Die neue Nord-Süd-Metrolinie von Benthem Crouwel bringt den Overground in den Underground mit einem urbanen Raumkonzept für das U-Bahnhof-Design.

Station De Pijp Foto: Jannes Linders

Wie oben, so unten: Benthem Crouwel sprechen über ihre neue Amsterdamer Metrolinie | Aktuelles

Station De Pijp Foto: Jannes Linders

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Zwei Jahrzehnte, sieben Stationen und zehn Kilometer in nur 15 Minuten: Die neue Nord-Süd-Metrolinie von Benthem Crouwel Architects für die Stadt Amsterdam ist endlich fertiggestellt. Jeder Bahnhof hat sein eigenes, einzigartiges Design, aber alle folgen den gleichen Prinzipien: Sie fungieren als unterirdische Erweiterung des öffentlichen Raumes und sie schaffen eine möglichst kurze Verbindung zwischen Strassenniveau und Bahnsteig.

Architonic hatte die Möglichkeit, mit dem Gründungspartner Jan Benthem über das Projekt zu sprechen.

Amsterdam Central Station (oben und unten) Fotos: Jannes Linders

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Amsterdam Central Station (oben und unten) Fotos: Jannes Linders

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Ihr Projekt Nord-Süd-Linie hat mehr als zwei Jahrzehnte bis zur Fertigstellung gedauert. Wie konnten Sie sicherstellen, dass die Stationen sich auch noch für die zukünftige Nutzung eignen?

Benthem Crouwel Architects hat bereits 1996 mit der Planung der Stationen der Nord-Süd-Linie begonnen, es ist also tatsächlich eine lange Zeit für ein Projekt. Aber da das Design bis zur letzten Phase stetig aktualisiert wurde, konnten wir immer mit den neuesten und modernsten Materialien und Techniken arbeiten. Deshalb fühlt sich nichts an den Stationen obsolet oder veraltet an, sondern jede Station ist gleichermassen frisch, funkelnd und zeitlos.

Wesentlicher Bestandteil Ihres Siegerbeitrags war das Konzept des "intuitiven Routings". Können Sie ein paar Worte dazu sagen?

Jeder Reisende möchte so schnell und angenehm wie möglich von A nach B kommen. Sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Stationen wird die Architektur dafür voll genutzt. Das architektonische Konzept ist für alle U-Bahn-Stationen gleich: Sie haben die kürzestmögliche Verbindung zwischen Bahnsteig und Strassenniveau, selbst an Stationen, die mehr als 20 Meter unter der Erde liegen. Die Stationen werden nicht als unterirdische Labyrinthe wahrgenommen, sondern als eine organische Fortsetzung des urbanen Raumes. Eine fliessende, durchgängige Logistikroute ermöglicht es dem Reisenden, sich leicht zurechtzufinden, und der zurückhaltende Einsatz von Farbe, schlichten Materialien und einem durchdachten und innovativen Beleuchtungskonzept schafft Räume, die sich kompakt und sicher anfühlen.

Vijzelgracht station (oben); Rokin station (unten) Fotos: Jannes Linders

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Vijzelgracht station (oben); Rokin station (unten) Fotos: Jannes Linders

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Warum war es wichtig für Sie, in jede der sieben Stationen Kunstwerke aufzunehmen?

Die Kunstwerke sind ein einzigartiges Merkmal dieser Metrolinie. Sie verbinden die Welten über und unter der Erde und verleihen jeder Station ein eigenes, erkennbares Gesicht. Das Thema der Kunstroute der Nord-Süd-Linie ist "Vom Stadtteil zur Welt". Als Inspiration diente die unmittelbare Umgebung der Stationen. Jede Arbeit repräsentiert dieses Thema auf einer anderen Ebene: von einem Wandbild, das sich auf eine belebte, multikulturelle Marktstrasse bezieht, bis hin zu einem Werk, das auf Wandteppichen aus Sumatra basiert. Die Arbeiten bringen Farbe und Lebendigkeit in die ansonsten gedämpften und nüchternen Stationen.

In den letzten Jahren gab es einige radikale Vorschläge für das Transportwesen – vom fliegenden Auto bis zum Hyperloop von Tesla. Welche dieser Ideen, wenn überhaupt, würden Sie gerne verwirklicht sehen?

Als Junge habe ich immer vom fliegenden Auto geträumt und das blieb eine lebenslange Faszination. Die Möglichkeit scheint jetzt sehr nahe zu sein. Ich freue mich auch auf den Moment, in dem der erste Mann oder die erste Frau den Mars betritt!

© Architonic

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