Focus Open 2021: DESIGN CENTER BADEN-WÜRTTEMBERG
Brand story von Gerrit Terstiege
Deutschland
31.03.21
Auch in diesem Jahr sind Kreative und Unternehmen dazu aufgerufen, sich mit Entwürfen für den Focus Open-Award zu bewerben – die entweder Produktionsreife besitzen oder als Produkte nicht länger als zwei Jahre am Markt sind.
Bewerben Sie sich jetzt! Die Anmeldefrist endet am 1. April 2021 und alle Informationen rund um den Preis, die diesjährige Jury und die Teilnahmebedingungen finden sich auf der Website des Design Center Baden-Württemberg
Bewerben Sie sich jetzt! Die Anmeldefrist endet am 1. April 2021 und alle Informationen rund um den Preis, die diesjährige Jury und die Teilnahmebedingungen finden sich auf der Website des Design Center Baden-Württemberg
×Die aktuelle Situation ist uns allen bewusst, die wir im Design tätig sind: keine Messen, keine Ausstellungen und kaum News aus den kreativen Branchen. Die Pandemie hat Vieles zum Stillstand gebracht. Dennoch, da bin ich mir als langjähriger Designjournalist sicher, entsteht trotz der aktuellen Einschränkungen vieles Neue, das momentan einfach noch nicht auf dem Radar ist. Denn Gestalterinnen und Gestalter hören ja nicht plötzlich auf, gute Ideen zu haben.
Diskussionen und Begutachtungen am realen Objekt: Der Kurzfilm zeigt Impressionen der Juryarbeit des letzten Jahres und versammelt Statements der Jurorinnen und Juroren
Darüber hinaus sind – teils unter erschwerten Bedingungen – auch in der jüngeren Vergangenheit viele überzeugende Projekte zum Abschluss gekommen und innovative Produkte zur Marktreife gebracht worden. Daher ist es in dieser Zeit vielleicht wichtiger denn je, dass auch in diesem Jahr der vom Design Center Baden-Württemberg weltweit ausgelobte Focus Open stattfindet. Denn gerade seine Non-Profit-Ausrichtung unterscheidet den Award grundsätzlich von vielen anderen Designpreisen.
Gerade seine Non-Profit-Ausrichtung unterscheidet den Focus Open von anderen Designpreisen. Hier im Bild: Grohe-Armatur "Allure Brilliant" und der vegane Papero-Rucksack "Cougar" aus Kraftpapier
Gerade seine Non-Profit-Ausrichtung unterscheidet den Focus Open von anderen Designpreisen. Hier im Bild: Grohe-Armatur "Allure Brilliant" und der vegane Papero-Rucksack "Cougar" aus Kraftpapier
×Hier können sich speziell auch kleinere Unternehmen und Studios dem internationalen Wettbewerb stellen und viel für ihre Wahrnehmung tun – sowohl innerhalb der Designszene als auch mit Blick auf mögliche neue Auftraggeber und die Medien. Besonders für Hersteller, die mit freien Gestalterinnen und Gestaltern zusammenarbeiten und vielleicht neue Partner in diesem Bereich suchen, ist ein Preis wie der Focus Open eine wichtige Orientierungshilfe.
Ähnlich wie dem Design Center heute ging es schon von Steinbeis darum, Wirtschaftsvertreter und Gestalter zu fördern und miteinander zu vernetzen
Auch in diesem Jahr haben also Kreative und Unternehmen die Möglichkeit, sich mit Entwürfen für den Award zu bewerben, die entweder Produktionsreife besitzen oder als Produkte nicht länger als zwei Jahre am Markt sind. Die Einreichungsfrist endet am 1. April 2021 und alle Informationen rund um den Preis, die diesjährige Jury und die Teilnahmebedingungen folgen unter dem Link:
Der “Tübinger Stuhl” der Pozsgai Möbelschreinerei, das Akustikpaneel “Nature 3D” für Raumdecken von Lignotrend und die mobilen Tribünenmodule “Situp” von System 180
Der “Tübinger Stuhl” der Pozsgai Möbelschreinerei, das Akustikpaneel “Nature 3D” für Raumdecken von Lignotrend und die mobilen Tribünenmodule “Situp” von System 180
×Als Institution hat das Design Center Baden-Württemberg eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1850 zurückreicht. Damals legte der württembergische Wirtschaftspolitiker Ferdinand von Steinbeis den Grundstein für eine "Vorbildsammlung" ausgezeichneter Produkte. Auch sein Ziel war, mit den ausgewählten Exponaten hervorragenden gestalterischen Leistungen eine grössere Öffentlichkeit zu verschaffen. Und ähnlich wie dem Design Center heute ging es schon von Steinbeis darum, Wirtschaftsvertreter und Gestalter zu fördern und miteinander zu vernetzen.
