Fragen, die Sie bei der Auswahl von Bodenbelägen stellen sollten
Text von James Wormald
14.09.21
Das Material unter Ihren Füssen ist wohl der wichtigste Teil eines Innenraums. Dies sind die Fragen, die PlanerInnen bei der Auswahl des perfekten Bodenbelags für ihr Projekt berücksichtigen sollten.
Der Stil und die Atmosphäre eines Innenraums ruhen buchstäblich auf einem Produkt – dem Fussboden. Bei der Auswahl des perfekten Bodenbelags oder Teppichs für ein neues Projekt müssen PlanerInnen eine Reihe von Fragen für den Raum berücksichtigen. Sämtliche Materialien sind in verschiedenen Farben, Mustern und Stilen erhältlich, sodass Anforderungen wie Grösse, Beanspruchung, Pflege und Haltbarkeit – und nicht so sehr die Ästhetik – die Antwort auf die erste Frage bestimmen, die da lautet:
Welcher Bodenbelag ist der richtige für Sie?
Die drei gängigsten Bodenbeläge für moderne Innenräume sind die warme, natürliche Maserung von Holzböden, die weiche, angenehme Haptik von Teppichböden und die kühle, stabile Leistung von Keramikfliesen.
Holzfussboden
Ein Holzfussboden ist ein beliebter Kompromiss zwischen Haltbarkeit, Pflege, Wärme und Stil. Bei der grossen Auswahl auf dem Markt ist es zwar möglich, jede Einrichtung mit einem Holzfussboden auszustatten, doch einfach ist es nicht. Hier sind die Faktoren, die KäuferInnen von Holzfussböden beachten sollten:
Oben: Landhausdiele Edelkastanie von Trapa. Unten: European Renaissance von Kährs
Oben: Landhausdiele Edelkastanie von Trapa. Unten: European Renaissance von Kährs
×Welche Art von Holz?
Nahezu jede Holzart kann angebaut, geschnitten und zu Fussbodenbelägen verarbeitet werden. Die Auswahl an Farben, Maserungen und Charakteren ist tatsächlich riesig. Ein heller, schlichter Ahornboden kann beispielsweise einen Hintergrund für die kühnen Elemente eines Raumes bilden, Esche und Buche sind ebenfalls hell, strahlen aber Wärme aus und sind in unterschiedlichen Helligkeitsvarianten erhältlich. Lärchenholz hat einen sehr knorrigen Charakter, Kastanienböden wie die Landhausdiele Edelkastanie von Trapa sind dick und haben eine ausgeprägte Maserung, Nussbaum ist wunderbar dunkel und intensiv, doch das beliebteste und vielfältigste Holz für Böden ist dank seiner Langlebigkeit und der Akzeptanz verschiedener Beizen (wie European Renaissance von Kährs) die Eiche.
Massivholz oder Holzwerkstoffe?
Massivholz ist ein durchgehender Block aus Hartholz, während Holzwerkstoffe aus einer stabileren und feuchtigkeitsbeständigeren Kernplatte mit einem dünnen Furnier aus Hartholz auf der Oberfläche bestehen. Holzwerkstoffe wie Oak Mocaccino von Itlas bieten weitere praktische Vorteile wie eine einfache Verlegung und eignen sich zudem für Schalldämmung oder eine Fussbodenheizung. Viele KundInnen bevorzugen jedoch die Gewissheit, auf einem dicken Massivholzboden wie GrandPattern von DINESEN zu laufen, der immer wieder abgeschliffen werden kann, um wie neu zu wirken.
Oben: Oak Mocaccino by Itlas. Unten: GrandPattern by DINESEN
Oben: Oak Mocaccino by Itlas. Unten: GrandPattern by DINESEN
×Öl oder Lack?
Natürliches Öl dringt in das Holz ein und hinterlässt eine natürlich matte Oberfläche, während glänzende, seidenmatte oder matte Lacke den Holzfussboden widerstandsfähiger gegen Schäden und Flecken machen. Noch widerstandsfähiger sind Holzböden mit lackierten Oberflächen wie Cleverpark von Bauwerk Parkett, die sich am ehesten für kleinere Projekte mit geringer Beanspruchung und kleinen Schäden z. B. in Einfamilienhäusern eignen. In stark frequentierten öffentlichen Räumen hingegen macht ein naturgeöltes Produkt wie FLOORs Oak von Admonter Holzindustrie die unvermeidlichen Kratzer weniger auffällig und leichter zu beheben.
