Pilger Architektur

Während der Heiligen Woche, vom Palmsonntag bis zum Osterfest, treffen sich in der Region Jalisco, im Osten Mexikos, rund 2000 Gläubige, die den Pilgerweg zwischen Ameca und Talpa de Allende zurück legen.
Um für die Pilger auf dem langen Weg permanente Rast- und Gebetsstätten zu schaffen, haben die involvierten Stadtverwaltungen elf Künstler und Architekten beauftragt, architektonische Lösungen für diesen aussergewöhnlichen Kontext zu finden. Ein besonders gelungenes Projekt ist das der Schweizer Architekten von HHF Architects.

Der HHF Lookout Point ist als ergänzender Aussichtspunkt des Pilgerwegs konzipiert. Der schneckenförmige Auf - und Abgang gibt dem Besucher die Möglichkeit, die Architektur als Weg, dessen Höhepunkt die Aussichtsplattform ist, und nicht als abgeschlossenes Gebäude zu erfahren. Asymmetrische Öffnungen bieten Zugang zu einer Halle unterhalb der Plattform. Die Innenwände sind eine formale, leicht verschobene Wiederholung der Aussenfassade und der Plan macht deutlich, dass ihr Verlauf aus vier tangentialen Kreisen, zwischen denen sich die die beiden Treppenaufgänge befinden, konstruiert wurde.

Die fast ausschliessliche Verarbeitung von Sichtbeton und die repetitiven, stilisierten Rundbögen, verleihen dem vollkommen allein stehenden Gebäude etwas archaisches und schaffen somit einen formalen Bezug zu seinem traditionsreichen und rituellen Hintergrund.

Weitere beteiligte Künstler und Architekten sind Ai Wei Wei, Luis Aldrete, Christ & Gantenbein, Dellekamp Arquitectos, Elemental, Alejandro Aravena, Godoylab, Omar Orlaineta, Periférica, Tatiana Bilbao | mxa, Toa taller.