Diese Restaurants mit niedrigem CO2-Fussabdruck setzen ihre Umgebung auf die Speisekarte – und Gäste in die Schönheit der Natur, ohne sie zu zerstören.

Der Coconut Club & Park von T3 Architects in Phnom Penh, Kambodscha, lässt die einheimische tropische Vegetation seine geradlinige Form übernehmen, so dass er in seiner Umgebung wie zu Hause wirkt. Foto: Bruce Vincentiis

Restaurants, die die Natur auftischen, indem sie ihre Umwelt einbeziehen | Aktuelles

Der Coconut Club & Park von T3 Architects in Phnom Penh, Kambodscha, lässt die einheimische tropische Vegetation seine geradlinige Form übernehmen, so dass er in seiner Umgebung wie zu Hause wirkt. Foto: Bruce Vincentiis

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Ob wir nun tiefe Atemzüge frisch photosynthetisierter Luft einatmen, uns an einem kühlen, schattigen Ort entspannen oder eine Meeresbrise über unsere Haut streifen lassen – mehr denn je wollen wir mit der Natur in Verbindung treten. Wenn wir jedoch nicht darauf achten, wie wir uns mit ihr verbinden, können diese Erfahrungen das Ende der Natur bedeuten.

Wie diese vier kulinarischen Projekte unter Beweis stellen, müssen wir wunderschöne Naturräume jedoch nicht ignorieren, um sie zu retten. Durch den sorgfältigen und überlegten Umgang mit Materialien – woher wir sie beziehen und wie lange sie halten – sowie durch zeitgemässe architektonische und gestalterische Lösungen für Heizung, Belüftung, Wärmegewinnung und natürliches Licht, kann uns eine CO2-bewusste Bauweise die Orte, die wir erleben wollen, näher bringen – bevor sie verschwinden.

Mit prismatischen Dächern, die von der Umgebung inspiriert sind (oben), verfügt dieses Restaurant in einem Metasequoia-Hain auch über Glaswände (mittig) und ruhige Terrassen (unten), die ein Gefühl für den Ort vermitteln. Fotos: Yilong Zhao

Restaurants, die die Natur auftischen, indem sie ihre Umwelt einbeziehen | Aktuelles

Mit prismatischen Dächern, die von der Umgebung inspiriert sind (oben), verfügt dieses Restaurant in einem Metasequoia-Hain auch über Glaswände (mittig) und ruhige Terrassen (unten), die ein Gefühl für den Ort vermitteln. Fotos: Yilong Zhao

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Restaurant in Metasequoia Grove in Shan Wan village, Suzhou, China by GOA

Im Rahmen des chinesischen Projekts „Beautiful Village“ zur Wiederbelebung und Förderung provinzieller Landwirtschaft, der Kultur und des Fremdenverkehrs wählte das Architekturbüro GOA einen Standort am Seeufer für den Bau eines Restaurants und eines Veranstaltungsraums inmitten eines Hains von Metasequoia-Bäumen, die in dieser Gegend heimisch sind.

Das Restaurant ist von raumhohen Fenstern umgeben, die die Gäste dazu einladen, den Blick nach draussen schweifen zu lassen und dem Innenraum zu entfliehen. Der Steinboden des Restaurants setzt sich in einer Aussenterrasse fort, die wiederum von einem ebenerdigen Wasserspiel durchflossen wird.


Das Design und die Form der Dächer des Gebäudes, die sich an der prismatischen Form des Metasequoia-Baums orientieren, fügen sich auf natürliche Weise in die Landschaft ein.


Das Design und die Form der Dächer des Gebäudes, die sich an der prismatischen Form des Metasequoia-Baums orientieren, fügen sich auf natürliche Weise in die Landschaft ein. Bedeckt mit einer perforierten Fassade, wirkt jedes Dach wie ein Teil des Blätterdachs des Waldes und lässt gedämpftes Licht ins Innere, während Oberlichter Waldlichtungen schaffen, von denen aus die funkelnden Sterne auf dem Land betrachtet werden können.

Die an das Klima angepassten Pflanzen (oben) und Bambusrollos (mittig) des Coconut Club schirmen die Sonne ab, während eine offene Struktur (unten) eine natürliche Belüftung ohne Klimaanlage ermöglicht. Fotos: Bruce Vincentiis

Restaurants, die die Natur auftischen, indem sie ihre Umwelt einbeziehen | Aktuelles

Die an das Klima angepassten Pflanzen (oben) und Bambusrollos (mittig) des Coconut Club schirmen die Sonne ab, während eine offene Struktur (unten) eine natürliche Belüftung ohne Klimaanlage ermöglicht. Fotos: Bruce Vincentiis

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Coconut Club & Park in Phnom Penh, Cambodia by T3 Architects

Der Coconut Club & Park, der Familien mit der Schönheit, Ruhe und Verspieltheit der kambodschanischen Naturlandschaft verbindet, beherbergt ein Restaurant, ein Spa, eine Bar und einen Kinderclub sowie Spiel- und Aktivitätsbereiche im Freien.

