Wellnesszentren in der Natur, die regenerieren und verjüngen

Der Wellnessmarkt boomt und wird in den fünf Jahren seit der COVID-Pandemie voraussichtlich um fast 60 % wachsen, da die Verbraucher:innen mehr auf ihre körperliche und geistige Gesundheit achten. Heute weiss man natürlich, dass Wellness – die Tugend, sich sowohl körperlich als auch geistig wohl zu fühlen – stärker von unserer Umwelt beeinflusst wird, als wir früher zugaben.

Seit 2020 wandern wir schnell aus den Städten ab, wobei sich auch die Einstellung zu Arbeit und Leben hin zu mehr natürlicher Schönheit und der Suche nach dem Nirwana des grösseren Wohlbefindens verändert. Diese vier Wellnesszentren ergänzen die erholsame Umgebung in der freien Natur mit heilenden Aktivitäten und einer Architektur, die den Besucher:innen hilft, mit sich selbst und der Welt um sie herum in Frieden zu kommen.

„Die innere Kraft, eine vollständige Einheit mit dem Universum zu erreichen, liegt in der Bewegung des Körpers, um Yoga zu praktizieren“, erklären die Architekt:innen von Atelier ITCH. Um dies im Space of Muwi Stay Wellness Centre zu erreichen, schufen sie eine „Muwi“-Atmosphäre – was sie als die Verwirklichung und Akzeptanz des natürlichen Lebensflusses beschreiben. Muwi besteht „auf natürliche Weise, ohne künstliche Eingriffe“, so Atelier ITCH, und wurde durch die Form einer Blockhütte inmitten der ruhigen Umgebung des örtlichen Dorfes und des zufälligen Grüns geschaffen.

Mit „Räumen, die bewusst so gestaltet wurden, dass die ursprüngliche Textur und das Aroma des Blockbohlenholzes erhalten bleiben“, wie das Atelier ITCH erzählt, werden auf subtile Weise viele ruhige Plätze zum Meditieren und Baden geschaffen, sowohl draussen zwischen den traditionellen Steinmauern und der Vegetation entlang des Hallasan-Berges als auch drinnen unter hohen Decken, die in der Regenzeit Schutz bieten.

Thermalquellen machen sich die komplexe Geologie der Erde auf natürliche Weise zunutze und bieten die historische Wellnessbehandlung des Badens in einer natürlichen Umgebung. Und auch das Alba Thermal Springs and Spa nutzt die Erde, indem es „das natürliche Gefälle des Geländes ausnutzt“, wie die Projektarchitekt:innen von Hayball erklären. „Das Hauptgebäude taucht aus der sanften Wölbung des Geländes auf“, während „die flachen Becken zum Liegen einladen, um den ganzen Körper aus dem Wind zu nehmen und in die Wolken zu schauen“.

Im minimalistischen Innenraum hingegen ist die Form von rohem Beton geprägt, der die organische Sensibilität des Standorts auf einem ehemaligen Grünkeil zum Helden werden lässt. Und obwohl diese rohe Materialität auch durch die Verwendung von spanischen Ziegeln und Holzverkleidungen zum Ausdruck kommt, werden „Elemente der heimischen Landschaft wie Bottlebrush-Samenschoten, Eukalyptusnüsse und Muscheln im Spa und in den Behandlungsräumen verwendet“.

„Therapeutisches, ästhetisches, philosophisches und ökologisches Wohlbefinden in Verbindung mit unserer Umgebung“, so lautet das Grundprinzip des Raga Svara Wellness Center. Mit dieser Vision im Hinterkopf haben die Architekt:innen Shanmugam Associates „minimale Eingriffe in die bestehende Landschaft vorgenommen und der Natur den Vortritt gelassen“, wie sie erklären.

Bei der Gestaltung wurde ein biophiler Ansatz verfolgt und die Struktur in Bezug zu den grossen Vordächern auf dem Grundstück angeordnet. So befindet sich beispielsweise die Bibliothek direkt unter dem Banyan-Baum, der für das Lernen steht, während die abgeschrägten und geschnittenen Dachplatten des Yogazentrums um die vorhandenen Mangobäume herum geplant wurden.

Diese Konzentration auf das Bauen in der Natur führt zur Schaffung von „verschlungenen Wegen inmitten üppiger Landschaften“, erklären die Architekt:innen, die die Grenze zwischen bebauten und grünen Räumen verwischen, um „massgeschneiderte, sinnvolle Rückzugsorte mit einer Fülle von ruhigen Ecken zum Wiederkäuen“ zu schaffen.

Das am Rande eines friedlichen Sees in Südfinnland gelegene Restaurant des Pistohiekka Resort dreht sich um einen zentralen Innenhof mit Blick auf den See, von dem aus Einheimische und Tourist:innen zwischen den Mahlzeiten und Saunagängen den Sonnenuntergang geniessen können.

„Das herzförmige Gebäude liegt zwischen den Felsen auf beiden Seiten und bildet eine ruhige Bucht“, erklärt das Architekturbüro Studio Puisto. Es fügt sich mit seinem dunklen Äusseren und einem stromlinienförmigen Eingang in die zarte Saimaa-Landschaft ein und bietet von der hinteren Terrasse einen Panoramablick. Neben dem Restaurant befindet sich das zusätzliche Saunagebäude, das ebenfalls über eine „runde Öffnung im Dach verfügt, um eine thematische Verbindung zwischen den beiden Gebäuden herzustellen“, erläutert Studio Puisto, sowie über breite Fenster, die es den Saunagänger:innen ermöglichen, neben der Hitze und Feuchtigkeit auch die Aussicht zu geniessen.

© Architonic

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