Spielerische Gastlichkeit für Gamer jeden Alters und jeder Epoche

Der Hauptzweck von Gaststätten und Restaurants besteht darin, Kund:innen – sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen – ein Umfeld und eine Atmosphäre zu bieten, in der sie den Stress des Tages oder der Woche abbauen können, entweder bei einem ruhigen Getränk in einer stillen Ecke oder in grösseren, geselligeren Gruppen.

Noch bevor die Corona-Pandemie dauerhafte Schliessungszeiten mit sich brachte, bedeutete das Aufkommen von Fernsehen auf Abruf und Essenslieferdiensten, dass das Zuhausebleiben immer beliebter wurde. So ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass immer mehr Lokale entstehen, die ein aktiveres Unterhaltungsprogramm als einen Quizabend und eine Karaokebox anbieten. Hier sind fünf Beispiele für Bars und Restaurants, die auf die Spieler:innen des Lebens zugeschnitten sind.

Die Material- und Farbwahl im Button Mash, einer Cafébar mit Arcade-Spielen im Echo-Park-Viertel von Los Angeles, vermittelt ein starkes Gefühl von Nostalgie, das schon bei der Auswahl der Materialien und Farben der 80er und 90er Jahre beginnt. Inspirationen und Einflüsse aus realen und fiktiven Quellen verbinden sich zu einem passenden Mash-up aus postmodernem Design und Popkultur. Marmoleum-Bodenbelag und kamelfarbenes Vinyl werden mit zinnoberrot pulverbeschichtetem Stahl über Holzverkleidungen, zweifarbigen Polstern und dichten, individuell illustrierten Tapeten des Künstlers Joseph Harmon kombiniert.

Die eigentliche Attraktion der Bar sind jedoch die klassischen Arcade-Spieleinheiten und Flipperautomaten, die neben den gemeinsamen Sitzbänken ihren festen Platz haben. Die Umgebung fördert „Interaktion, Austausch und gemeinsame Erfahrungen“, wie die Architektinnen von Design, Bitches es ausdrücken, und ermöglicht es sowohl nostalgischen Besucher:innen als auch jenen, die zum ersten Mal spielen, sich zu treffen, während sie um die schwer fassbare Höchstpunktzahl kämpfen.

Da immer mehr Zeit zu Hause verbracht wird, sind Brettspiele eine fantastische Möglichkeit, Spieler:innen jeden Alters, jeder Herkunft und jedes Interesses zu einem freundschaftlichen, gutmütigen Wettkampf an einen Tisch zu bringen. Während viele Kneipen und Bars verstaubte Scrabble-Taschen im Bücherregal aufbewahren, widmen sich immer mehr dem wiederbelebten Zeitvertreib. Mit einer Spielzeit von bis zu zwei oder drei Stunden bieten viele moderne Spiele den Lokalen eine Möglichkeit, die Gäste länger vor Ort zu halten.

Im Alaloum Board Game Café von Triopton Architects lädt eine markante, 5,5 m lange Spielothek zum Spielen und Verweilen ein. Eine durchdachte, massgeschneiderte Beleuchtung für jeden der breiten und stabilen Tische mit glatter Oberfläche sowie bequeme Sitzgelegenheiten mit Rückenlehne machen das Café zu einem gemütlichen Ort, an dem man sich die Zeit vertreiben kann.

Was das Vergehen der Zeit betrifft, so bestand die Aufgabe von Parasite Studio bei der Gestaltung der Innenräume des Spieleclubs Blackbox darin, „einen Raum mit einer vollständig kontrollierten Atmosphäre ohne Bezug zur Aussenwelt zu schaffen, in dem man nicht merkt, wie die Zeit vergeht“, so die Architekt:innen. Da sie nicht in der Lage waren, die technischen Bereiche und die sich kreuzenden Stahlstrukturen der bestehenden Umgebung zu verbergen oder zu ignorieren, entschieden sie sich stattdessen, diese mit einem starken grafischen Konzept und einem ultravioletten Beleuchtungsschema zu duplizieren. Zusammen stellen die beiden Elemente jahrhundertealte Kneipenspiele wie Darts, Snooker und Kegeln dem Dekor gegenüber, das vom retrofuturistischen Stil von Tron inspiriert zu sein scheint.

Traditionelle Kneipenspiele gibt es zwar schon länger als schriftliche Aufzeichnungen, aber wenn Menschen und Alkohol zusammenkommen, ist der daraus resultierende Kneipensport „Kämpfen“ wahrscheinlich noch älter. Das Konzept einer Bar, die gleichzeitig ein Fitnessstudio ist, lässt an unterirdische Fight Clubs denken, in denen biertrinkende Gäste eingeladen werden, sich „unten“ zu prügeln statt draussen. Glücklicherweise ist es nicht nötig, die erste Regel eines Fight Clubs zu brechen, denn die Balboa Bar & Gym in Zürich, Schweiz, ist kein solcher Ort. „Grosszügige, grob geschnittene Öffnungen sorgen für Sichtverbindungen zwischen den beiden Etagen und ihrem teilweise unterschiedlichen Publikum – und bringen zudem natürliches Licht in das Untergeschoss“, erklären die Architekt:innen von helsinkizurich.

Clancy's Fish Bar City Beach in Perth, Australien, ist ein farbenfrohes, familienfreundliches Fischrestaurant, das vielleicht das grösste Gegenstück zu einer kombinierten Bar und einem Fitnessstudio ist. Mit einem Strandpavillon direkt an den weissen Sanddünen des City Beach und mit Blick auf den klaren, blauen Indischen Ozean auf der Speisekarte braucht die Umgebung keinerlei Ablenkung für die Kund:innen, die auf ihre Speisen und Getränke warten.

Indem das Architekturbüro Paul Burnham Architect die lebhafte Palette bunter Stoffe und Sitzgelegenheiten des Restaurants durch einen mit Mustern, Meerjungfrauen und Kinderspielen bemalten Betonboden ergänzte, schuf es jedoch einen ansprechenden Spielbereich. Eltern von gelangweilten Kindern, die versuchen, die entspannte Landschaft in der Sonne zu geniessen, sind für jede Hilfe dankbar.

© Architonic

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