Fruchtbarer Boden: DOMOTEX 2019
Brand story von Katharina Schwarze
05.12.18
Die DOMOTEX, Weltleitmesse für Bodenbeläge, ist mehr als eine reine Produktschau. Mit beeindruckendem Begleitprogramm wird die Perspektive der Besucher erweitert und Vernetzung und Austausch gefördert.
Für die Installation „Red Dirt Rug“ verwendet die amerikanische Künstlerin Rena Detrixhe rote Erde aus dem US-Bundesstaat Oklahoma. Ihr temporärer Teppich weist auf die massiven Eingriffe des Menschen in die Landschaft ihrer Heimat hin
![Fruchtbarer Boden: DOMOTEX 2019 | Aktuelles](https://image.architonic.com/sto3-1/20007162/domotex-framing-trends-rena-detrixhe-red-dirt-rug-2-arcit18.jpg)
Für die Installation „Red Dirt Rug“ verwendet die amerikanische Künstlerin Rena Detrixhe rote Erde aus dem US-Bundesstaat Oklahoma. Ihr temporärer Teppich weist auf die massiven Eingriffe des Menschen in die Landschaft ihrer Heimat hin
×Zieh Deine Schuhe aus, denn hier ist heiliger Boden, sagte schon Gott zu Moses, als dieser sich in der Wüste neugierig dem brennenden Dornbusch näherte. Die Schuhe sind ein Symbol, wer sie auszieht, bekommt Bodenkontakt und kann mit seiner Umgebung in Verbindung treten und das, was um ihn herum geschieht, aus einem neuen Blickwinkel betrachten.
Das Leitthema der DOMOTEX 2019, der weltweit grössten Messe für Bodenbeläge, lautet CREATE’N’CONNECT und zielt darauf ab, Menschen zu verbinden und ins Gespräch zu bringen. Schon lange ist die DOMOTEX viel mehr als nur Warenschau, sie ist ein Ort der Vernetzung und des Austauschs. Bodenhersteller treffen auf Architekten, Interior Designer, Möbelhersteller und Künstler und entwickeln übergreifende Konzepte. Besucher und Aussteller ziehen – zumindest gedanklich – ihre Schuhe aus, um neue Blickwinkel und Inspirationen zu erhalten. Für die Bodengestaltung spielt der Trend der Vernetzung eine grosse Rolle. Der Boden ist Designelement, inspiriert uns, gibt Orientierung – und verbindet uns miteinander.
Auf dem ausgesprochen fruchtbaren Boden der DOMOTEX haben sich auch der Aussteller Jürgen Dahlmanns, Gründer des Berliner Teppichlabels Rug Star, die Händlerin Christiane Millinger sowie der Teppich-Blogger Michael Christie (theruggist.com) kennengelernt. Gemeinsam haben sie eine umfangreiche Fotostrecke von Teppichen in Häusern von Freunden – nach dem Berliner Vorbild "Intimacy Berlin" – produziert. Synergien wie diese sollen im nächsten Jahr noch mehr gefördert, besonders innovative Präsentationen herausgestellt werden.
Die Jurymitglieder Susanne Schmidhuber, Peter Ippolito, Susanne Kaufmann und Thomas Hundt wählten für die Flooring Spaces u. a. SCHMIDHUBERs „Connectivity Wheel“ aus. Das Rad verbindet Licht mit Material und schafft ein einzigartiges, Besuchererlebnis
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Die Jurymitglieder Susanne Schmidhuber, Peter Ippolito, Susanne Kaufmann und Thomas Hundt wählten für die Flooring Spaces u. a. SCHMIDHUBERs „Connectivity Wheel“ aus. Das Rad verbindet Licht mit Material und schafft ein einzigartiges, Besuchererlebnis
×Dies geschieht insbesondere in Halle 9 auf der Sonderfläche "Framing Trends", einer Fläche für besonders zukunftsorientierte und emotionale Inszenierungen zum Thema Konnektivität. Die Anzahl der verfügbaren Plätze ist begrenzt, weshalb ein Expertengremium die Unternehmen, Hochschulen und Künstler auswählte, die ihre Inszenierungen zum Leitthema "CREATE’N’CONNECT" präsentieren dürfen.
Den Vorsitz der Fachjury übernahm auch diesmal wieder der international bekannte Architekt Peter Ippolito aus Stuttgart. "Man merkt, dass es in der Gesellschaft eine Suche nach Gemeinschaft und Zusammenhalt gibt, nach Werten und nach Grenzen, weil die Welt so grenzenlos geworden ist." Das Thema Konnektivität ist deshalb ein besonders spannendes, wenn man es in den Raum übersetzt, so Ippolito.
