Das Haus von Aussen: Erläuterungen zur Fassade

Die Fassade ist das Gesicht eines Gebäudes. Sie ist der erste gestalterische Aspekt, den BesucherInnen wahrnehmen; sie ist daher entscheidend für den Eindruck, den sie von einem Gebäude erhalten. Da Fassaden oft nur wenige bauliche Auflagen erfüllen müssen, können sie vielfältige Formen annehmen. Sie bieten ArchitektInnen die einzigartige Gelegenheit, sich selbst und die Persönlichkeit ihrer Kunden auf der grösstmöglichen Bühne zum Ausdruck zu bringen.

Unabhängig davon, ob sich ein Gebäude in der freien Natur oder in der Stadt befindet, muss die Fassade zur Umgebung passen. Fassaden sind die Aussenhaut eines Gebäudes und daher an bestimmten Standorten extremen Witterungsbedingungen wie Regen, Wind, Sonne, Hitze und sogar Salzwasser ausgesetzt. Die meisten Fassaden werden jedoch von Menschen gestaltet, die ein klares Ziel verfolgen – sie wollen wahrgenommen werden.

In seinen über 9000 Jahren hat der Ziegel als Baumaterial schon so einiges erlebt. Traditionell werden Gebäude vollständig aus Mauerwerk gebaut, das auf einem Betonfundament ruht. Aber selbst bei grösseren Projekten mit Stahlbetonrahmen wird oft die Einfachheit von vorgemauerten Ziegelfassaden bevorzugt. Ziegelhersteller wie Randers Tegl bieten eine riesige Auswahl an Produkten an, die von Natur aus witterungsbeständig sind und nur bei den extremsten Witterungseinflüssen an ihre Grenzen kommen.

Holz ist ein starkes und doch flexibles Material, das bei seiner Einführung den Bau vereinfacht und beschleunigt hat. Die natürlichen Farben und Maserungen der verschiedenen Holzarten werden auch heute noch von Herstellern wie Parklex verwendet, um warme, freundliche Fassaden zu schaffen, die sich gut in die Landschaft einfügen.

Wenn Ihnen die natürliche Maserung von Holz gefällt, Sie sich aber nicht ständig um seine Pflege kümmern wollen, dann bietet Ihnen Woodalux von ALUMIL eine Kollektion von Verkleidungsplatten, die Holz mit Aluminiumprofilen kombinieren und für eine witterungs- und zeitbeständige Ästhetik sorgen.

Falls Sie befürchten, dass Ihre Fassade unter den Witterungseinflüssen leiden und ihr Aussehen verändern könnte, stehen Ihnen zahlreiche Produkte auf Metallbasis zur Verfügung. Glänzende Gold-, Messing-, Bronze- oder Kupferpaneele wie die der TECU-Fassadebekleidungen von KME setzen im Laufe der Zeit eine individuelle Patina an. Wenn Ihnen das zu lange dauert, bietet die Kollektion auch vorgealtertes Braunoxid und grünes Kupfer.

Metall in einem noch natürlicheren Format bietet die italienische Marke De Castelli mit ihren Metall-„Blättern“ der Kollektion Vertical Green an. Die Blätter weisen verschiedene Oxidationsgrade auf und wurden unterschiedlichen Oberflächenbehandlungen unterzogen. Sie bilden daher eine beinahe realistische, herbstliche Fassade.

Wenn Sie eine von der Flora inspirierte Fassade suchen, können Sie auch die stimmungsaufhellenden Eigenschaften echter, lebender Pflanzen nutzen. Diese werden von Unternehmen wie Freund angebaut und bereitgestellt, die vollautomatische lebende Fassaden mit integrierter Bewässerung herstellen.

Die clear-PEP-Fassade von Design Composite setzt auf ein anderes Naturprodukt, das auf ganz andere Weise zum Einsatz kommt: Polycarbonat wird zu Wabenstrukturen geschichtet, die einen interessanten Lichtstreuungseffekt sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Gebäudes erzeugen. Bei einer Produktvariante betonen die mit Linsen gefüllten Wabenkerne die Konstruktion sogar ausdrücklich.

