Die Magie des Knotens: kymos neue Teppichwelt

Seit Jahrtausenden legen sich Menschen Teppiche zu Füssen – ob als Ausdruck der Kultur und Lebensweise oder zur Steigerung des Wohnkomforts. Zu den aussergewöhnlichsten Knüpfkünsten gehört der Senneh-Knoten, auch Persischer Knoten genannt, der heute nur noch selten zu finden ist. Und doch sorgt er im Vergleich zu anderen Techniken für eine ganz besonders homogene Oberfläche, die sicht- und spürbar begeistert.

Auch die Augen von Denis Türker und Friedrich Bender strahlen, wenn sie von diesem Erlebnis berichten. Denn für die beiden Geschäftsführer von kymo liegt genau darin der feine Unterschied ihrer Arbeits- und Firmenphilosophie. Denis Türker lacht, wenn er erzählt, dass er bereits auf Teppichstapeln gross geworden ist. Schon als Kind durfte er seine Eltern, die zu den ersten und grössten Importeuren von Orientteppichen gehörten, auf ihren Reisen begleiten und hat dabei viel über Muster, Techniken und vor allem über das Wesen von Teppichen gelernt.

Noch während seines Studiums entwarf er eine eigene moderne Linie, mit der er sich 2005 zusammen mit Friedrich Bender unter dem Namen kymo selbständig machte. Nach einigen Jahren der Findungsphase und unterschiedlicher Wege haben die beiden Gründer das Unternehmen jetzt neu definiert.

„kymo erfährt gerade einen tiefgreifenden Wandel. Die Rückbesinnung auf unsere DNA – den Werten aus Tradition und Expertise – hat uns dazu bewogen, kymo noch einmal neu zu denken, was sehr inspirierend war und eine unheimliche Dynamik entwickelt hat. Die Ergebnisse dieses Prozesses möchten wir nun nach aussen tragen und freuen uns darauf, unsere Wegbegleiter aufs Neue zu begeistern“, erklärt Friedrich Bender.

Dabei wurden nicht nur die Strukturen neu gedacht, sondern auch die gesamte Kollektion auf den Kopf gestellt. Neben THE COLLECTION ergänzt seit 2018 THE FINEST das Angebot um eine exklusive Liebhaberkollektion, die edle Naturmaterialien in den Mittelpunkt stellt. Ob reine, fein glänzende Seide, wärme- wie feuchtigkeitsregulierender Mohair von Angoraziegen oder wunderbar weiche Neuseelandwolle – kombiniert mit jahrtausendealten Knüpftechniken, feinster Handarbeit und kunstvollem Design entstehen so Teppiche, die für sich selbst sprechen. „THE FINEST ist die Essenz von kymo und die Seele unseres Hauses. Das traditionelle Handwerk zu bewahren und Teppiche zu fertigen, die vielleicht Generationen begleiten und einmal eine eigene Geschichte erzählen können, ist der Anspruch und die Inspiration unserer Arbeit“, so Denis Türker.

Dass Material, Technik und Design Hand in Hand gehen, ist dem umfassenden Wissen aller Beteiligten zu verdanken. Dabei stellt sich das Unternehmen beständig die Frage, wie man einzelne Prozesse immer weiter veredeln kann. Creative Director Eva Langhans liebt es seit jeher das Kunstvolle mit dem Technischen zu verbinden. Für THE FINEST experimentiert die Textildesignerin mit bildhafter Verfremdung und erlesenen Materialien.

Während sich bei den THE FINEST-Modellen Mokume und Ornamental Garden von Katharina Tannous Elemente der Goldschmiedekunst und der Gartenarchitektur widerspiegeln, findet sich bei Illuminate von Eva Langhans die kymo eigene Leidenschaft für Musik wieder. Bildnisse von DJ-Equipment, fragmentiert, gerastert und neu zusammengesetzt, lösen sich am Ende in ein Ornament aus tausend Sternen auf. Anklingend an die Bildsprache traditioneller Teppichmuster entsteht so eine kunstvolle Abstraktion verwobener Geschichte.

„Um beim Bild der Musik zu bleiben: bei THE FINEST stehen die leisen Töne im Vordergrund“, erzählt Eva Langhans. „Die Kollektion kann sehr sinnlich erfahren werden. Bei der Berührung mit der Hand erschliesst sich die aussergewöhnliche Qualität. Für das Auge: die subtile Eleganz der edlen Oberflächen. Je nach Lichtreflexion verändert sich der Eindruck des Teppichs. Ausserdem liebe ich den Geruch von echter Seide.“

Was alle Teppiche eint, ist die Bewahrung traditioneller Handwerkskunst und ihre Übersetzung in die heutige Zeit. Jeder Teppich wird in Handarbeit mit eindrucksvoller Fingerfertigkeit, präzisem Auge, viel Geduld und selbstverständlich unter fairen, geschützten Arbeitsbedingungen produziert. Vom sorgsamen Spinnen des Garns bis zum Umketteln der Randabschlüsse. Umgesetzt von Familienbetrieben, die mit grossem Respekt vor der Natur und Liebe zum Detail seit vielen Generationen ihre Kunstfertigkeit weitergeben.

Auch wenn es, wie beim Persischen Knoten, aufgrund der längeren Produktionszeit einiges an Ausdauer bedarf, setzt kymo bei verschiedenen Exemplaren auf diese Besonderheit, die für die unverwechselbare Haptik und äußerst edle Anmutung verantwortlich ist.

So verbinden sich am Ende Ideen, Materialien und Fertigkeiten zu einem lebendigen Gesamtkunstwerk, das individuell angepasst werden kann. Zahlreiche nationale wie internationale Kooperationen sprechen inzwischen für sich und kymos neuen Weg getreu ihrem Motto GO ON. AND CREATE.

© Architonic

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