Die Sonderfläche ist in drei Bereiche unterteilt: Auf den "Flooring Spaces" finden sich kreative Produktinszenierungen von Bodenherstellern. Das Konzept von Total Tool Milano stellt beispielsweise den Lebenszyklus von Holz in sieben Schritten dar – vom Baum bis zum recycelten Produkt. "Holz ist einer der ältesten Werkstoffe in der Menschheitsgeschichte. Doch immer wieder überraschen uns seine durch technologische Innovationen neu entwickelten Einsatzmöglichkeiten", so Giulio Cepp, Design Director und Kurator bei Total Tool Milano.
Durch das Projekt „Domotex Wood Lifecycle“ wird Holz auf der Domotex 2019 eine zentrale Rolle spielen. Das Konzept und Design von Total Tool Milano stellt den Lebenszyklus von Holz in sieben Schritten dar, vom Baum bis zum recycelten Produkt
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Durch das Projekt „Domotex Wood Lifecycle“ wird Holz auf der Domotex 2019 eine zentrale Rolle spielen. Das Konzept und Design von Total Tool Milano stellt den Lebenszyklus von Holz in sieben Schritten dar, vom Baum bis zum recycelten Produkt
×Der zweite Bereich, "Art & Interaction", zeigt CREATE’N’CONNECT aus künstlerischer Perspektive. Eine der sehr eindrucksvollen Installationen ist der Red Dirt Rug der amerikanischen Künstlerin Rena Detrixhe. Detrixhe legt rote Erde aus ihrer Heimat Oklahoma zu einer Art temporärem Teppich aus. Sie prägt die gleichmässige Fläche mit Teilen alter Schuhsohlen, die sie wie Stempel verwendet, um geometrische Muster und Ornamente auf das feine Material zu bringen. Mit ihrer Arbeit weist die Künstlerin in ästhetisch ansprechender Form auf die massiven Eingriffe in die Natur ihrer Heimat zur Ausbeutung von Bodenschätzen hin.
Mit Teilen alter Schuhsohlen prägt die amerikanische Künstlerin Rena Detrixhe feine Muster und Ornamente in ihren „Red Dirt Rug“. Die feine rote Erde wird zuvor gleichmäßig in rechteckiger Form ausgebreitet, es entsteht ein temporärer Teppich
![Fruchtbarer Boden: DOMOTEX 2019 | Aktuelles](https://image.architonic.com/sto3-1/20007162/domotex-framing-trends-rena-detrixhe-red-dirt-rug-4-arcit18.jpg)
Mit Teilen alter Schuhsohlen prägt die amerikanische Künstlerin Rena Detrixhe feine Muster und Ornamente in ihren „Red Dirt Rug“. Die feine rote Erde wird zuvor gleichmäßig in rechteckiger Form ausgebreitet, es entsteht ein temporärer Teppich
×Für den dritten Bereich, den der NuThinkers, wählte die Jury unter anderem das Projekt "A Match!" von Sarah Busching von der Hochschule Wismar aus. Ihr Konzept macht das Thema Konnektivität aus technologischer Perspektive sichtbar. Zwei durch eine Trennwand getrennte Personen sollen versuchen, im Gleichtakt zu schaukeln. Ihre Schaukelbewegungen werden in Form einer wellenförmigen Grafik auf einen Bildschirm übertragen. Nur bei parallelem Schaukeln wird eine Videoübertragung der beiden Personen sichtbar – A Match! Die Partner treffen sich dann und können ihr Ergebnis per App und sozialen Medien teilen.
Für den Bereich der NuThinkers wählte die Jury unter anderem das Projekt „A Match!“ von Sarah Busching von der Hochschule Wismar aus. Ihr Konzept macht das Thema Konnektivität aus technologischer Perspektive sichtbar
![Fruchtbarer Boden: DOMOTEX 2019 | Aktuelles](https://image.architonic.com/sto3-1/20007162/domotex-framing-trends-a-match-sarah-busching-6-arcit18.jpg)
Für den Bereich der NuThinkers wählte die Jury unter anderem das Projekt „A Match!“ von Sarah Busching von der Hochschule Wismar aus. Ihr Konzept macht das Thema Konnektivität aus technologischer Perspektive sichtbar
×Was wäre eine Messe mit dem Thema Konnektivität ohne ein Vortragsprogramm mit anschliessendem Meet and Greet? International bekannte Referenten wie Designer Sebastian Herkner oder Architektin Ester Bruzkus sprechen in kurzen prägnanten Talks zum Thema der Verbundenheit an der Schnittstelle von Architektur, Innenarchitektur und Design. Im Anschluss diskutieren die Experten persönliche Sichtweisen in einer moderierten Gesprächsrunde mit dem Publikum.
Auch diese Ausgabe der Domotex, vom 11.–14. Januar 2019 in Hannover, wird wieder ausgesprochen inspirierend – für Besucher wie Aussteller. Am besten also schon mal in den Kalender eintragen. Und vor Ort: Schuhe ausziehen nicht vergessen!
© Architonic