Bei der Formgebung von Produkten sind verschiedene Faktoren mitbestimmend: Zentral sind die funktionalen Aspekte, aber auch ästhetische Traditionen oder materielle Eigenschaften spielen eine Rolle. So schränken etwa Sanitärporzellan und Feinfeuerton als traditionelle Werkstoffe den Spielraum bei der Gestaltung von Sanitäreinrichtungen ein. Mit SaphirKeramik hat der führende Schweizer Hersteller LAUFEN nun aber einen innovativen Werkstoff entwickelt, der den Designern neue Freiheiten gewährt und die Badezimmerlandschaft nachhaltig verändert.

Der Name „SaphirKeramik“ verrät es: Die Schlüsselkomponente im revolutionären, neuen Werkstoff des Schweizer Badspezialisten Laufen ist Korund, ein Mineral, das im kostbaren Saphir enthalten ist

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Der Name „SaphirKeramik“ verrät es: Die Schlüsselkomponente im revolutionären, neuen Werkstoff des Schweizer Badspezialisten Laufen ist Korund, ein Mineral, das im kostbaren Saphir enthalten ist

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„Form follows function“ – so lautet der berühmte Leitsatz des amerikanischen Architekten Louis Sullivan aus dem 19. Jahrhundert.

Sullivan hat damit in knappster Form seine Überzeugung auf den Punkt gebracht, dass gutes Design zweckmässig und ökonomisch im Ausdruck sein sollte. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts übernahmen die Vertreter der Moderne Sullivans griffige Formel und machten sie zu einer Maxime ihres zukunftsweisenden, gestalterischen Ansatzes, der sich als internationaler Standard für Architektur und Design etablieren konnte.

Die Formgebung ist in der Geschichte des Designs jedoch zu einem nicht unwesentlichen Mass auch durch die materiellen Eigenschaften der zur für Verfügung stehenden Werkstoffe bestimmt worden. Auch wenn die Möglichkeiten eines Materials bis an die Grenzen des Machbaren ausgelotet werden, müssen bei der Umsetzung der gestalterischen Idee oftmals Kompromisse eingegangen werden.

Korund, das in seiner Härte einzig von Diamant übertroffen wird, verleiht dem innovativen, neuen Werkstoff von Laufen eine enorme Härte. SaphirKeramik ermöglicht im Design von Sanitäreinrichtungen bisher undenkbare, geradlinige, filigrane Formen

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Korund, das in seiner Härte einzig von Diamant übertroffen wird, verleiht dem innovativen, neuen Werkstoff von Laufen eine enorme Härte. SaphirKeramik ermöglicht im Design von Sanitäreinrichtungen bisher undenkbare, geradlinige, filigrane Formen

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Neu aufkommende Werkstoffe – wie etwa in Massenproduktion hergestellter Plastik in der Nachkriegszeit – lassen bei der Gestaltung von Alltagsprodukten plötzlich zuvor unrealisierbare Formen zu. In gewissen Produktkategorien kommen jedoch aus Gründen der Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Beständigkeit oder Ästhetik nach wie vor seit langem etablierte Werkstoffe zum Einsatz, obwohl sie aufgrund ihrer materiellen Eigenschaften die gestalterischen Freiheiten der Designer einschränken.

Um eine solche Produktkategorie handelt es sich bei den Sanitäreinrichtungen. Bis heute werden diese traditionell aus Keramik hergestellt. Mit einer Wasseraufnahme gegen Null ist gebrannter, unglasierter Sanitärporzellan in Bezug auf die Dichtheit (und infolgedessen auch in Bezug auf die Hygiene) unübertroffen. Es überrascht daher nicht, dass sich das Material bei der Fertigung von WCs und Urinalen bisher als einziges bewährt hat und seit Generationen erste Wahl ist. Mit einer Schwindung von über 10% während des Trocknungs- und Brennprozesses ist Sanitärporzellan oder Vitreous China, wie der Werkstoff auch genannt wird, in der Herstellung nicht leicht zu handhaben. Die Form des Endproduktes wird hier von den Eigenschaften des Materials stark beeinflusst. Aus Vitreous China gefertigte Produkte weisen deshalb meist eine ähnliche Formsprache auf; charakteristisch sind runde, weiche und fliessende Formen.