Die Liste der Kategorien, zu denen Entwürfe und Produkte eingereicht werden können, ist lang und breit gefächert: Insgesamt 14 Untergruppen umfasst sie, darunter Gebäudetechnik, Mobility, Service Design, Healthcare, Bad/Wellness, Interior und Licht. Sämtliche Kategorien sind auf der Website nachzulesen. Der Namenszusatz "Open" ist daher klug gewählt, denn gerade die thematische Offenheit der Ausschreibung nimmt viele unterschiedliche Produzenten und Gestalter mit – auch jene, die in sonst oft übersehenen, aber wichtigen Feldern arbeiten, wie etwa dem Urban Design oder in der Entwicklung neuer Materialien.
Ready for Take-off: “Mobilität” gehört zu den 14 Kategorien des Focus Open. Hier zu sehen das Ausstellungskonzept für die KTM Motohall, Design: Atelier Brückner
Ready for Take-off: “Mobilität” gehört zu den 14 Kategorien des Focus Open. Hier zu sehen das Ausstellungskonzept für die KTM Motohall, Design: Atelier Brückner
×Vor mir auf dem Tisch liegt die 260 Seiten starke, zweisprachige Dokumentation des Wettbewerbs des letzten Jahres – und wieder ist der Focus Open-Katalog kein Coffee Table Book geworden, sonders ein fundiert aufbereitetes Kompendium hervorragender Designleistungen. Wie in jedem Jahr ist die Publikation im renommierten Design-Verlag avedition erschienen. Jedem ausgezeichneten Produkt wird die Jury-Begründung beigestellt und jedes Jurymitglied ausführlich vorgestellt. Darüber hinaus finden sich im Buch Interviews mit führenden Köpfen aus den Unternehmen und mit beteiligten Designerinnen und Designern.
LED-Lichtleiste “R-SL-16” der Corporate Friends GmbH, Käsemesser der Robert Herder GmbH und der über das Smartphone steuerbare Fahrrad-Scheinwerfer “M99 Mini Pro B54” der Supernova Design GmbH, geeignet für alle Fahrradmodelle
LED-Lichtleiste “R-SL-16” der Corporate Friends GmbH, Käsemesser der Robert Herder GmbH und der über das Smartphone steuerbare Fahrrad-Scheinwerfer “M99 Mini Pro B54” der Supernova Design GmbH, geeignet für alle Fahrradmodelle
×Neu in diesem Jahr sind die präzisen Ausführungen zu den Bewertungskriterien des Focus Open, die zwölf Punkte umfassen, nach denen die Jury angehalten ist, ihre Entscheidungen zu treffen – und die auch den teilnehmenden Firmen und Designbüros einen Leitfaden an die Hand geben, ihre eigene Entwurfsarbeit einzuschätzen. Denn dieser Bewertungskatalog findet sich ebenfalls auf der Website des Design Centers und definiert Aspekte wie Gestaltungsqualität, Funktionalität, Branding und Nachhaltigkeit.
Waschmaschine für blinde und sehbehinderte Menschen, mit taktiler und akustischer Menüführung und akustischer Bedienungsanleitung, Gestaltung: Miele Designcenter
Waschmaschine für blinde und sehbehinderte Menschen, mit taktiler und akustischer Menüführung und akustischer Bedienungsanleitung, Gestaltung: Miele Designcenter
×Die diesjährigen Jurymitglieder sind: Daniela Bohlinger von der BMW Group (München), Roland de Fries von der Hudson Vandam LLC (New York), Susanne Ewert vom Produktdesign-Studio Zielform (Berlin), die Designerin Dr. Sybs Bauer (Hamburg), Sven von Boetticher vom Designstudio ID AID (Stuttgart) sowie der Gestalter Tilo Wüsthoff (Gauting). Und auch ich habe die Einladung in die Jury gerne angenommen und bin gespannt auf die Einreichungen.
Es ist eine gute Tradition, dass die ausgezeichneten Konzepte und Objekte wieder in der Film- und Medienstadt Ludwigsburg ausgestellt werden. Darüber hinaus berichten zahlreiche digitale und analoge Medien über die Ergebnisse – so bekommen die Preisträger genau die Öffentlichkeit, die in diesem besonderen Jahr so wichtig ist: ihre Kompetenzen und kreativen Leistungen werden wahrgenommen und dies ebnet den Weg zurück in die Normalität. Denn auch dieser Weg lässt sich gestalten – und der Focus Open möchte dazu einen Beitrag leisten.
© Architonic