Hüttenromantik und Grössenwahn
Text von Line Numme
Zürich, Schweiz
13.11.08
Katrin Greiling lebt und arbeitet zur Zeit als Designerin und Innenarchitektin in Dubai. Dort ist sie ständig mit ihrer Kamera unterwegs um den Alltag in der einzigartigen kosmopolitischen Metropole der arabischen Welt in Bildern festzuhalten. Eine Welt der Gegensätze.
Immer höher, grösser und prachtvoller soll Dubai werden. Die Stadt steckt ihren ganzen Reichtum in die Erschaffung einer Infrastruktur, die Dubai in naher Zukunft zur grössten Metropole der Welt machen soll. Der Reichtum - einst dank Ölreserven generiert - fliesst nun in ständig neue Megaprojekte um die zukünftigen tragenden Säulen der Wirtschaft, wie Tourismus, Handel und Logistik zu stützen.
Das höchste Gebäude der Welt, der 'Burj Dubai' steht kurz vor der Fertigstellung. Das grösste Shoppingcenter der Welt, die 'Dubai Mall', hat ihre Tore gerade erst geöffnet. Bis zum Jahr 2010 sollen sieben weitere künstlich angelegte Inselwelten angelegt sein. Auf einer Insel ist vor ein paar Tagen das weltweit erste Unterwasserhotel 'Hydropolis' eröffnet worden. Das wohl grösste und langfristigste Projekt ist der Flughafen, der mit 140 km2 Fläche bis 2025 der grösste der Welt werden soll.
Wie schafft man das? Durch unermesslichen Reichtum einerseits und visionäre Machthaber andererseits. Und last but not least einer riesigen Anzahl von Arbeitsimmigranten. 85% der Einwohner sind Ausländer. Hauptsächlich junge, kräftige Männer, die aus Ländern wie Indien, Pakistan oder Indonesien angeworben werden. Während die einheimische Bevölkerung und hochqualifizierte Ausländer in der Regel sehr wohlhabend sind, verfügen die meisten ungelernten Arbeiter nur über ein sehr geringes Einkommen, das kaum 5 USD pro Tag beträgt. Dementsprechend hausen sie oft in Bretterverschlägen und Hütten auf den Baustellen oder am nahen Wüstenrand.