Die minimalistische und doch brutalistische Form des Gebäudes wirkt wie ein Stück vergessener Dschungelarchitektur, dessen geradliniges Äusseres von Pflanzen überwuchert wird. Obwohl es von der Natur bedeckt und umhüllt ist, fühlt sich das Innere an, als befände es sich inmitten der Baumkronen: mit bambusgefütterten Decken und Zwischengeschossen, die wiederum von sich kreuzenden Treppen erschlossen werden und damit überall vertikale visuelle Verbindungen schaffen.


The building’s minimalist yet brutalist form appears like a piece of forgotten jungle architecture


Durch die offene Struktur haben T3 Architects einen natürlichen Belüftungsweg geschaffen, der vom Fluss auf der einen Seite bis zur tropischen Vegetation auf der anderen Seite reicht. Zusammen mit dem natürlichen Sonnenschutz durch hängende Veronica-Eliptica-Pflanzen und Bambusjalousien kommt das Restaurant so ohne Klimaanlage oder andere hochtechnische, energieintensive Temperaturlösungen aus.

Der Restaurantkomplex Tsiskvili in Tiflis benötigte 18 Jahre, um aus den Überresten historischer georgischer Gebäude mehrere Restaurants zu errichten, die verschiedene Essensmöglichkeiten bieten. Fotos: Oto Gordeladze

Restaurants, die die Natur auftischen, indem sie ihre Umwelt einbeziehen | Aktuelles

Der Restaurantkomplex Tsiskvili in Tiflis benötigte 18 Jahre, um aus den Überresten historischer georgischer Gebäude mehrere Restaurants zu errichten, die verschiedene Essensmöglichkeiten bieten. Fotos: Oto Gordeladze

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Tsiskvili Restaurant Complex in Tbilisi, Georgia by Studio 9

Ein weiteres Restaurant am Wasser, diesmal in der Stadtlandschaft von Tiflis, Georgien. Der Tsiskvili Restaurant Complex wirkt wie ein Restaurant-Themenpark, der verschiedene Räume und Essbereiche in ganz unterschiedlichen Stilen kombiniert. Miteinander verbunden sind sie durch Aussenwege und Passagen entlang von Felsformationen und einem in das steile Gelände eingebauten Wasserfall.

Wenn der Komplex eher wie eine Ansammlung älterer Gebäude aus verschiedenen Epochen wirkt, die durcheinander gewürfelt wurden, dann ist das schlichtweg so. Die Architekten von Studio 9 haben 18 Jahre gebraucht, um das Projekt auf einer früheren Mülldeponie fertigzustellen. Dabei wurden verschiedene Materialien verwendet und architektonische Elemente recycelt, die von anderen abgerissenen georgianischen Gebäuden stammen. Neben der Aufrechterhaltung dieser Stücke traditioneller Architektur dienen die Restaurants auch als Museum und bewahren dadurch weitere Teile der georgischen Geschichte und Kultur.

Indem es die Bäume vor Ort in seine Planung einbezieht und beim Bau auf lokale Steinbrüche zurückgreift, fungiert das Restaurant Moza'be in Oaxaca als Hüter der kolonialen mexikanischen Kultur und Umwelt. Fotos: Amy Bello

Restaurants, die die Natur auftischen, indem sie ihre Umwelt einbeziehen | Aktuelles

Indem es die Bäume vor Ort in seine Planung einbezieht und beim Bau auf lokale Steinbrüche zurückgreift, fungiert das Restaurant Moza'be in Oaxaca als Hüter der kolonialen mexikanischen Kultur und Umwelt. Fotos: Amy Bello

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Moza’be Restaurant in Oaxaca, Mexico by Espacio 18 Arquitectura

Auf der anderen Seite des Globus zielt das Moza’be Restaurant in Oaxaca in ähnlicher Weise darauf ab, ein Stück der lokalen Kultur einzufangen und zu servieren. Der zentrale Innenhof und die offenen Räume sind typisch für die koloniale Architektur Oaxacas, sorgen aber auch für eine natürliche Belüftung der Innen- und Aussenbereiche des Restaurants.

Die Architekt:innen von Espacio 18 Arquitectura wickelten das Stahlgerüst des Gebäudes um naturgeschützte Vegetation – darunter einen unberührten, 100 Jahre alten Olivenbaum. Als Baumaterialien wählten sie polierten Beton für die Innenräume, Lehm aus lokalen Steinbrüchen für die Aussenwände und Pflanzen mit geringem Niederschlagsbedarf, die für das trockene Klima der Region geeignet sind. Auf diese Weise stellten sie sicher, dass die Auswirkungen des Projekts auf die Landschaft auf ein Minimum beschränkt wurden.

© Architonic

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