Ein ausgewogenes Lichtkonzept besteht aus drei Ebenen: Grundbeleuchtung, Akzentlicht und Arbeitslicht. Welche Leuchten wofür geeignet sind und wie man die benötigte Lumenzahl berechnet, erfahren Sie hier ...

Placebo tube up 46 von Modular Lighting Instruments

Wie berechnet man die richtige Beleuchtung für jeden Raum? | Aktuelles

Placebo tube up 46 von Modular Lighting Instruments

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Dass die Beleuchtung das mitunter stärkste Mittel ist, um die Wahrnehmung eines Raumes in Bezug auf seine Geometrie zu beeinflussen, wissen wir. Erst durch Licht wird Farbe zu Farbe und Materie relevant.

LED-Leuchtmittel haben den Leuchtenmarkt in den letzten Jahren auf allen Ebenen komplett umgekrempelt. Für die Lichtplanung von Raumkonzepten bedeutet dies, dass Leuchtkraft nichts mehr mit der Wattangabe (also dem Stromverbrauch des Leuchtmittels) zu tun hat, sondern die benötigte Lichtstärke pro Raum in Lumen berechnet wird.

Was bedeutet Lumen?

Lumen gibt die SI-Einheit des Lichtstroms wieder und damit die vom menschlichen Auge wahrnehmbare Helligkeit – je höher dabei die Lumenzahl, desto heller das Licht. In den Produktbeschreibungen der Leuchtenhersteller findet sich in der Regel eine Auskunft über diesen Wert bzw. je nachdem welche Birne gewählt wird, ist dieser Wert steuerbar.

Arum Stehleuchte von ferm LIVING

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Arum Stehleuchte von ferm LIVING

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Wieviel Lumen benötigt ein Raum?

Eine Faustregel besagt, dass für Wohnräume 100 lm pro m2 angemessen sind und für „Arbeitsräume“ wie Küche oder Bad 300 lm pro m2. Hat ein Schlafzimmer also beispielsweise 20 m2, sollten alle Leuchten im Raum zusammen 2000 lm Lichtstärke aufweisen.

Dieser Wert ist niemals absolut zu verstehen, sondern wird stets beeinflusst von den individuellen Faktoren des Raumes. Dunkle Wände oder Möbel beispielsweise schlucken das Licht, wohingegen helle Gegenstände das Licht reflektieren. Auch die Anzahl und Grösse von Fenstern und dementsprechend der Einfall des natürlichen Lichtes sind zu berücksichtigen.

Cone Pendelleuchte von Kristina Dam Studio

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Cone Pendelleuchte von Kristina Dam Studio

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Wie kombiniert man Leuchten für ein stimmiges Lichtkonzept?

Bei einer guten Beleuchtungsplanung geht es vor allem um Ebenen. Eine zu gleichmässige Beleuchtung lässt den Raum eindimensional wirken, weshalb verschiedene Lichtquellen in den Raum integriert werden sollten, um Kontraste zu schaffen und Farben und Texturen zu akzentuieren. Ein ausgewogenes Lichtkonzept besteht aus drei Ebenen: Grundbeleuchtung, Akzentlicht und Arbeitslicht.

Oben: Lichtschienensystem RAIL SISTEMA 5542 554 von Egoluce. Unten: Mini-Pi 2 UP von Trizo21

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Oben: Lichtschienensystem RAIL SISTEMA 5542 554 von Egoluce. Unten: Mini-Pi 2 UP von Trizo21

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Ebene 1: Grundbeleuchtung

Wie der Name schon verrät, geht es hier um die grundlegende Beleuchtung, welche die Orientierung im Raum ermöglicht. Die Grundbeleuchtung kommt oftmals von der Decke und gibt den Ton eines Raumes an. Sie kann mit der Architektur verschmelzen und sich weitgehend zurücknehmen, wie beispielsweise die Mini-Pi 2 UP von Trizo21, oder reduzierte grafische Lichtmomente schaffen, wie das Lichtschienensystem RAIL SISTEMA des italienischen Herstellers Egoluce.

