FlatPak
Text von Nora Schmidt
Berlin, Deutschland
26.11.08
Industriell vorgefertigte und modular anpassbare Wohnhäuser haben sich besonders in den Vereinigten Staaten längst etabliert.
Als Charles Eames Ende der 40er Jahre seine 'Case Study No. 8' auf einem Hanggrundstück in Pacific Palisades nahe Los Angeles präsentierte, war das allgemeine Interesse gross. Die Aufgabenstellung mit der sich damals die Zeitschrift Art & Architecture an Eames und acht weitere Architektengemeinschaften wendete, forderte Ideen für preiswerten und modernen Wohnungsbau und setzte voraus, dass "das Haus duplizierbar und in keiner Weise eine individuelle Lösung sein sollte". Das 'Case Study House Program' lief über 17 Jahre lang und brachte neben dem berühmten Eames House u.a. auch Pierre Koenigs 'No. 21' hervor – beide Häuser zeichnen sich vor allem durch ihre damals ungewöhnliche Stahlbauarchitektur aus.
FlatPak Haus in Aspen, USA, Fotos mit Genehmigung von Koru, Ltd.
FlatPak Haus in Aspen, USA, Fotos mit Genehmigung von Koru, Ltd.
×Industriell vorgefertigte und modular anpassbare Wohnhäuser haben sich besonders in den Vereinigten Staaten längst etabliert. Mit dem zunehmenden Energiebewusstsein erhalten diese was Konstruktion und Materialien betrifft flexiblen, oftmals Ressourcen sparenden "Pre-Fab-Houses" immer mehr Aufmerksamkeit.
Das amerikanische Unternehmen FlatPak um den Architekten Charlie Lazor ist beispielhaft für den hohen architektonischen Anspruch einiger Hersteller – Eames Einfluss ist kaum zu verleugnen.
Der Grundriss eines Flatpak Hauses basiert auf knapp 2,5 m breiten, einstöckigen Wandelementen aus Glas oder Holz, die an Metallstützen befestigt werden. Auf diese Weise sind dem Bauherr oder Architekt innerhalb dieses Rasters kaum Grenzen gesetzt, was den Grundriss und die Fassadengestaltung betrifft. Flächenmässig ist das Flatpak Haus beliebig erweiterbar, die maximale Höhe sind vier Stockwerke.
Im Vergleich zu gewöhnlichen, vor Ort gefertigten Häusern bieten die Flatpak Häuser eine eher geringe Kostenersparnis, da sie aufwendig geplant, gestaltet und von Architekten an die Bedürfnisse des Hauherrn angepasst werden. Die Ersparnis einem nicht vorgefertigten Haus gegenüber beträgt allerdings immerhin 20-30%.