Brücken bauen: Fünf Gartenbrücken, die ihre Nutzer mit der Natur verbinden

Die Rückführung von Natur und Grün in städtische Gebiete scheint für Gemeinderäte und Planungsausschüsse ein offensichtlicher Volltreffer zu sein. Gesundheit und Wohlbefinden von Körper, Geist und des Planeten standen noch nie höher auf der Tagesordnung der Öffentlichkeit und der Regierungen – ebenso wichtig wie die Themen Wohnungsnot und sinkende Wirtschaftsleistungen.

Zumindest im Moment müssen sich die Stadtplaner und die Stadtbewohner, denen sie dienen, mit dem begnügen, was sie bereits haben. Wie diese Projekte zeigen, gibt es jedoch bereits besondere, schöne Räume in unseren Städten und auch kulturell bedeutsame Räume in der Natur. Wir brauchen nur ein wenig Hilfe, um dorthin zu gelangen.

Lissabon, Portugal

Obwohl der Parque Florestal de Monsanto einen grossen Teil des Stadtzentrums von Lissabon einnimmt, ist die Tejo-Mündung, die die Stadt auf ihrem Weg zum Atlantik in zwei Hälften teilt, für viele Bewohner der Stadt die nächstgelegene Möglichkeit, sich von der Hitze der Stadt zu erholen. Auf der bebauten Nordseite des Gewässers machen jedoch eine stark befahrene vierspurige Autobahn und eine Bahnlinie den Besuch dieser natürlichen Attraktion bestenfalls schwierig und langwierig, schlimmstenfalls sogar gefährlich.

Als AL_A das zeitgenössische Museum für Kunst, Architektur und Technologie (MAAT) an der Uferpromenade von Belém errichtete, das den Besuchern einen atemberaubend ruhigen und seltenen Blick über den Tajo bietet, war der Zugang zu dem formschönen Projekt von entscheidender Bedeutung. Und eine ebenso geschwungene Fussgängerbrücke sollte den Zugang zum Museum und seinen Sehenswürdigkeiten erleichtern.

Jiangyin, Jiangsu, China

In Jiangyin, China, verläuft ein langes Stück Parklandschaft durch das Rückgrat der Stadt und bringt Pendlern, Spaziergängern und Radfahrern sauberere Luft und kühlere Temperaturen. Doch die vielen mehrspurigen Strassen, Flüsse und Kanäle, die das Grün unterteilen, machen es schwierig, die ausgetretenen Pfade zu verlassen.

Durch die Kombination von acht separaten Brücken über Asphalt und Wasser ist der Greenway Loop ein Wanderweg, der die Benutzer mit dem Versprechen eines ununterbrochenen Weges anlockt und sie zwingt, mehr Natur zu sehen, als sie erwartet haben. Die serpentinenartige Route ist selbst eine verkleinerte Version des 6.000 km langen Jangtse-Flusses, zu dem der Weg mündet.

Lianzhou, China

Diese Glasbrücke, die etwas ausserhalb der Stadt Lianzhou in China liegt, verbindet die beiden Ufer des gewundenen Lianjiang-Flusses auf einer Länge von 526 Metern über einen 200 Meter hohen Abgrund hinweg miteinander. Mutige Touristen und Tagesausflügler, die sich erfolgreich dazu zwingen, nicht nach unten zu schauen - durch 4,5 cm dickes Verbundglas mit 99 % Transparenz -, erhalten zur Beruhigung ihrer Nerven einen wunderbaren Blick auf das Gebiet der Drei Schluchten.

Für diejenigen, die weiche Knie bekommen, verbreitert sich die Brücke an bestimmten Stellen in zugewiesene Aussichtsbereiche, wodurch der Verkehr ungestört weiterfliessen kann. Denn wenn man scheinbar über einem 200 m tiefen Abgrund schwebt, möchte man sicherlich nicht auch noch mit dem Verkehr zusammenstossen.

Jevnaker, Norwegen

In 200 m Höhe bietet die 526 m lange gläserne glass Hängebrücke in Lianzhou reichlich Gelegenheit, nach oben und unten – und direkt auf den Fluss – zu sehen. Auch wenn die Topografie in Norwegen nicht so tief ist, ist die Aussicht nicht weniger dramatisch. Kistefos ist ein international bekanntes Kunstmuseum und ein Skulpturenpark in einem Waldgebiet rund um den wilden Fluss Rostevlna. Der Park beherbergt Werke von Künstlern wie Anish Kapoor, Tony Cragg und Yayoi Kusama, aber die Brücke „The Twist“ von BIG / Bjarke Ingels Group ist vielleicht die verblüffendste unter ihnen.

Die Brücke ermöglicht es den Besuchern, das Kunstwerk ihrer Konstruktion von ihrem Inneren heraus zu erleben. Das Format der Brücke als Ausstellungsraum bietet an einem Ende eine natürlich beleuchtete Galerie mit raumhohen Fenstern, durch die man sieht, wie sich Nebelschwaden ihren Weg durch den Wald bahnen, und am anderen Ende eine dunkle Galerie. Dazwischen gibt es einen transformativen Bereich, in dem die Innenwände in ihre verdrehte Natur einbezogen werden.

Shanghai, China

Shanghai ist eine der dichtesten und bevölkerungsreichsten Städte der Welt, aber an der Nordseite des Dongping National Forest Park auf der ökologisch engagierten Chongming-Insel versteckt sich der von Schmetterlingen inspirierte, geformte und freundliche Century Pavilion. Geduldig getarnt in der Mitte einer grünen Insel, die der Natur ihren Platz inmitten der städtischen Zonen lassen soll, überdeckt der Pavillon ökologische Installationen mit einer bogenförmigen Abdeckung aus blumenumrankten Wegen – und bietet Schmetterlingen und anderen geflügelten Wildtieren einen neuen Platz, den sie als Zuhause betrachten können.

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