Schöne Handlung: Die Top-5-Trends im Retail-Design
Text von EHI Retail Institute
Cologne, Deutschland
28.11.16
Das deutsche EHI Retail Institute hat die fünf wichtigsten Trends im internationalen Retail-Design ermittelt.
Sonia Rykiel, Paris, Frankreich. Foto: Luc Boegly
Sonia Rykiel, Paris, Frankreich. Foto: Luc Boegly
×Für die diesjährigen EuroShop RetailDesign Awards gingen 71 Vorschläge aus 25 Ländern ein. Aus diesen großartigen Beispielen leitet EHI die fünf wichtigsten Trends im internationalen Retail-Design ab.
Identität
Zahlreiche Einrichtungsdetails wie persönliche Gegenstände, Kunstwerke oder Alltagsobjekte ermöglichen vielfältige individuelle Akzente. Die Geschäfte werden als Bühne betrachtet, wobei die Architektur einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Aus sehr detailreichem, kreativem und außergewöhnlichem Visual Merchandising entsteht ein Bühnenbild. Alle Einrichtungsdetails lassen sich in weitgehend standardisierte Ladenkonzepte integrieren.
Authentizität
Natürliche und authentische Materialien sind zentrale Bestandteile der Ladenkonzepte. Besonders Holz ist eines der beliebtesten Materialien für die Gestaltung von Decken und Böden. Es verleiht dem Laden eine besonders warme, gemütliche und natürliche Atmosphäre.
Sonia Rykiel, Paris, Frankreich. Fotos: Luc Boegly
Sonia Rykiel, Paris, Frankreich. Fotos: Luc Boegly
×Erzählendes Design/Curated Retailing
Moderne Geschäfte erzählen eine Geschichte – dabei kann es sich um die historische Entwicklung eines Ortes handeln oder um ein Produkt und die Besonderheiten seiner Entstehung. Es könnte ein „Making-of“ sein oder die Geschichte über das Zustandekommen einer sorgsam ausgewählten Kollektion. Der zentrale Faktor für den Erfolg eines Einzelhandelsgeschäfts ist immer noch die Zusammenstellung eines stimmigen und ansprechendes Sortiments, das die Kunden durch verschiedene Produktbereiche leitet. Heutzutage nehmen die Möglichkeiten der Kunden, Waren von zahlreichen verschiedenen (internationalen) Anbietern zu beziehen, stets zu. Durch „Curated Retailing“, also sorgfältig zusammengestellte Kollektionen, erhält der Kunde eine erste Vorauswahl. Über die bisher bestehenden Kategorien und Produktlinien hinweg erschaffen die Einzelhändler damit neue Lifestyle-Welten.
Vitra and Camper Pop-Up, Weil am Rhein, Deutschland. Fotos: Eduardo Perez
Vitra and Camper Pop-Up, Weil am Rhein, Deutschland. Fotos: Eduardo Perez
×Hybride Angebote
Verschiedene weitere Dienstleistungen, beispielsweise eine Stilberatung, Körperpflege- und Friseurleistungen oder auch eine Laufanalyse oder ein Ticketshop sollen eine Umgebung schaffen, die den Einkäufern zusätzlich zu dem normalen Sortiment einen Anlass gibt, sich länger im Geschäft aufzuhalten oder häufiger wiederzukommen. Dies umfasst auch Gastronomieangebote, Cafés und Restaurants, in denen sich die Kunden wie Gäste fühlen. Daher nutzen moderne Geschäfte hybride Angebote, die den traditionellen Einzelhandel mit geschmackvollem Catering, persönlichen Dienstleistungen, Kunstgalerien, Literaturlesungen und vielem mehr verbinden – so wird aus dem „Concept Store“ ein „Lifestyle Store“. Das moderne Einkaufserlebnis umfasst auch die Komponente des gesellschaftlichen Miteinanders: Einzelhändler treten in Kontakt mit ihren Kunden und machen das Einkaufen am Point of Sale zu einem persönlichen Erlebnis, das die Kunden online nie in dieser Form erfahren würden.
Digitalisierung
Auch die Digitalisierung ist zu einem wichtigen Teil des Ladendesigns geworden. Unter den Einsendungen gibt es zahlreiche hervorragende Beispiele dafür, wie sich Bühnenbild und Bildschirminhalte perfekt synchronisieren lassen und sich zu einer kreativen Einheit verbinden. Online-Tools erhalten Einzug in das Geschäft, um die unmittelbare Verfügbarkeit der Online-Welt in den stationären Einzelhandel zu bringen. Dies umfasst auch die Möglichkeit, dass Kunden sich ganz nach ihren Wünschen ihr eigenes Produkt erstellen. Die Technologie in den Geschäften bietet den Kunden mehr Auswahl, mehr Zugriffsmöglichkeiten und mehr Informationen als je zuvor.
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