LAUFEN: Sichtweisen

LAUFEN setzt seit langem auf Zusammenarbeit und investiert Zeit und Geld in interdisziplinäre Kulturprojekte, die Design, Materialien und Innovation mit Kunst, Film und anderen kreativen Ausdrucksformen verbinden – sei es eine Ausstellung experimenteller Skulpturen auf der Art Basel, ein Kultursalon mit Architekt:innen, Künstler:innen und Akademiker:innen im Palazzo Trevisan degli Ulivi während der Biennale in Venedig oder ein kleines Pop-up-Kino in der Basler Innenstadt. Alles Orte und Räume für die Erkundung von grundsätzlichen Fragen nach dem wer, wie und wohin.

Der Schweizer Premium-Hersteller von Badlösungen – wegweisend nicht nur im Design, sondern auch in der Auswahl von Kollaborationspartnern und Materialforschung – ist seit letztem Herbst mit dem LAUFEN space Milano in der Mailänder Via Alessandro Manzoni ansässig. Eher eine offene, aufgeschlossene Projektplattform als ein Ausstellungsraum. Oder wie es der Marketingchef des Unternehmens, Roger Furrer, ausdrückt: „Ein Konzept, das sich von der klassischen Badwelten-Präsentation wegbewegt hin zu einem Ort, an dem Debatten und Anregungen ausgelöst und neue Formen der visuellen Kunst in einer kontinuierlichen Veränderung des Raumes selbst realisiert werden können." Also: inszenieren statt inszeniert werden.

In dieser dreidimensionalen Landschaft wird während der Mailänder Designwoche 2022 eine fesselnde und faszinierende Serie zweidimensionaler, imaginärer Landschaften gezeigt, die industriell hergestellte Objekte mit Architektur und den Formen und Konturen der natürlichen Welt verbinden. Die fünf spekulativen topografischen Situationen – das Ergebnis der jüngsten Folge einer fortlaufenden Zusammenarbeit zwischen LAUFEN und dem internationalen Architekturbüro Snøhetta – erinnern an die architektonischen Innenansichten von Archigram und Superstudio aus den 1960er und -70er Jahren, in denen Elemente aus der ILBAGNOALESSI-Kollektion des Herstellers bewusst collageartig als Eingriffe in die natürliche Landschaft erscheinen.

Die vom Mailänder Architekten und Designer Stefano Giovannoni entworfene ILBAGNOALESSI-Familie organisch geformter Waschbecken und Badewannen mit ihrer scheinbar trendübergreifenden skulpturalen Ausdruckskraft ist ein unbestrittener Bestseller für LAUFEN und feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. „Unser Team liess sich speziell von den vogelähnlichen Eigenschaften der Produkte inspirieren”, sagt Snøhetta-Direktorin Anne-Rachel Schiffmann. „Das Ziel war es, den phantasievollen Geist der LAUFEN-Keramik zu nutzen und die anmutigen, geschwungenen Kurven der ILBAGNOALESSI-Stücke in unerwartete und neue Formen zu bringen.”

Die New Yorker Architektin erklärt weiter, wie die von der niederländischen Visualisierungsfirma Plomp erstellten Renderings, die in Mailand auf einer grossen LED-Wand zu sehen sind, die Marke in einem neuen Licht präsentieren und ihren Produkten ungeahnte Qualitäten verleihen. „Wir wollten Betrachter:innen die Möglichkeit geben, ein Gefühl des Staunens und der Inspiration zu erleben.”

Die neue Perspektive, die diese imaginären Szenen bieten, wird durch neue Spezifikationen der Produkte selbst begleitet. Sowohl die Keramiken als auch die dazugehörigen Möbel sind jetzt in einer Vielzahl von Farben erhältlich, während für erstere neue Aussentexturen eingeführt wurden. In materieller Hinsicht verleiht LAUFENs patentierte Materialinnovation Saphirkeramik, deren Biegefestigkeit der von Stahl entspricht, einigen Waschbecken einen formalen Neustart, bei dem ultradünne Wände und engere Radien weniger Materialeinsatz und eine reduzierte Optik bedeuten.

Diese neuen Produktvarianten können auch in Mailand dreidimensional erlebt werden, wo Besucher:innen auf einer freistehenden, gekippten Bühne in der Mitte des Hauptraums Zugang zu einer kuratierten Auswahl haben. Das Konzept wurde von der lokalen Kreativschmiede Studio Lys entwickelt und von der Arbeit des französischen, utopischen Architekten Claude Parent, dem Vater der „schrägen Funktion”, inspiriert. Die Bühne ist vor einem grossen Spiegel positioniert, so dass die Künstler:innen aktiv mit eingebunden die Blicke ihrer Zuschauer erwidern.

Auf der Via Alessandro Manzoni ist tatsächlich alles eine Frage der Perspektive.

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