So oberflächlich: Die antimikrobiellen Lösungen von ISKU

Aktive Hygiene ist das jüngste “Werkzeug”, das in den Baukasten des wellness-orientierten Innenarchitekten aufgenommen wurde. Sie gesellt sich zur Beleuchtung, Luft- und Schallkontrolle, der Verwendung sauberer Materialien, einer beruhigenden Farbpalette und biophilem Design. All diese Aspekte sind Bestandteile bei der Einbeziehung gesundheitsfördernder Funktionalität in Gebäuden. Ihr Potenzial in Form von antimikrobiellen Technologien, die in Innenraumoberflächen eingebettet sind, steht im Mittelpunkt des 90-jährigen finnischen Möbelunternehmens ISKU, das eine Allianz mit anderen finnischen Unternehmen aus dem Design- und Architektursektor gebildet hat, um ihre Strategie zur Minimierung von Mikroben in unseren geschlossenen Räumen zu fördern. Ziel der sogenannten HygAlliance ist es, antimikrobielle Lösungen aus Finnland in Innenräumen weltweit zu verbreiten.

Antimikrobielle Funktionalität hat ISKU bereits seit 2015 in Möbel eingebaut. Zu einer Zeit, als eine der grössten Gesundheitsbedrohungen die Antibiotikaresistenz und die grösste Herausforderung für die Produktivität die krankheitsbedingten Fehlzeiten aufgrund einer Erkältung oder Grippe waren. Sie wurde in einem limitierten Produktortfolio eingeführt, die in den letzten sechs Jahren in einer Reihe von finnischen medizinischen Einrichtungen installiert wurden. Jetzt wird das antimikrobielle System ISKU+ als optionales Merkmal eingeführt, das für das gesamte ISKU-Möbelsortiment gilt.

Die ersten Versuche des Unternehmens waren die Integration von antimikrobiellem Kupfer und Kupferlegierungen wie Messing in seine Designs. Später investierte es in die Erforschung von Technologien auf Silberionenbasis, die unsichtbar und unauslöschlich in Materialien wie Laminat, Kunststoff, Pulverbeschichtung und Lack eingearbeitet werden können. “So kann ein Stuhl mit einer Sitzfläche und Rückenlehne aus Holz, einem Metallrahmen und Armlehnen aus Kunststoff mit vollständig antimikrobiellen Oberflächen hergestellt werden”, sagt Vikström. “Und Laminatplatten, Kantenleisten und Tischgestelle können antimikrobiell sein. Es ist eine sehr anpassungsfähige Technologie, da sie sich mit verschiedenen Materialien kombinieren lässt.”

ISKU hat in der Vergangenheit Krankenhäuser und Kliniken, Schulen, Flughäfen und Büros in ganz Finnland und darüber hinaus mit hochwertigen Funktionsmöbeln ausgestattet, die in der Sprache des modernen skandinavischen Designs gestaltet sind. Das erste Interesse an “Hygienedesign” löste die Arbeit mit medizinischen Einrichtungen aus und 2015 begann ISKU+ mit der Erforschung der Verwendung antimikrobieller Kontaktoberflächen, um Infektionen und antibiotikaresistente Bakterienstämme in Krankenhausumgebungen zu reduzieren. Das antimikrobielle Konzept ist ein Game Changer, da es das Wohlbefinden über Infektionen beeinflusst, nicht nur Ästhetik, Komfort oder Ergonomie", sagt Joonas Vikström, der das ISKU+ Konzept leitet.

ISKU arbeitet mit einer evidenzbasierten und forschungsorientierten Denkweise. Und hat an “Living Lab”-Fallstudien teilgenommen, die in Kooperation mit der Metropolia University of Applied Sciences durchgeführt wurden. Ein Klassenzimmer einer Grundschule in Taatila, Finnland, wurde mit antimikrobiellem Mobiliar der HygAlliance ausgestattet und mit einem anderen Klassenzimmer, das mit nicht antimikrobiellen Gegenstücken ausgestattet war, verglichen. Die Studie bestätigte eine erhebliche Verringerung des Vorkommens von Mikroben im ersten Klassenzimmer und 52 % weniger Fehlzeiten.

Unter der Leitung des hauseigenen Entwicklungsleiters und promovierten Chemikers Kari Soljamo hat die Forschung von ISKU bewiesen, dass seine Silberionen-Technologie bestimmte Viren, ein breites Spektrum an Bakterien (einschliesslich antibiotikaresistenter Stämme), Schimmel, Pilze, Algen und Hefen unschädlich macht. Sie reduziert ihre Präsenz um bis zu 99,99 %, indem sie Schäden an der DNA verursacht und sie an der Vermehrung hindert. Die antimikrobielle Technologie ist zudem nachweislich eine dauerhafte Eigenschaft, die das Mikrobenwachstum während der gesamten Lebensdauer des Produkts kontinuierlich hemmt.

Insbesondere erhofft sich ISKU, dass sich diese Daten in den Köpfen derjenigen festsetzen, die neue Büros, Schulen und öffentliche Räume entwerfen, während wir uns aus der Pandemie herauskämpfen. Während es logistisch noch nicht möglich war, die Wirksamkeit gegen SARS-CoV-2 zu zertifizieren, ist bekannt, dass Kupfer das Virus bis zu einem gewissen Grad unschädlich macht. Und die Silberionen-Technologie hat ihre Wirkung gegen andere Coronaviren und die Art von Mikroben bewiesen, die für die meisten Arbeitsausfälle verantwortlich sind. In Innenräumen eingesetzt, verstärkt die aktive Hygiene alle anderen Massnahmen zur Keimkontrolle, mit denen wir in letzter Zeit so vertraut geworden sind, erheblich.

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