Leise bitte: Bibliotheken aus aller Welt, die sich für ihre Gemeinden einsetzen

Die traditionelle Vorstellung einer Bibliothek ist ein eher staubiges Land, in dem das Wort König ist und Schweigen der Preis für den Eintritt. Allerdings ein kleiner für die kostbare Einladung in wunderbare, fantastische Welten oder um sich über verschiedene Themen von Architektur bis Zoologie zu informieren. Da Informationen und Geschichten heute jedoch so weit verbreitet und „billig“ mit einem einfachen Sprachbefehl verfügbar sind, musste sich das in Ungnade gefallene Bibliotheksgebäude weiterentwickeln.

Aus der Asche des literarischen Lernens auferstanden, werden Bibliotheken auf der ganzen Welt als Gemeinschaftszentren wiedergeboren, die zum Handeln anregen. Die folgenden Bibliotheksgebäude aus dem Projektarchiv von Architonic bieten Räume und Dienstleistungen für Menschen aller Altersgruppen und Interessen und nutzen akustische Techniken, um Nutzer:innen zu helfen, ihre innere Stimme zu hören oder sich Gehör zu verschaffen.

Die Charlotte & William Bloomberg Public Library in Medford, Massachusetts, ist mit ihren „speziellen Bereichen für Programme und Veranstaltungen für jede Altersgruppe“ und „einer Reihe von Räumen für die Öffentlichkeit, um sich zu treffen und zusammenzuarbeiten, viel mehr als nur ein Lager für Bücher“, wie Schwartz/Silver Architects erklären. Durch die Verkleidung der gewölbten Decken mit perforierten Akustikplanken und die Trennung der verschiedenen Räume für unterschiedliche Gruppen bietet die Bibliothek flexible Räume, die ruhig gehalten werden können – aber eben nicht müssen.

So können beispielsweise Musiker:innen Gruppenarbeitsräume reservieren, um gemeinsam zu üben, und es gibt auch ruhige Nischen, in denen sich lokale Geschäftsinhaber:innen konzentrieren können. Zu den vielen anderen Gemeinschaftsaktivitäten, die das Gebäude unterstützen kann, gehören Computerkurse für Erwachsene, Podcast-Aufnahmen für Senior:innen, Tortendekoration und Gedichtwettbewerbe für Teenager:innen sowie Märchenstunden für Kinder.

Das Goethe-Institut ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die das Studium der deutschen Sprache fördert und den kulturellen Austausch und die Beziehungen zu anderen Ländern auf der ganzen Welt anregt. Im Gegensatz zum nordeuropäischen Klima in Deutschland ist das Goethe-Institut in Bogotá jedoch mit den tropischen Konditionen Kolumbiens konfrontiert und hat sich daher dafür entschieden, seine Räume offen zu halten und „die Trennwände zu entfernen, um eine grössere Zirkulation zu ermöglichen“, wie Yemail Arquitectura erklärt.

Um die Akustik in einem lebendigen, offenen Raum wie diesem unter Kontrolle zu halten, werden Kurse, Konferenzen, Filmvorführungen und Debatten in einem „durchsichtigen, durchscheinenden und flexiblen zentralen Raum“ abgehalten, der mit Schienenvorhängen geöffnet oder geschlossen werden kann. Die Bibliothek des Zentrums nutzt die Bücher selbst als zusätzliche akustische Pufferung, wobei ein einladender Kreis von Bücherregalen als Tor zwischen Lobby und Bibliothek dient.

Die Water Drop Library liegt am Rande eines „halbinselförmigen Hügels“, wie 3andwich Design / He Wei Studio es beschreiben, und bietet einen Blick auf das Schildkrötenreservat der Shuangyue-Bucht. Indem der Hauptteil des Bauwerks unter den Abhang des Hügels gesenkt und seine Oberfläche durch einen Rooftop Pool abgeschirmt wurde, ist der Blick auf die Bucht von den dahinter liegenden Wohngebäuden aus frei.

Für die Besucher:innen der „Unterwasserbibliothek“, wie die Architekt:innen sie nennen, beginnt das Erlebnis mit dem Weg dorthin. Eine lange Mauer schirmt sie vor dem ungünstigen Blick nach Südwesten ab, und der flache Horizont versetzt sie in atemberaubende Stille, bevor sie ins Innere hinabsteigen. Eine 270-Grad-Glasfassade lädt dann im Inneren zu einer ruhigen Lesezeit mit Meerblick ein.

Im Gegensatz zu klösterlichen Bibliotheken, die mit einer Kombination aus akustischen Oberflächen und machthungrigen Bibliothekar:innen Stille erzwingen und fördern, wollte die Bibliothek in den Büros der Nippan Group (einem Online-Literaturgrosshändler) in Tokio den gegenteiligen Effekt erzielen: eine Bibliothek, die Leser:innen tatsächlich ermutigt, sich miteinander auszutauschen.

Mit dem Auftrag, soziale Interaktionen über die gemeinsame Liebe zur Literatur zu fördern, schufen die Architekt:innen von KOKUYO ansteigende Berge von Bücherregalen, in denen mehr als 2.000 Bücher ausgestellt werden, von denen jedes handverlesen und mit einer schriftlichen Notiz versehen wurde, die „Erinnerungen und Gründe für die Auswahl des Buches“ enthält, erklärt KOKUYO. Die Verbindung zwischen den Kurator:innen eines Buches und seinen Leser:innen ermutigte die beliebten Geschichten, neue Anhänger:innen zu finden sich auf den Tischen am Fusse des Hügels über sie zu unterhalten.

© Architonic

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