Die neu eingeführten, aus SaphirKeramik gefertigten Produkte des Herstellers Laufen treten mit ihrer ausgeprägt linearen Formsprache in einen Dialog mit dem innenarchitektonisch gestalteten Raum um sie herum

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Die neu eingeführten, aus SaphirKeramik gefertigten Produkte des Herstellers Laufen treten mit ihrer ausgeprägt linearen Formsprache in einen Dialog mit dem innenarchitektonisch gestalteten Raum um sie herum

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Dank der bahnbrechenden Erfindung eines neuen Materials erhalten die Designer neuerdings jedoch wesentlich mehr gestalterische Freiheiten.

Laufen, der Schweizer Hersteller von Sanitäreinrichtungen, hat über fünf Jahre hinweg intensiv an der Entwicklung eines neuen Werkstoffes zur Keramikproduktion gearbeitet, einschliesslich zahlreicher Probeanfertigungen und minutiöser Tests. Das Resultat ist SaphirKeramik – ein Material, das aufgrund seiner enormen Härte und Biegefestigkeit neue gestalterische Möglichkeiten bietet, die die Badezimmerlandschaft verändern. SaphirKeramik erlaubt eine äusserst rationale Formgebung und Geradlinigkeit. In der Produktpalette von Laufen befinden sich neue Waschtische und Schalen aus SaphirKeramik, die mit ihrer fast graphischen optischen Präsenz die Räume, in denen sie installiert werden, innenarchitektonisch definieren. Wo lange nur runde Formen denkbar waren, sind heute eng definierte Radien und Kanten möglich. Anstelle voluminöser Wandungen können neu auch filigrane, aber nicht weniger robuste, dünnwandige Designs umgesetzt werden. Dünn ist in.

„Ich arbeite mittlerweile seit über 25 Jahren in der Fertigung von Sanitäreinrichtungen“, sagt Laufens Forschungsleiter Dr. Werner Fischer, „und im Verlaufe dieser Zeit gab es in der Entwicklung, was das Design betrifft, grosse Veränderungen und Verbesserungen. Die verwendeten Werkstoffe blieben jedoch stets dieselben: Sanitärporzellan und Feinfeuerton. In allen anderen Disziplinen der Produktentwicklung hingegen, wurden neue Werkstoffe hervorgebracht. Diese Feststellung stand am Ursprung der Idee, ein neues Material zu kreieren, das über eine höhere Festigkeit verfügt, geringere Wanddicken ermöglicht und den Designern mehr Freiheiten gewährt. Falls sie diese Freiheiten bekommen, nutzen sie sie auch.“

In Zusammenarbeit mit der renommierten italienischen Designmarke Kartell wurden die Produkte der neuen Linie Kartell by LAUFEN entwickelt, die formal reduzierte, ausdrucksstarke Waschtische aus SaphirKeramik enthält

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In Zusammenarbeit mit der renommierten italienischen Designmarke Kartell wurden die Produkte der neuen Linie Kartell by LAUFEN entwickelt, die formal reduzierte, ausdrucksstarke Waschtische aus SaphirKeramik enthält

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Der Name des Werkstoffs weist darauf hin: Die beeindruckenden technischen Eigenschaften von SaphirKeramik werden durch die Schlüsselkomponente in der innovativen Rezeptur erreicht – durch das Mineral Korund, das in der Natur im Saphir zu finden ist. In reiner Form ist Korund – oder Al2O3 für Chemie-Kenner – farblos (seine blaue Färbung erhält Saphir durch andere, in ihm enthaltene Elemente wie Eisen und Titanium). Durch die Vermengung von Korund und Tonerde entsteht ein brillant-weisses Material von enormer Härte – einzig Diamant verfügt über eine noch grössere Härte als Korund. Kein Wunder also, wird Saphir auch zur Herstellung von Uhrengläsern verwendet.

Mit dem anvisierten Ziel, einen neuen Werkstoff zu entwickeln, der die gestalterischen Möglichkeiten im Sanitärbereich revolutioniert, liess Fischer eine Reihe von Tests durchführen. Diese bestätigten, dass die Verwendung von Korund die erhofften Vorteile mit sich bringt. Zugleich dienten die Tests dazu, die Grundrezeptur des Werkstoffes festzulegen. Im Anschluss daran wurden in der Fabrik von Laufen Prototypen entwickelt. Unter Verwendung kleinerer Apparaturen wurde eine Reihe von Testobjekten hergestellt, welche in den standardisierten Testverfahren des Herstellers eingehend auf ihre Funktionalität geprüft wurden. Die Biegefestigkeit der Materialproben wurde am Keramik Institut Meissen in einer dazu konzipierten Testvorrichtung ermittelt, indem gemessen wurde, welchen maximalen Kräften das Material ausgesetzt werden kann, bis es bricht. In einem weiteren Test, bei dem eine 190 g schwere Stahlkugel auf den Kantenradius fallen gelassen wurde, eruierte man die Kantenfestigkeit des Materials.

