Alles über Akustik

Angesichts immer grösserer Fortschritte in der Materialtechnologie und der zunehmenden Bedeutung von Gesundheit und Wohlbefinden ist die Gestaltung der Akustik heute ein fester Bestandteil der Vorgaben, die Planer in allen Bereichen zu erfüllen haben – von echofreien gastronomischen Räumen bis hin zu klaren und funktionalen Besprechungsräumen und der Verwandlung von Homeoffices oder Musikzimmern in angenehme Klangräume.

Wenn Schallwellen auf ein Hindernis wie z. B. eine Wand treffen, geschehen drei Dinge. Einige Schallwellen dringen einfach in den benachbarten Raum ein, einige werden von der Wand absorbiert, und der Rest wird unverändert in den Raum zurückgeworfen. Unkontrolliert erzeugen diese zurückkehrenden Schallwellen eine zunehmende Kakophonie, die es schwierig macht, sich zu konzentrieren oder gar die Person neben sich zu hören.

Bei der Schalldämmung geht es darum, die Gruppe der aus einem Raum entweichenden Schallwellen zu begrenzen oder ganz zu stoppen, während Schallabsorption die Wissenschaft von der Kontrolle der Wellen ist, die gerne im Raum herumspringen. Obwohl beide Verfahren ähnlichen wissenschaftlichen Prinzipien folgen, sind sie zwei verschiedene Phänomene.

Räume lassen sich auf zwei Weisen dämmen. Die erste Möglichkeit besteht darin, die Innenwände eines Raumes durch schalldämmende Alternativen zu ersetzen, z. B. durch fecofix-Glasrahmen von Feco. Die Wände mit Aluminiumrahmen und Doppelverglasung verfügen über einen grossen inneren Hohlraum, der eine hervorragende Schalldämmung ermöglicht. Mit Glasfugen und integrierten Jalousien zwischen den Scheiben bietet das Produkt bei Bedarf auch Transparenz und einen individuell gestaltbaren Sichtschutz.

Die zweite Möglichkeit besteht darin, vollständig isolierte, bewegliche Besprechungsräume zu wählen, wie z. B. die Space-Serie von Silen mit „Besprechungskapseln“ für eine, zwei, vier oder sechs Personen. Im Space kann niemand (ausserhalb des Raums) Ihr Gespräch hören, da die geschlossenen Kapseln sowohl schallisolierend als auch schallabsorbierend sind und über ein eigenes automatisches Luftzirkulationssystem verfügen, sodass nicht einmal Luft entweichen kann.

In öffentlichen Versammlungsräumen wie Restaurants und Konferenzräumen sorgen schallabsorbierende Produkte wie die geometrischen Geta-Paneele von Mikodam für die klare, unverfälschte Wiedergabe von Stimmen, indem sie die zurückkehrenden Wellen reduzieren. Die individuell anpassbaren Stoffplatten verwandeln die Wand mit wechselnden Winkeln und verschiedenen Tiefen und erhöhen so die Bandbreite der absorbierten Schallfrequenzen.

In Bereichen, in denen das Hörerlebnis verstärkt werden soll, wie z. B. in Konzertsälen und Kinos, kann ein Gleichgewicht zwischen Absorption und Reflexion die Nachhallzeit der Schallwellen verlängern. Die Mywall-Platten von Fantoni zum Beispiel sind in verschiedenen Grössen, verschiedenen dreidimensionalen Winkeln und mit gefrästen, gerillten Oberflächen erhältlich, um Akustikern die Möglichkeit zu geben, einzigartige schallabsorbierende Kompositionen zu schaffen.

In Umgebungen, die traditionell eine besonders diskrete Klangatmosphäre erfordern, wie z.B. Museen und Bibliotheken, werden Akustikprodukte benötigt, die den Nachhall auf ein absolutes Minimum reduzieren. Das tun z. B. die ECOfelt-Platten von Slalom. Mit einer Stärke von nur wenigen Millimetern kann das Material auf jede Oberfläche, unabhängig von ihrer Grösse oder Form, aufgebracht werden, um die lokale Schallabsorption so weit wie möglich zu erhöhen.

Die Zeiten, wo gebrauchte Eierkartons zur Schalldämmung eingesetzt wurden, sind lange vorbei. Nicht nur die Akustiktechnik, sondern auch die die Werkstofftechnologie hat sich weiterentwickelt und tut dies noch immer.