Ähnlich wie bei Kunststoff verwendet der österreichische Betonhersteller Rieder für seine formparts Klappformen, die Beton mit perfekten Rundungen oder punktgenauen Lamellen produzieren. Die 13 mm dünnen glasfaserverstärkten Platten namens concrete skin des Unternehmens ziehen sich ebenfalls geschmeidig über Gebäudeecken.

Corian, das ursprünglich als Material für Sanitäranlagen und Küchenarbeitsplatten entwickelt wurde, eignet sich aufgrund seiner Festigkeit, seiner Formbarkeit und seiner kristallklaren Farbe hervorragend für Gebäudefassaden, wie das Londoner Motel One von Rosskopf + Partner beweist. Das Gebäude ist mit 650 qm Corian-Verkleidung in Glacier White ausgestattet. Bei Nacht bietet die hinterleuchtete Fassade ein faszinierendes Lichtspektakel.

Bei allen oben genannten Fassadenmaterialien müssen PlanerInnen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Ästhetik einer glatten, durchgehenden Fassade und dem Bedarf an natürlichem Licht im Gebäudeinneren finden. Eine Lösung ist eine ununterbrochene Fassade, die vollständig aus Glas besteht. Wenn Sie jedoch einmal Zeit in einem Gewächshaus verbracht haben – oder in meinem Wintergarten im Juli –, dann bekommen Sie allein bei dem Gedanken an eine Ganzglasfassade einen Hitzschlag. Deshalb entwickeln Hersteller wie Vanceva das Material durch den Einbau einer inneren PVB-Schicht weiter, die Sonnen-, UV-, Schall- und Strukturschutz in einem bietet – und dazu noch leuchtende und lebendige Farben.

Die kreativen Anwendungen dieser Hauptmaterialien sind vielfältig und bieten Architektinnen zahllose gestalterischen Möglichkeiten. Für wirklich einzigartige und innovative Fassaden aber gibt es noch einige andere Optionen.

Jakob zum Beispiel ist ein Hersteller von Sicherheitsnetzen für so unterschiedliche kommerzielle Anwendungen wie Sportstadien, Tiergehege und öffentliche Räume in Hochhäusern. Die RopeLab-Abteilung des Unternehmens entwickelt innovative Anwendungen für Netze. WebnetID ist eine Fassade, bei der ein Metallnetz auf Aluminiumfliesen trifft, sodass individuelle Muster, Logos und Schriftzüge auf die Vorderseite eines Gebäudes projiziert werden können.

REDFORT ist ein weiterer Hersteller von Fassaden aus Metallgeflecht, in das diesmal farbige Punkte eingesetzt werden. Die kleinen Pixel verbinden sich zu verblüffenden optischen Illusionen, die vor einem leeren Raum Tiefenwirkung entfalten.

PIXLIP bringt LED-Module hinter einer Gewebefassade an, die über einen stark lichtreflektierenden Aluminiumrahmen gespannt ist. So entsteht ein hintergrundbeleuchtetes Display, das beinahe einem Kino würdig ist, kühn und brillant bei Tag, fesselnd bei Nacht.

Und das Beste ganz zum Schluss: Für sein futuristisches Produkt powerglass bestückt der innovative Glasspezialist Peter Spatz Spezialglas das Innere transparenter Glasscheiben mit LEDs. Durch die Steuerung der Helligkeit der einzelnen RGB- oder weissen LEDs verwandelt powerglass gewöhnliches Klarglas in wechselnde Muster, Schriftzüge und sogar hochwertige Bilder. Im Busterminal des Bahnhofs von Seoul versorgen zwölf intelligente Wartehäuschen die Fahrgäste mit Live-Updates der Ankunftszeiten, Nachrichten, Werbung und Wetterinformationen.

Die Architonic-Produktdatenbank bietet PlanerInnen umfangreiche Informationen und Bilder, um diese und andere Fassaden zu entdecken, und verweist auf alle zu berücksichtigenden Details.

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