Louis XIV Extruded

Seine Werke sind Morphings – Verzerrungen antiker Möbelstücke mit einer kulturell klar ersichtlichen Herkunft, meistens Stühle im Stil des 17. Jahrhunderts. Unter Anwendung traditioneller, handwerklicher Techniken verfremdet Sebastian Brajkovic die Möbelstücke, indem er sie extrudiert oder rotiert, und sie so in einen neuen, zeitgemässen Kontext setzt.

"Der erste Ausgangspunkt für mein Design war eigentlich ein sehr praktischer. Ich wollte mehr Platz auf einem Stuhl schaffen, indem ich die Sitzfläche ganz einfach extrudierte. Die Idee der Extrusion kam durch ein Photoshop-Tool, bei dem man eine Reihe von Pixeln nach Belieben langziehen kann. Diese moderne Computer-basierte Methode verhalf mir dazu, digital zu skizzieren, was ganz im Gegensatz zu meinem Designprozess steht [...] antike Formen zu benutzen war dann der nächste logische Schritt."

Lathe VIII greift die Idee des traditionellen Liebessitzes auf. Zwei barocke Stühle wurden dabei über die extrudierte Rückenlehne verschmolzen. Nicht unwesentlich sind bei dieser Arbeit die aufwendigen Stickarbeiten des Rückenpolsters. Durch die regelmässige Überlappung der Outline über die gesamte Breite der Rückenlehne, kreieren sie den Eindruck einer Bewegung und erinnern an Super Slow Motion- Aufnahmen à la Matrix. Brajkovic scheint also den Moment des Morphings, die Zeit als vierte Dimension, in das Objekt mit einzubeziehen.

Vom 5. Februar bis 14. März widmet die Carpenters Workshop Gallery in London den Arbeiten von Sebastian Brajkovic eine umfassende Ausstellung.