Fasermaterial lässt Schallwellen durch seine Oberfläche dringen, biegt sie und dämpft sie, bevor es sie als Wärmeenergie in den Raum zurückschickt. Ein nützlicher Nebeneffekt von schallabsorbierendem Material ist daher die Wärmedämmung.

In den meisten neuen Akustikprodukten kommt – im Gegensatz zu dem früher üblichen offenzelligen Schaumstoff – entweder Polyester (PET) oder Wollfilz zum Einsatz. Diese Gewebe können in verschiedenen Formen, Farben und Designs gestaltet werden, sodass Planer sowohl lange als auch kurze Nachhallzeiten vorsehen und dabei kreativ bleiben können.

Akustikprodukte aus Fasern gibt es in vielen Plattengrössen und Verkleidungsarten; eine der leichtesten und einfachsten Anwendungen sind jedoch die Akustikfliesen von Baux. Diese handgrossen Formen in verschiedenen Farben werden magnetisch auf ein dünnes Metallblech aufgebracht, das an der Wand befestigt wird. Die Anordnung von Farben und Mustern kann also nach Lust und Laune geändert werden.

Bei Produkten wie Plexwood Acoustic von Plexwood liegt eine akustische Wollfilzschicht zwischen einem MDF- oder Sperrholzsubstrat und einem dreidimensionalen Sperrholzfurnier mit linearen Rillen. Diese Rillung legt die schallabsorbierende Mittelschicht frei. Eine natürliche Holzoberfläche verbindet sich mit weichem und farbenfrohem Wollfilz, was gleichzeitig den Schallabsorptionsgrad erhöht.

Obwohl die aus Polyester hergestellten PET- und Wollfilzmaterialien nachhaltiger und recycelbarer sind als die in der Vergangenheit bevorzugten Akustikmaterialien, ermutigt die aktuelle Nachhaltigkeitswelle Hersteller, sich weiter mit – buchstäblich – grünen Lösungen zu befassen.

Unternehmen wie das schwedische Greenworks stellen massgeschneiderte Pflanzenwände her, die nicht nur eine natürliche schallabsorbierende Oberfläche bieten, sondern auch die Luftqualität und das Ambiente verbessern. Falls integrierte Bewässerungssysteme von Greenworks aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht in Frage kommen, können Marken wie Ekomoss natürliche Kunstwerke und Paneele anbieten, die nur wenig oder gar keine kontinuierliche Instandhaltung erfordern.

Für grössere Flächen, auf denen die Anbringung von Paneelen oder Verkleidungen schwierig ist, gibt es BoSpray, einen speziellen Akustik-Spritzputz von Quietstone, der bereits nach einem Anstrich eine Schallabsorption von bis zu 60 % bietet und so die Schallqualität schon vor Abschluss der Bauarbeiten verbessert.

Ähnlich wie dreidimensionale Verkleidungen sind Akustikplatten physische Elemente, die oft von der Decke herabhängen oder aus Wänden herausragen und die Schallwellen in den Zwischenräumen blockieren und stören. Mit ihrem streng reglementierten Erscheinungsbild können geradlinig eingefasste Platten wie Wellen von Dominosteinen erscheinen, die sich an der Decke aufreihen. Im Beispiel von Cloud von Owa durchdringen sich die Streben jedoch gegenseitig und sind aufgrund der sich überschneidenden Kreismuster auch optisch ein Genuss.

Anstatt die Schallwellen in einem ganzen Raum zu kontrollieren, können einzelne Möbel kleine Ruhezonen schaffen, so zum Beispiel der Capsule-Stuhl von Capsula. Er schirmt BenutzerInnen von Geräuschen in belebten Umgebungen ab und eignet sich perfekt für grosse, offene Arbeitsplätze oder sogar für öffentliche Aussenbereiche.

Bei Architonic können PlanerInnen nach den richtigen Produkten und Anwendungen suchen, um jeden Raum schallabsorbierend oder schalldämmend zu gestalten. Finden Sie die oben geschilderten Beispiele, nutzen Sie die erweiterte Suchfunktion oder blättern Sie einfach durch die umfangreiche Produktdatenbank.

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