Zum Letzten Mal Diplom
Text von Nora Schmidt
Berlin, Deutschland
02.06.08
Die Diplomanten der Zürcher Hochschule der Künste präsentieren ihre Abschlussabeiten
Zum letzten Mal werden in diesem Sommer StudentInnen der vierjährigen Diplomstudiengänge in den Bereichen Design und Kunst ihre Abschlussarbeiten präsentieren. Ab dem nächsten Jahr wird es nur noch Bachelor- und MasterabsolventInnen geben. Ob diese Art der Modularisierung und effektiven Verkürzung des Studiums im Rahmen einer Kunsthochschule Sinn macht – nicht allen BachelorabsolventInnen wird der Zugang zum Masterprogramm ermöglicht – lässt sich zwar diskutieren, sie ist allerdings längst beschlossene Sache. Die Kranz-Metapher des Ausstellungsplakats spricht auf jeden Fall Bände.
Trotzdem hat sich die ZHdK auch in diesem Jahr mit ihrer umfangreichen Diplompräsentation nicht lumpen lassen. Nach den beiden letzten Ausstellungen im Toni-Areal, findet die diesjährige Präsentation in charmant industrieller Atmosphäre des ehemaligen SBB-Güterbahnhofs statt. Durch die einheitliche Präsentation der 15 verschiedenen Studiengänge wird die Ausstellung zu einem inspirierenden Sammelsurium unterschiedlicher Disziplinen und Medien – ein Kunsthochschulevent, der seines gleichen sucht.
Die Arbeit von Andrin Häfeli entstand aus der spielerischen Auseinandersetzung mit Gegenständen und Orten innerhalb des Wohnbereichs, die eine klare Funktion haben, durch ihre Alltäglichkeit aber nur unbewusst wahrgenommen werden.
Mit seinen kleinen „Parasiten“ macht Häfeli auf genau diese Orte und ihr ungeahntes Erlebnispotenzial aufmerksam. Er kombiniert die gewöhnlichen Bewegungsabläufe von Vorhängen, Zimmertüren oder Türklinken mit denen von Spieluhren und anderen kinematischen Spielzeugen. Das Ergebnis ist eine Kollektion origineller Add-ons: Das Schlüsselloch wird zum spannenderen Guckloch, der Vorhang schliesst sich selbständig und musikalisch unterlegt und beim Türöffnen ertönt ein Lied.
„Polarstern“ von Renato Minacci ist eine technische Meisterleistung. Die kabellosen Leuchtköpfe der LED-Leuchte sind mit leitfähigen Magneten ausgestattet, durch die sie an den metallischen Mast befestigt und mit Strom versorgt werden können. Dank Niedervoltspannung kann man die Leuchtelemente bedenkenlos anfassen und nach Bedarf anordnen.
Der Fahrradanhänger von Manuel Gamper ist für verschiedene Inhalte konzipiert, u.a. für DJ-Equipment
Der Fahrradanhänger von Manuel Gamper ist für verschiedene Inhalte konzipiert, u.a. für DJ-Equipment
×Das Designerduo Kueng-Caputo beschäftigte sich in der Diplomphase mit der Frage, welche Bedeutung die Kopie eines Designobjekts für das Original, den Nutzer und den Designmarkt hat. Wann ist eine Kopie eine Kopie und wann ist sie Inspiration? Inwiefern kann eine Kopie dem Original nutzen, wann schadet sie ihm? Neben der theoretischen Auseinandersetzung entstanden ironische Plagiate, berühmter Designobjekte und schliesslich zum Teil sehr abstrahierte Kopien der Diplomarbeiten ihrer Mitstudenten.
Sobald man den Finger auf das kleine Loch am Decke der Giesskanne presst, wird der Wasserfluss gestoppt und man kann die Wassermenge sehr genau dosieren. Von Linus Jeuch
Sobald man den Finger auf das kleine Loch am Decke der Giesskanne presst, wird der Wasserfluss gestoppt und man kann die Wassermenge sehr genau dosieren. Von Linus Jeuch
×Eine neue Art der urbanen Fortbewegung, die eine gute Koordination benötigt: Centerskates von Daniel Julier
Eine neue Art der urbanen Fortbewegung, die eine gute Koordination benötigt: Centerskates von Daniel Julier
×Dinner im Freien: Das Outdoor-Kochset von Daniela Gyger
Dinner im Freien: Das Outdoor-Kochset von Daniela Gyger
×Karin Meier entwickelte zum Teil ironische, zum Teil praktische Grill-Utensilien
Karin Meier entwickelte zum Teil ironische, zum Teil praktische Grill-Utensilien
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