Die Entwicklung von SaphirKeramik dauerte 5 Jahre. „Wir wollten ein neues Material kreieren, das über eine grössere Festigkeit verfügt, geringere Wanddicken ermöglicht und den Designern mehr Freiheiten gewährt“, sagt Dr. Werner Fischer von Laufen

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Die Entwicklung von SaphirKeramik dauerte 5 Jahre. „Wir wollten ein neues Material kreieren, das über eine grössere Festigkeit verfügt, geringere Wanddicken ermöglicht und den Designern mehr Freiheiten gewährt“, sagt Dr. Werner Fischer von Laufen

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In der Folge wurden die Tests mit Proben wiederholt, die in der normalen Produktionsanlage gefertigt wurden. Dabei wurde die Materialzusammensetzung nach jedem Testdurchgang leicht modifiziert, bis die optimale Rezeptur gefunden wurde. Das langwierige und repetitive Verfahren erforderte von Dr. Fischer und dem Entwicklungsteam einen ebenso grossen Einsatz, wie von den Personen, die in die Herstellung involviert waren. Wie das Ergebnis zeigt, hat sich die Mühe jedoch mehr als gelohnt. Messungen der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Berlin (BAM) haben ergeben, dass die Biegefestigkeit von SaphirKeramik derjenigen von Stahl entspricht und mehr als doppelt so hoch ist wie diejenige von Sanitärporzellan.

Die Perfektionierung des äusserst robusten Materials, das filigrane Formen und klar definierte Kanten möglich macht, war jedoch nur eine der Herausforderungen, die sich stellten. Der neue Werkstoff musste eine weitere Anforderung erfüllen: Er sollte mit Hilfe der bei Laufen bereits verwendeten Produktionstechnologie verarbeitbar sein und denselben Formverfahren unterzogen werden können wie Sanitärporzellan. „Es war äusserst wichtig, dass wir den Werkstoff unter den normalen Bedingungen prüfen konnten“, erklärt Fischer, „unter Anwendung standardisierter Produktionsmethoden in einem gängigen Brennofen mit gängigen Temperatur-Zeit-Kurven. Und dies alles unter Einhaltung unserer hohen Qualitätsstandards.“

Mit der ersten Produktreihe, die aus SaphirKeramik gefertigt worden ist, sind auch im Bereich der Gestaltung neue Standards gesetzt worden. Das Material ermöglicht Kantenradien von 1 bis 2 Millimetern (das absolute Minimum lag bisher bei 7 bis 8 Millimetern). Laufens Waschtischschalen der Serie „Living Square“ und die Waschtische, die in Zusammenarbeit mit der renommierten italienischen Designmarke Kartell unter dem Namen „Kartell by LAUFEN“ kreiert wurden, markieren eine Wende in der Art und Weise, wie wir uns Badezimmer vorstellen und wie wir sie erfahren: Aufgrund ihrer linearen und ausdrucksstarken Formen, treten die Waschtische aus SaphirKeramik in einen Dialog mit ihrer architektonischen Umgebung und erfüllen somit weit mehr als ihren funktionalen Zweck als Sanitäreinrichtungen.

Das neue Material, das im Design von Badeinrichtungen neue Standards setzt, ist das Resultat ausführlicher Tests und unabhängiger Prüfungen. Es ermöglicht Kantenradien von 1 bis 2 Millimetern, während das Minimum zuvor bei 7 bis 8 Millimetern lag

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Das neue Material, das im Design von Badeinrichtungen neue Standards setzt, ist das Resultat ausführlicher Tests und unabhängiger Prüfungen. Es ermöglicht Kantenradien von 1 bis 2 Millimetern, während das Minimum zuvor bei 7 bis 8 Millimetern lag

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Wer die Ohren spitzt, vernimmt aus dem Badezimmer die Töne einer leisen Revolution.

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