Designtalente an der Cologne Design Week 2009
Text von Line Numme
Zürich, Schweiz
29.01.09
Ausgewähltes vom [d3] contest der imm, Arik Levys Workshop 'Cologne Guesthouse' und der ersten 'Designers Fair' im Rheintriadem.
imm cologne [d3] contest
Als man dieses Jahr an der imm die Rolltreppe in die Halle 3.1 hinabfuhr, konnte man auf dem obersten Tritt von weitem rechts hinten den ein wenig in die Ecke gedrängten Bereich des [d3] contests ausmachen. Verdient hätten sie einen viel prominenteren Platz, denn die ausgestellten Arbeiten konnten sich wirklich sehen lassen. Die aus insgesamt 475 ausgewählten 31 Designer stellten auf hohem Niveau innovative, hochwertige Prototypen vor.
Mr. light series von Tomás Alonso, UK
Der Entwurf einer Leuchtenserie für die neuen LED T8-Lichtröhren. Die Kombination der drei verschiedenen Komponenten - besonders die Beine aus Holz - geben den Leuchten einen lebendigen Charakter.
Grace Table von Philippe Malouin, UK
Der Tisch fasziniert durch seine ungewöhnlich stabile, aufgeblasene Tischplatte. Diese wird durch eine Unterkonstruktion aus gespannten Schnüren und Holzbeinen getragen. Damit verdiente er den 2. Preis des Contests.
Bill und Clarc von llot llov, Deutschland
Der Tisch Clark und das modulare Regal Bill greifen die Idee des Abwerfens von Sachen auf. Keine Stellflächen sondern Behälter bieten Platz zum Aufnehmen und Ablegen von Ware. Farbe und Oberfläche betonen das Understatement der Entwürfe.
A New Proposal von Pernilla Jansson, Schweden
'To disturb the established order' war der Titel ihrer Masterarbeit, aus der die Leuchteninstallation entstanden ist. Die Leuchtstoffröhren scheinen ihrer Fassung entfliehen zu wollen. Ein sehr spielerische, interessante Idee.
Supercool von hansandfranz, Deutschland
Der Teleskopstab aus eloxiertem Aluminium, an dem ein LED Leuchtmittel befestigt ist, wird zwischen Boden und Decke gespannt und kann sich so jeder Raumsituation anpassen. Eine sehr architektonische Leuchte mit vielen Möglichkeiten.
Your Level von Ryohei Yoshiyuki, Japan
Die edlen Schubkästen sind zugleich sehr praktisch. Sie bieten grosse Freiheit in der Anordnung und lassen eine schöne Rauminstallation entstehen.
Chocolate Carpet von Philip Edis, Schweden
Der handgeknüpfte Teppich lässt in 3D-Optik eine Schokoladenlandschaft entstehen. Durch sein präzise ausgeformtes Relief wird je nach Lichteinfall eine schöne optische Täuschung erzeugt.
'Cologne Guesthouse' in der Halle 11 im Rheinauhafen
Die imm cologne initiierte mit Spichern Höfe und Designpost erstmals einen externen Workshop und damit einen Beitrag zum Rahmenprogramm der Cologne Design Week. Im Reihnauhafen in der wiederbelebten 'Halle 11' verwirklichten die 31 Teilnehmer des [d3] contests unter der Leitung von Arik Levy ihre Ideen zum Thema 'Cologne Guesthouse'. Aus vorgegebenen Materialien konnten sie ihren Ideen zum Wohnen ohne kommerzielle Zwänge freien Lauf lassen. Für die Installationen stellte Levy den Teilnehmern jeweils 50m2 Karton, 25m Klebestreifen, 20m Kabel, Heissleim und Cutter zur Verfügung.
'Designers Fair' im Rheintriadem
Neu ist auch die 'Designers Fair', die in Zukunft als Teil der 'Passagen' die Cologne Design Week bereichern wird. Im Rheintriadem direkt gegenüber der Messehallen am anderen Ufer des Flusses gelegen, bietet die 'Messe für junges Möbel -und Interiordesign' eine sehenswerte Ergänzung zum [d3] Konzept der imm. Bleibt zu hoffen, dass die zwei Plattformen künftig nicht um die Gunst der Designer kämpfen müssen, sondern vielleicht sogar Synergien genutzt werden.
Theovon Formfjord, Deutschland
Die Arbeitsleuchte Theo ist mittels eines Kugelgelenks aus Beton in die Tischplatte integriert und lässt sich so in beliebige Richtungen bewegen. Die Idee entstand zusammen mit dem Arbeitstisch T02. Schön ist die Kombination der Materialien; Die rohe Betonkugel eingepasst in die edle Tischplatte aus Holz, mit der weissen, filigranen Metallkonstruktion der Leuchte.
Rayvon llot llov
Die Leuchte lädt durch ihr wollig weiches Äusseres zum Anfassen ein. Zudem ermöglicht es ein 12m langes Kabel mit der Leuchte spielerisch umzugehen und das Licht dahin mitzunehmen, wo man es gerade braucht.
Stiller Gefährte von David Olschewski
David Olschewski schafft mit seiner Garderobe einem banalen Gebrauchsgegenstand einen ironischen skulpturalen Charakter zu geben. Den Stillen Gefährten gibt es in einer limitierten Serie von 100 Stück.