Jenseits der Stille: Evavaara Design

Die allmähliche Anhäufung verschiedener komplementärer Technologien hat Mitarbeiter von der einst einengenden Büro- und Schreibtischarbeit befreit. In der modernen Welt haben sie die Freiheit zu arbeiten, wo immer sie wollen, sei es zu Hause, im Zug, im Café, im Park oder anderswo. Diese oft kakofonen Arbeitsorte bieten jedoch wenig Privatsphäre und führen oft dazu, dass diese Pioniere in Sachen Konzentration häufig den Kürzeren ziehen.

Angesichts der Probleme, die diese Entwicklung weg von traditionellen Büroumgebungen mit sich bringt, haben nur wenige Unternehmen so schnell Lösungen entwickelt wie die finnische Marke Evavaara Design. Schon als Teenager stellte der Gründer und Designer Antti Evävaara die ersten Stühle in seinem Schlafzimmer her, später liess er sich zum Möbelrestaurator ausbilden. Doch nachdem er sich ein erfolgreiches Restaurierungsunternehmen aufgebaut hatte, wurde ihm klar, dass seine Kreativität auf die Zukunft und nicht auf die Vergangenheit ausgerichtet war, und so begann er, eine Reihe von eher skulpturalen Möbeln zu entwerfen.

Sein erstes originales Möbelstück, der Stuhl Irma, kam 1985 auf den Markt; in den nächsten 30 Jahren folgten zahlreiche weitere Skulpturen. Doch während einer Besprechung in einem lauten Grossraumbüro machte der Finne eine Erfahrung, die geradezu ein Erweckungserlebnis war. Evävaara wurde klar, dass Menschen in geräuschvollen und hektischen Umgebungen leise und friedlich reden und arbeiten müssen.

“Meine Inspiration stammt von den Menschen, die ich beobachte. Ich sehe ihr Verhalten und frage nach ihren Wünschen und Bedürfnissen.” Um das Jahr 2000 war Evävaara klar, dass Büros offener werden und Arbeit stärker online stattfinden würde. Im Vertrauen auf seine Weitsicht stellte der unerschrockene Designer die Vermarktung seines gesamten Produktkatalogs ein und investierte alles in die Entwicklung einer Familie Akustikmöbel für den Privatgebrauch.

Eingehüllt in schallabsorbierendes Gewebe mit Flügeln aus Sicherheitsglas machte der behaglich akustische sshhh 5-Stuhl still und leise seinen Weg durch Europa. In belebten öffentlichen Räumen und Hotellobbys in Paris bietet er eine friedliche Höhle zum Arbeiten, in deutschen Buchläden lässt er Hörbücher für sich zurückziehende Kunden erklingen, am Flughafen Göteborg versorgt er die Gäste mit Musik der Göteborger Symphoniker, und am Frankfurter Flughafen ermöglicht er es Vielfliegern, sich auf die Arbeit zu konzentrieren und gleichzeitig die Abflugtafel im Auge zu behalten.

Als technologische Entwicklungen das Hotdesking in Büroräumen vorantrieben, erkannte Evävaara, dass eine vollständige Arbeitsplatzversion von sshhh 5 mit mehr Privatsphäre vonnöten war. Der sshhh 1 und sein jüngerer, schlankerer Bruder sshhh 11, der als “Phone Box”-Konzept-Arbeitsplatz begann, zeichnen sich im Gegensatz zu sshhh 5 durch ein wichtiges Merkmal aus. Die vollständig abgekapselten Kabinen verfügen über eine abschliessbare Glastür und akustische Filzwände, die mögliche Ablenkungen auf allen Seiten reduzieren. Das Problem beim Aussperren der Welt ist jedoch, dass man damit auch jegliche Zusammenarbeit aussperrt.

Da der sshhh 1 Pod alles in einer einfachen Einheit unterbringt, kam Evävaara auf die Idee, ihn in Quadraten zu gruppieren. Somit wurden Mikro-Besprechungsräume mit separaten Eingängen, Belüftung, bakterien- und virusgeschützten Oberflächen mit einer LED-UVC-Lampe und dem optionalen Zusatz eines leicht abnehmbaren, derzeit sehr nachgefragten Nies-Schutzes erschaffen. Sehr 2020. Das Belüftungssystem von sshhh 2 und sshhh 4 ist sowohl gegen Tröpfchen als auch gegen Aerosole geschützt und macht sie vollständig biologisch sicher, sodass Ungeziefer und Lärm aussen vor bleiben und sich stattdessen Kreativität und Zusammenarbeit entfalten können.

Mit einer Grösse von 2 x 1,5 m an der breitesten Stelle bieten die Telefonkabinen und Besprechungsräume vielleicht das bestmögliche Verhältnis von Fläche zu Kapazität. Sie lassen sich leicht in Standardaufzüge rollen und gleiten geräuschlos überall dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Perfekt für Unternehmen mit ungenutzten Räumen und Schreibtischen, die ihre Grundfläche zu verringern versuchen. Wenn Sie jedoch versuchen, die Bürogrösse zu reduzieren, können Sie nicht viel kleiner werden als Mitarbeiter, die gar nicht da sind.

Das sshhh 3 von Evavaara Design ist ein All-in-Three-Homeoffice. Die platzsparenden Funktionen des Triptychon-ähnlichen Fernarbeitsplatzes sind ein Kunstwerk für sich. Die Falttüren und versteckten Fächer von sshhh 3 sorgen für ein minimales Durcheinander auf dem Schreibtisch und erlauben es Nutzern, der Arbeit im wörtlichen und übertragenen Sinne einen Riegel vorzuschieben. sshhh 3 ist an drei Seiten mit schallabsorbierendem Stoff ausgekleidet und auf eine kuschelige Grösse von 1,13 m x 60 cm zusammenklappbar. Mitarbeiter im Homeoffice können also ganz gelassen bleiben, ob sie nun arbeiten oder nicht.

Mit ihrer fast 20-jährigen Geschichte erkennt und löst die sshhh-Familie Probleme, von denen wir nicht einmal wussten, dass es sie gibt. Oder wie Antti Evävaara sagt: “Wir leben in interessanten Zeiten in dieser sich schnell verändernden Welt und müssen neue Lösungen für unser Arbeitsleben finden.”

Was auch immer geschieht, auf Funktionalität setzende Designer wie Evävaara werden als Vordenker Entwicklungen vorantreiben, die den Bedürfnissen einer ungewissen Zukunft gerecht werden.

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