Nackte Betonwände und freiliegende Lüftungsrohre sind schick, aber schlecht für die Akustik. Mit seiner OWAconsult® collection verbessert der deutsche Hersteller OWA den Klang im Raum und wertet gleichzeitig auf interessante Weise die Optik auf.

Objekte, die im Raum schweben: Die Akustikmodule Corpus von Architekt Hadi Teherani für OWA basieren nicht auf einem fertigen System, sondern sind frei einsetz- und kombinierbar

Sieht so gut aus, wie es klingt: OWA | Aktuelles

Objekte, die im Raum schweben: Die Akustikmodule Corpus von Architekt Hadi Teherani für OWA basieren nicht auf einem fertigen System, sondern sind frei einsetz- und kombinierbar

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Nackte Betondecken mit Rohrleitungen, Lüftungsanlagen und Kabeltrassen: Der raue Charme des Industriellen gilt als cool. In Cafés, Restaurants oder Hotels, aber auch in Shops, Kulturbauten oder Open-Space-Büros verzichten Architekten heute gerne darauf, die Installationen hinter abgehängten Decken zu verstecken. Damit erzeugen sie nicht nur diese spezielle Atmosphäre des Rohen, Unfertigen – sie gewinnen auch wertvolle Zentimeter in der lichten Höhe, die die Räume viel grosszügiger wirken lassen. Einen Nachteil hat der Trend allerdings.

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Die OWAconsult® collection erlaubt die variable Gestaltung individueller, lebendig wirkender Flächenbilder. Teil des von Hadi Teherani entworfenen Programms sind auch jeweils massgeschneiderte Lichtlösungen mit LED

„Diese Art der Architektur ist gestalterisch reizvoll“, sagt Ralf Hansen. „Aber die Menschen müssen sie auch nutzen können – deswegen darf die Akustik nicht vergessen werden.“ In vielen der Projekte fehlt schlichtweg Absorptionsfläche für Schall, was beim Abendessen oder beim Meeting unangenehm werden kann. Hansen ist Produktmanager bei OWA Odenwald Faserplattenwerk, dem Spezialisten für akustisch wirksame Deckensysteme. Das Hauptgeschäft macht OWA mit klassischen Unterdecken, doch auch für die Architektur im Industrial-Look wollte man passende Komplettlösungen anbieten.

Die Antwort heisst Corpus, eine neue Serie von insgesamt zehn Akustikmodulen in zwei Höhen, die als Objekte im Raum schweben. Corpus ist Teil der OWAconsult® collection, die OWA gemeinsam mit dem Hamburger Architekten Teherani entwickelt hat. Für ein Projekt im Nahen Osten suchte Teherani Alternativen zu den üblichen Deckensystemen. Weil er nicht fündig wurde, kontaktierte er OWA mit der Idee, etwas Neues zu entwickeln. So entstand nicht nur eine seit 2012 andauernde Zusammenarbeit, sondern auch eine ganze Reihe von ungewöhnlichen und hochwertigen Akustikprodukten.

Oben: Die Corpus Module bestehen aus Glaswolle-Platten und sind mit Glaswolle-Vlies kaschiert. Unten: Die Lamellen von Square, ebenfalls aus der OWAconsult® collection, formieren rechteckige Deckensegel und lassen sich mit LED Strips beleuchten

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Oben: Die Corpus Module bestehen aus Glaswolle-Platten und sind mit Glaswolle-Vlies kaschiert. Unten: Die Lamellen von Square, ebenfalls aus der OWAconsult® collection, formieren rechteckige Deckensegel und lassen sich mit LED Strips beleuchten

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„Das Besondere an den Corpus-Modulen ist, dass sie frei einsetzbar und kombinierbar sind“, erklärt Ralf Hansen. „Sie können einfach zwischen den Rohrleitungen abgehängt werden. Es ist kein fertiges System – die Architekten können die Decke selbst gestalten.“ Bei OWA war man hoch erfreut, wie gut diese Idee bei den Architekten angekommen ist. Die Corpus-Module sind – anders als andere Deckensegel – voluminöse Quader, je nach Modell 15 oder 30 Zentimeter hoch. Das vergrössert die Absorptionsfläche und verleiht zugleich Präsenz im Raum. „Den grossen Raumhöhen können die Architekten damit optisch etwas entgegensetzen“, so Hansen. Was übrigens auch bei Umbauten bestens funktioniert.

Die Module verfügen über eine einfache Seilabhängung und bestehen aus nicht brennbaren Glaswolle-Platten, die mit einem weissen Glaswolle-Vlies kaschiert sind. „Ein hochwertiges Produkt mit feiner Oberfläche, zu 100 Prozent recycelbar“, sagt Ralf Hansen. Im Moment arbeitet OWA mit Hadi Teherani an einer zu Corpus passenden Leuchte. „Wir wollen eine Komplettlösung, eine Design-Kollektion, weit über dem Standard.“ Dass OWA dieses Ziel schon erreicht hat, beweisen die vielen Preise, mit denen Corpus seit dem Launch ausgezeichnet worden ist. Zuletzt gab es einen iF Design Award 2018 und einen German Design Award Winner 2018. Zuvor erhielt OWA den Iconic Award 2018 Best of Best und den französischen MIAW Design & Innovation Award 2017.

Oben: Cloud verbessert mit seinen Lamellen zum Beispiel die Akustik unter bauteilaktivierten Decken. Unten: Oriental – auch aus der Consult Collection – lässt das regelmässige Raster der Deckenunterkonstruktion optisch in einem Ornament verschwinden

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Oben: Cloud verbessert mit seinen Lamellen zum Beispiel die Akustik unter bauteilaktivierten Decken. Unten: Oriental – auch aus der Consult Collection – lässt das regelmässige Raster der Deckenunterkonstruktion optisch in einem Ornament verschwinden

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Gut zu wissen: OWA liefert nicht nur die Module, sondern hilft auch bei der Planung. „Wir bieten für jedes Projekt eine Nachhallzeit-Berechnung an“, erklärt Ralf Hansen. „Auf dieser Basis empfehlen wir, welche und wie viele Elemente eingesetzt werden sollten. Die Konfiguration geben wir nicht vor, das ist dem Architekten freigestellt. Aber wir können sicherstellen, dass die akustische Wirkung erreicht wird, die sich der Nutzer wünscht.“ Auf Wunsch kann OWA auch den Entwurf des Architekten überprüfen und für den Verarbeiter einen vermassten Plan erstellen, in dem alle Abhängepunkte eingezeichnet sind. Damit gelingt der unfertige Industrial-Look auch wirklich perfekt.

© Architonic

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