Saisonale Sitzgelegenheiten im Freien, die ganzjährig ihren Platz – und ihren Look – behalten

Wenn es um das Wetter geht, verbringen viele von uns die Hälfte des Jahres oder mehr damit, wie verschmähte Liebhaber:innen auf nasse, frierende Terrassen, Balkone und Gärten zu starren und sich nach der Rückkehr der Sommersonne zu sehnen. In den warmen Monaten ist es dann allzu leicht, zu verzeihen und zu vergessen, da die Welt im Freien sehr schnell zu unserer neuen Normalität wird.

Bei der Auswahl von Möbeln für den Aussenbereich, die zum Sommer passen, müssen wir jedoch bedenken, dass der Himmel unbeständig ist und dass das, was an einem Wochenende „sommertauglich“ ist, am nächsten völlig unpassend sein kann. Dank innovativer Materialien und wettergerechtem Design sorgen moderne Outdoor-Möbellösungen jedoch dafür, dass warme, komfortable und funktionale Umgebungen draussen auf uns warten, wann immer wir sie brauchen.

Äusserst dekorative Möbel im viktorianischen Stil zeichnen sich durch eine hohe Detailgenauigkeit aus, und das gilt auch für Aussenmöbel aus jener Zeit. Aber während die komplizierten gusseisernen Tische, Stühle und Bänke eine identifizierbare Ästhetik haben, die auch heute noch geschätzt und oft in modernen Aussenbereichen wiederbelebt wird, hat sich die Materialauswahl weiterentwickelt. Stuhl Omnia aus stranggepresstem Aluminium von Fast zum Beispiel führt den Stil mit weniger Gewicht wieder ein.

Fast greift dieses Konzept eines widerstandsfähigen Aluminiumstuhls, der Wasser durchlässt, auf, und aktualisiert es mit dem Forest Chair. Minotti verwendet ebenfalls Metall, um einer Outdoor-Kollektion eine widerstandsfähige Stärke zu verleihen, und verwendet dünne Metallstangen in der Rückenlehne der Colette-Sitzmöbel, die den Look noch weiter auflockern und gleichzeitig die für die Sitzmöbel erforderliche Stärke bieten.

Durch eine weitere Verschlankung des metallischen Materials weist Fermobs Lorette Outdoor-Sessel das komplizierte Muster eines klassischen Gitterstuhls auf, jedoch mit einem biegsameren, feinen Metallgeflecht, das sich um den Körper der Sitzenden wölbt. Der natürlich geformte Komfort des Netzmusters mischt grössere mit kleineren Maschen, sodass Luft durch den Stuhl strömen kann und die Sitzfläche an wärmeren Tagen ein angenehmerer Ort zum Verweilen ist.

Der Stuhl Brise von Gervasoni hat ein ähnliches Gitterdesign, setzt aber statt auf Stahl auf das herstellereigene Woodevolution als Material: ein Verbundwerkstoff aus natürlichem Holz mit hoher Belastbarkeit und Witterungsbeständigkeit, der den Einsatz von Kunststoff überflüssig macht.

Kunststoff ist als Material für Sitzgelegenheiten im Freien ideal. Leicht und flexibel, lassen sich Kunststoffstühle leicht anheben und neu positionieren. Sie lassen sich einfach zu stapelbaren, bequemen Formen konstellieren und sind dünn genug, um sich um den Körper zu biegen und schmiegen – und so für alle Nutzer:innen bequem zu sein. Die Verteufelung von Kunststoff als nicht biologisch abbaubares, ölbasiertes Material ist jedoch wohlverdient. Doch mit Materialinnovationen ändert sich das schnell.

100 % recycelte Stühle wie etwa Pedralis Gossip Chair, (zur Hälfte aus post-consumer und zur Hälfte aus post-industriellem Polypropylen hergestellt) und 100 % recycelbare Stühle wie der Bell Chair von Magis (aus den eigenen Produktionsabfällen von Magis und den Abfällen der örtlichen Autoindustrie gefertigt) zeigen, dass recycelter und recycelbarer Kunststoff immer einfacher zu beschaffen, zu formen und zu färben ist.

Die Stärke eines Materials kann vervielfacht werden, wenn es im richtigen Format gewebt wird und gleichzeitig genügend Flexibilität behält, um sich den Kräften anzupassen, die darauf einwirken. Die Crinoline-Sessel von B&B Italia für den Aussenbereich basieren auf einem Polyethylen-Geflecht. In der Kollektion bietet das geschmeidige, aber dennoch feste Gewebe von Designerin Patricia Urquiola die Möglichkeit, auch die stützende Rückenlehne mit aufwendigeren Mustern zu versehen.

„Ich wollte die traditionelle Technik des Flechtens nutzen“, erklärt Designer Sebastian Herkner, wenn er über seine Outdoor-Möbelkollektion MBRACE für DEDON spricht, „um ein starkes Design zu schaffen, das der Geste einer Umarmung gleicht“ und um Outdoor-Möbel zu kreieren, die auch in der Nebensaison ohne Kissen bequem sind.

Diejenigen von uns, die wie ich in Ländern mit unvorhersehbaren Sommerniederschlägen leben (im Vereinigten Königreich gibt es im Durchschnitt gefühlt 400 Tage pro Jahr), wissen, wie dramatisch graue Wolken den Aufenthalt im Freien machen. Bis vor kurzem bedeutete die hohe Regenwahrscheinlichkeit, dass es in den betroffenen Klimazonen im Freien an plüschigen, tiefen Sofa- oder Sesselkissen mangelte, in die man sich hineinlegen konnte. Innovative wetterfeste Stoffe und wasserdichte Schaumstoffpolsterung ändern dies jedoch.

Das Sofa Natal Alu von Tribù ist mit einem wasserdichten, laminierten Polypropylenbezug umhüllt. Dank der belüfteten Füllung kann man sich dem Wetter anpassen, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass die Kissen nass werden. Der für Outdoor-Möbel geeignete Stoff Fabian von Flou ist feuerfest und wasserabweisend und fühlt sich dennoch weich an. Und der Miguel-Stoff hat einen dreidimensionalen Jacquard-Effekt und ist ebenfalls wasser-, feuer- sowie sonnenbeständig.

© Architonic

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