New Walls, Please!
Text von Nora Schmidt
Berlin, Deutschland
06.03.08
Schon seit einigen Jahren feiert die Tapete ihr grosses Revival. Durch intelligente Materialien, neue Verarbeitungsmethoden und dem wiedergekehrten Mut zu grafisch umfangreicher Wandgestaltung avancierte die Tapete zur Projektionsfläche von Künstlern, Architekten und Designern.
Schon seit einigen Jahren feiert die Tapete ihr grosses Revival. Durch intelligente Materialien, neue Verarbeitungsmethoden und dem wiedergekehrten Mut zu grafisch umfangreicher Wandgestaltung avancierte die Tapete zur Projektionsfläche von Künstlern, Architekten und Designern.
Zum sechsten Mal veranstaltete die A.S. Création Tapetenstiftung gemeinsam mit dem Rat für Formgebung den beliebten Designwettbewerb „New Walls, Please!“. Aus 300 Arbeiten aus 13 europäischen Ländern wählte die Fachjury drei Preisträger aus. Der zur Verleihung des Preises erschienene Katalog zeigt ausserdem 25 herausragende Arbeiten.
Obwohl sich die Jury zum ersten Mal nicht entschliessen konnte, einen ersten Preis zu verleihen, sind einige der Arbeiten originell und zeigen das gestalterische Potential und den ästhetischen Wandel der traditionsreichen Wandverkleidung.
Claudia Bombschs Arbeit Naturelle ist eine Collage verschiedenartiger Muster. Die Scherenschnitte der stilisierten Tiermotive schlagen auf delikate Weise die Brücke zwischen traditionellen Tapetenmustern und modernen Dekorationsmotiven.
Auch Anja Höfler und Nicole Dreger greifen mit ihrer Rost-Tapete konventionelle Motive auf, die sie geschickt weiter entwickelten.
Durch die Oxidation des in der Druckfarbe enthaltenen Metalls verändert sich die Farbigkeit des Musters von grau zu einem changierenden rostrot. Die allmähliche Wandlung verleiht der Tapete Patina und macht sie lebendig.
Outside In – City von Anke Schmidt ist eine Fototapete, die mit dem den regelmässigen Texturen von Hochhausfassaden spielt. Eine gelungene Montage, bei der es interessante Details zu entdecken gibt.
Wallpaper Module von Dorte Agergaard Jensen, mein persönlicher Favourit, besteht aus grafischen Modulen, die je nach Zusammensetzung verschiedene Muster ergeben. Ein reduzierte Arbeit, die an Op Art Grafiken aus den 60er Jahren erinnert.