Kategorisierte Gesundheitszentren, die auf Wellness ausgerichtet sind

„Ich hasse Krankenhäuser. Sie sind voll von kranken Menschen.“

Ein altbekannter anthropologischer Witz. Die Menschen mögen Krankenhäuser nicht, weil sie mit ihnen oft negative Erinnerungen und Gefühle verbinden. Und doch gibt es in der Regel einen guten Grund für den Besuch eines Krankenhauses, und (meistens) kommt man gesünder wieder heraus, als man hineingegangen ist. Krankenhäuser sind gut für uns, sie fühlen sich meistens nur nicht so an.

Auch wenn es sinnvoll ist, dass ein Geburtszentrum in der Nähe oder sogar als separater, aber verbundener Teil einer Entbindungsstation liegt, ist die Möglichkeit, sich mit der Positivität des neuen Lebens zu umgeben und sich von der Atmosphäre der Krankheit oder sogar des Todes zu entfernen, die dem Lichtband eines Krankenhauses anhaftet, ein wachsender Wunsch der werdenden Eltern.

Die folgenden Projekte aus dem Archiv von Architonic zeigen, dass ein spezielleres Design den Menschen besser dienen kann, wenn eine bestimmte Station von der allgemeinen Krankenhausumgebung getrennt wird, da es nicht allen dient.

Aware lab Berlin in Berlin, Deutschland, von Kessler Plescher Architekten

Aware bietet Dienstleistungen wie Information und Beratung auf der Grundlage der Ergebnisse von Bluttests an, um das Wohlbefinden der Patient:innen zu verbessern. Aware wollte diese mitfühlende, aber oft entscheidende Dienstleistung nicht in der sterilen und unpersönlichen Atmosphäre eines grossen Krankenhauses oder einer Arztpraxis erbringen, sondern sie behutsam in das Leben der Menschen integrieren – an einem Ort, an dem sie sich wohl fühlen.

Die Glastüren der Musterkabinen mit Stahlrahmen sind mit einer Kunststofffolie überzogen, die von aussen wie ein Spiegel reflektiert. Aber von innen können die Patienten durch das Glas auf die andere Strassenseite schauen. „Auf diese Weise wird die Blutabnahme mitten in der Stadt zu einem einfachen, offenen Erlebnis, ohne dass die Privatsphäre aufgegeben wird“, erklärt das Architekturbüro Kessler Plescher Architekten. „Wer sich ausserhalb der Kabinen aufhält, sieht nur die Stadt, die sich in den Spiegeln spiegelt.“

Sycamore at Northgate Park Hospital in Morpeth, UK, von Medical Architecture

Obwohl Sycamore noch zum Northgate Park Hospital in Northumberland gehört, wurde es „nach dem Konzept eines Dorfcampus entwickelt“, so die Architekten von Medical Architecture, „mit einer Vielzahl von Innen- und Aussenbereichen für Entspannung und Aktivität.“

„In gesicherten stationären Einrichtungen für psychische Gesundheit führt Langeweile zu problematischem Verhalten und schlechter körperlicher Gesundheit“, erklären die Architekten. Als psychiatrische Einrichtung mit mittlerem Sicherheitsstandard sorgt Sycamore dafür, dass die Patient:innen ihre Freiheiten nutzen können, und die „reichhaltige Landschaftsgestaltung mit integrierten Sicherheitsmassnahmen“ gibt ihnen die Möglichkeit, dasselbe zu tun.

Durch die Anordnung von sechs Stationen um einen grossen Erholungshof bietet die Architektur eine natürliche, aber sichere Abgrenzung, ohne dass einschüchternde Sicherheitszäune erforderlich sind. Im Hinblick auf eine umfassende Inklusion ist der Hof in grosse, aber unterschiedliche Zonen unterteilt. Die passive Zone bietet einen Rückzugsort mit Ruheplätzen in der Natur, während die aktive Zone Aktivitätsbereiche wie einen Wanderweg und einen Trimm-Dich-Pfad umfasst.

Glasblokkene Haukeland Hospital for Children Youth and Women Schönerr in Bergen, Norwegen, von Henning Larsen, KHR Architecture und PKA Arkitekter

Das Glasblokkene at Haukeland University Hospital ist ein spezialisiertes Gesundheitszentrum, das sich auf die Behandlung von Frauen und Kindern konzentriert und in dem Expert:innen für Frauen- und Kinderpflege sowie für Architektur und Design in einer speziellen Einrichtung zusammenkommen. Das Konzept beginnt damit, dass „die Gebäudemasse in schmale Tangenten unterteilt wird“, erklären die Architekten, „so dass viel natürliches Licht in das Krankenhaus strömen kann und im Inneren eine sofortige warme und einladende Atmosphäre entsteht.“

Ein weiterer Schwerpunkt des Krankenhauses sind die massgeschneiderten, kindgerechten Innenräume. Ein grosser Spielbereich im Eingangsbereich beispielsweise ermöglicht es spielenden Kindern, bei ihrer Ankunft sichtbar zu sein – und fördert so eine positive Energie -, während „massgefertigte Möbel aus warmen, natürlichen Materialien und leuchtenden Farben darauf abzielen, institutionelle Merkmale zu minimieren. Ein vorrangiges Ziel von Glasblokkene ist es, Kinder Kinder sein zu lassen, auch als Patient:innen.“

Hospice Het Tweede Thuis in Westerland, Niederlande, von Marc Prosman Architecten

Die Aufgabe eines Hospizes ist es, den Menschen zu ermöglichen, ihre letzten Tage so würdevoll und komfortabel wie möglich zu verbringen. Für diejenigen, die sich für Het Tweede Thuis entscheiden, bietet die Umgebung am Ende des Lebens „blühende Gärten, stattliche Bäume und einen atemberaubenden Blick auf die Wiesen von Westerland“, beschreibt das Architekturbüro Marc Prosman Architecten.

Ein Ort, der Ruhe und Trost ausstrahlt. Die Holzkonstruktion und die dezente Ausführung der einzelnen Wohnungen sowie ein einzigartiges „Abschiedshaus“ inmitten eines zentralen Hofes dienen als kontemplativer Raum. Das erhöhte Auditorium des Farewell House, das die Form eines Heuhaufens hat, ist für Ruhe und Besinnung gedacht und bietet einen majestätischen Panoramablick, ideal für Momente der Stille.

© Architonic

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