21_21 Design Sight
Text von NoéMie Schwaller
Zürich, Schweiz
24.09.08
Der Anstoss für die Errichtung von 21_21 Design Sight entstand während der Isamu Noguchi Ausstellung in New York. Designer Issey Miyake, Architekt Tadao Ando und Bildhauer Noguchi sprachen über den Wunsch nach einem Ort, um Japanisches Design zu entdecken, zu fördern und zu teilen.
Tadao Ando ist ein Star unter den Japanischen Architekten. «Wir haben ein besonderes Verhältnis zur Natur», sagt der konsequente Minimalist, «Aus unserer Geschichte und Tradition haben wir viel für die Architektur gelernt.» Ando kümmert sich vor allem um Details, man kann überall sehen, dass seine Gebäude sehr präzise entworfen sind. «Architektur sollte einen Ort schaffen, der Lebenskräfte weckt», sagt Tadao Ando.
Der Anstoss für die Errichtung von 21_21 Design Sight entstand während der Isamu Noguchi Ausstellung in New York. Designer Issey Miyake, Architekt Tadao Ando und Bildhauer Noguchi sprachen über den Wunsch nach einem Ort, um Japanisches Design zu entdecken, zu fördern und zu teilen.
Im März 2007 nahm das Projekt in Form des 21_21 Design Sights Gestalt an, welches in Tokyo Midtown in Roppongi seine Türen öffnete.
Tokyo Midtown ist eine neue Bebauung mit diversen Einrichtungen wie Büros, Pärke, Shopping Malls, Wohnungen, Restaurants und Museen. Die Gegend um Roppongi ist bekannt für die zahlreichen wegbereitenden Galerien mit zeitgenössischer Kunst, Architektur und Design. In den letzten Jahren wurde die lokale Kunst und Designszene mit der Eröffnung des Mori Kunstmuseums in Roppongi Hills noch gefördert, gefolgt vom National Tokyo Art Center in Nogizaka und dem Suntory Museum of Art in Tokyo Midtown.
Tadao Ando wollte ein Bauwerk schaffen, welches Japan repräsentiert:
«Wir sind von einer architektonischer Gestaltung ausgegangen, die ihre Wurzeln in der Begegnung mit Entdeckungen hat. Dementsprechend haben wir den wichtigsten Teil des Gebäudes unterirdisch gebaut, in einem Design, das oberirdisch für luftigen und zierlichen Platz sorgt. Es beinhaltet auch den Wunsch, die Macht der Gestaltung bei der Schaffung einer neuen Kulturhochburg, die das Japan des einundzwanzigsten Jahrhunderts prägen und nuancieren wird, als Wegweiser einzusetzen.»
Das Design des Aussenshops für 21_21 Design Sight hat seine Inspiration vom Nissan Cube und wurden vom Nissan Design Center entworfen
Das Design des Aussenshops für 21_21 Design Sight hat seine Inspiration vom Nissan Cube und wurden vom Nissan Design Center entworfen
×Der Flachbau besteht aus einem Erd- und einem Untergeschoss, wobei sich das grösste Volumen unter der Erde befindet. Vom Dach aus verlaufen schräg liegende, grosse Stahlplatten bis zum Boden. Das dezente Äussere lässt einen riesigen Innenraum zu, welcher den Empfang, zwei Galerien und einen dreieckigen, abgesenkten Hof umfasst. Das Gebäude wird von der längsten Doppelverglasung Japans umhüllt.
Der Name 21_21 Design Sight entstand aus einer logischen Folgerung: Im Englischen wird perfektes Augenlicht als «20/20 vision» bezeichnet und ein scharfsinniges Auge und ausgezeichnete Erkenntnis sind essentiell, um gutes Design zu kreieren. Der Name will andeuten, dass über das Heute hinaus in die Zukunft blicken für den gestalterischen Prozess unumgänglich ist.
Im 21_21 Desig Sight ist die Welt durch Design erfahrbar. Es ist weniger ein Museum als ein Forschungszentrum für Design, ein Ort, um über Design nachzudenken und Objekte zu gestalten. Das Ziel ist, Ansichten und Ideen mit den verschiedenen im Design involvierten Gestalter zu teilen. Designer und deren Firmen, Handwerker, Ingenieure und Endnutzer sollen eine Bewegung auslösen; das Interesse an Design und dessen Verständnis fördern.
Issey Miyake, Modedesigner
«Wenn ich an Design denke umarme ich Bilder, die von Freiheit und Energie belebt werden. Das Ziel von «21_21 Design Sight» ist es, berufsübergreifend Handwerker aus allen Bereichen zusammen zu bringen, neue Konzepte zu entwerfen und den kreativen Prozess zu fördern. Ich bin zuversichtlich, dass die in der Vergangenheit aufgebaute Designkompetenz an diesem Standort gebündelt werden kann und als Sprungbrett für neue Entdeckungen und Einsichten dienen wird - vorausgesetzt, dass wir weiterhin die Vision des nachhaltigen Fortschritts im Auge behalten.»
Naoto Fukasawa, Produktdesigner
«21_21 Design Sight» wird wahrscheinlich keine Produkte ausstellen, die schon als Design anerkannt sind. Es hat eher die Funktion, als Standort für die Neubewertung und Überarbeitung von «Gegenständen und Ideen» aus aller Welt aus der Perspektive der Gestaltung zu dienen. Aus dem satten Grün des Parks kommend sehen die Besucher einen schönen Flachbau, der sich auch unterirdisch ausweitet. In diesem Ambiente können sich neue Designstandpunkte mit dem Bereich des Alltags verschmelzen.»
Gutes Design verlangt die Fähigkeit, alles wahrzunehmen und gleichzeitig klare Einsichten anzuwenden. In Großbritannien und Amerika bezeichnet man perfektes Augenlicht als «20/20 vision». Auf dieser Basis hat man nach einem Namen gesucht, der das Konzept einer Einrichtung vermitteln würde, wo die Gestaltung noch weiter blickt. Nach reichlicher Überlegung hat man sich dann für den Namen «21_21 Design Sight.» entschieden.