Eine ästhetisch stärker intervenierende Grundbeleuchtung sind Hängeleuchten. Durch den aktuellen Japandi-Trend wieder extrem beliebt sind aktuell Papierleuchten, wie beispielsweise der moderne Klassiker Formakami von Jaime Hayon für &TRADITION. Papierleuchten sind vergleichsweise ressourcenschonend in der Herstellung, geben ein angenehmes, diffuses Licht und verbinden japanisches mit skandinavischem Flair.

Formakami JH3 Pendelleuchte von &TRADITION

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Formakami JH3 Pendelleuchte von &TRADITION

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Ebene 2: Akzentlicht

Diese zweite Ebene der Beleuchtung setzt Fokuspunkte, beispielsweise um ein Bild oder ein spezifisches Element im Raum zu betonen. Das Akzentlicht schafft Kontrast und Dramatik, um dem Raum Tiefe zu verleihen.

Typischerweise ist das Akzentlicht etwa dreimal so hell wie die Grundbeleuchtung. Es kann, ebenso wie die Grundbeleuchtung, an der Decke angebracht werden, wie im Beispiel Spots Capri von Nemo.

Oben: Capri von Nemo. Mitte: Duell wall LED 500lm von Modular Lighting Instruments. Unten: Moonline von Flos

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Oben: Capri von Nemo. Mitte: Duell wall LED 500lm von Modular Lighting Instruments. Unten: Moonline von Flos

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Essentieller Bestandteil architektonischer Interiorkonzepte sind Akzentlichter in Form von Wandleuchten wie die Duell wall LED Leuchten von Modular Lighting Instruments. Eine beinahe nahtlose Integration des Lichts in den Raum ermöglichen vollständig in die Wand integrierte Architekturbeleuchtungen wie Moonline von Flos.

Ebene 3: Arbeitslicht

Die am stärksten an eine konkrete Funktion bzw. Tätigkeit gebundene Beleuchtung eines Lichtplans ist das Arbeitslicht. Wobei der Begriff „Arbeiten“ eine Vielzahl an Tätigkeiten, wie Lesen, Kochen, Essen oder Zähneputzen umfasst. Das Arbeitslicht beleuchtet also einen bestimmten Bereich, in dem eine Tätigkeit ausgeführt wird.

Oben: Counterbalance von Luceplan. Unten: Ambrosia 315 Black von Marset

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Oben: Counterbalance von Luceplan. Unten: Ambrosia 315 Black von Marset

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Hierfür kann das Licht von der Wand kommen, wie es etwa Counterbalance von Luceplan ausgesprochen elegant vormacht. Aber auch eine Pendelleuchte über dem Tisch, oder wie hier zu sehen, eine Neonröhre (über Ambrosia 315 Black von Marset) kann unter Arbeitslicht verbucht werden.

Die klassische Schreibtischleuchte bedarf wohl keiner Erklärung. Das minimalistische und zugleich skulpturale Cone Modell der dänischen Designerin Kristina Dam kann mit einem zur Schreibtischleuchte passenden Ambiente-Licht punkten, das bei Bedarf einfach auf den Boden gelegt wird.

Oben: Cone von Kristina Dam. Unten: Cesta Metálica Table Lamp von Santa & Cole

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Oben: Cone von Kristina Dam. Unten: Cesta Metálica Table Lamp von Santa & Cole

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Flexibilität lautet hier das Stichwort. Denn abgesehen von Küche und Bad, sind die meisten Aktivitäten nicht mehr eindeutig einem Bereich zuordenbar. Daher sind gerade im Bereich Arbeitslicht mobile Leuchten besonders interessant. Einer der Vorreiter auf diesem Gebiet ist der spanische Hersteller Santa & Cole, der bereits 1962 die heute immer noch erfolgreiche Leuchte Cesta Metálica mit Tragegriff auf den Markt brachte.

Parrot Stehleuchte von Tobias Grau

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Parrot Stehleuchte von Tobias Grau

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Kabellos und jederzeit einsatzbereit ist auch die Stehleuchte Parrot von Tobias Grau. Sie macht überall da Licht, wo gerade nötig – vom Jugendzimmer bis hin zum Architekturbüro.

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© Architonic

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