Oben: Cleverpark by Bauwerk Parkett. Unten: FLOORs Oak by Admonter Holzindustrie
Oben: Cleverpark by Bauwerk Parkett. Unten: FLOORs Oak by Admonter Holzindustrie
×Teppichboden
Nichts geht über die sanfte, luxuriöse Haptik eines neuen Teppichbodens. Je dicker und weicher das Material, desto weniger haltbar ist es jedoch und desto weniger eignet es sich für stark frequentierte Objekte. Folgende Überlegungen sollten PlanerInnen bei Teppichböden anstellen:
Teppich oder Fliesen?
Der Standard für die meisten kleineren Wohnprojekte sind Teppichböden in grossen Rollen, die von einem Ende des Raums zum anderen reichen. Aufgrund der geringeren Anzahl von Fugen können grosse und umfangreiche Designs wie Superior 1020 von Vorwerk spezifiziert werden. Da weniger Abfall anfällt, profitieren Projekte mit Teppichfliesen auch von geringeren Instandhaltungskosten – bei verschütteter Flüssigkeit muss schliesslich nur eine Fliese ersetzt werden, nicht der ganze Raum. Und statt eines Alptraums der Musteranpassung können die Fliesen sogar Teil des Designs werden, wie bei den Fluid&-Teppichfliesen von modulyss.
Getuftet, geknüpft oder gewebt?
Bei getufteten Teppichen wird der Faden durch das Trägermaterial gezogen, bevor er abgeschert wird, um freiliegende Büschel zu bilden. Bei geknüpften Teppichen wird der Faden nach dem Bilden kleiner Knoten abgeschnitten, um eine haltbarere Oberfläche zu erhalten. Gewebte Teppiche dagegen behalten ihr flauschiges Aussehen länger, was sie zum idealen Belag für stark frequentierte Objekte und Luxus-Projekte macht.
Keramikfussböden
Keramikfliesen bieten einen fantastischen natürlichen Schutz vor Wasser und Wärme. Als eines der stärksten und haltbarsten Materialien sind Keramikfliesen in einer riesigen Auswahl an Formen, Grössen und Mustern erhältlich. Folgende Überlegungen sollten in die Entscheidungen von PlanerInnen bei Keramikfussböden einfliessen:
Individuelles Fliesendesign – Farben: einfarbig oder gemustert
Maximalistische, kräftige Farben und komplizierte Muster wie die Serie Antichi Decori von Ceramica Francesco De Maio liegen derzeit voll im Trend. Doch auch wenn eine auffällige Akzentfarbe perfekt zu den Badaccessoires passen könnte, müssen Sie den Anblick der Keramikfliesen wahrscheinlich länger ertragen als den des Seifenspenders. Ein neutralerer gestalterischer Entwurf wie Ultrawhite von Cotto d’Este könnte sich daher auf lange Sicht als lohnender erweisen.
Oben: Antichi Decori von Ceramica Francesco De Maio. Unten: Ultrawhite von Cotto d’Este
Oben: Antichi Decori von Ceramica Francesco De Maio. Unten: Ultrawhite von Cotto d’Este
×Allgemeines Bodendesign: Form, Grösse und Fugen
Grössere Fliesen bedeuten weniger Fugenlinien und lassen den Raum daher grösser wirken. Das ist ideal für kleine Räume oder um die keramische Struktur in grossen Räumen zu betonen, doch mit kleineren oder geometrischeren Fliesen wie Gone Roman von Ornamenta lassen sich tolle Muster kreieren. Kombinieren Sie sie mit einer passenden oder gegensätzlichen Fugenfarbe, und den kreativen Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.
Vinyl: Synthetischer Imitator
Obwohl diese Bodenbeläge fantastisch aussehen, haben sie den Nachteil, dass ihre Schönheit auf Kosten der Haltbarkeit geht. Bodenbeläge aus Vinyl hingegen bieten die überzeugende Leistung von Holz, Teppich oder Keramik, sind aber gleichzeitig verschleissarm und absolut wasserdicht – selbst in stehendem Wasser.
Bodenbeläge für besondere Zwecke
In nur wenigen Fällen ist ein Bodenbelag von der Stange nicht ausreichend, und die Situation verlangt eine individuelle Lösung. So erfordern Objektböden mit besonderen Anforderungen wie beispielsweise Präsentationsbühnen oder Ausstellungsräume einen hochwertigen Doppelboden oder ein verstärktes Bodensystem. Und wo wir schon bei individuellen Bodenbelägen sind: LumiFlex von ASB GlassFloor schafft einen grenzenlosen Glasboden mit audiovisuellen Möglichkeiten – ganz so, als würde man auf einem riesigen Fernsehbildschirm laufen.
In der Produktdatenbank von Architonic finden PlanerInnen diese und weitere unglaubliche Bodenbelagsoptionen , die als Anregung dienen und die in die weitere Planung einbezogen werden können.
© Architonic