Der deutsche Sitzmöbelhersteller COR stellt mit Moss sein bislang bequemstes Modell vor. Der Entwurf von Markus Jehs und Jürgen Laub gleicht einem schwebenden Kissen, das dank mehrschichtiger Polsterung zum Versinken einlädt. Auf die inneren Werte kommt es an!

Damit das Sofa nicht als massiver, geschlossener Block erscheint, setzen die Designer Jehs + Laub auf vertikale Einschnitte. Sie durchbrechen die Polstervolumina an der Schnittstelle von Rücken- und Armlehnen

Trotz Federn auf dem Boden geblieben: COR Moss | Aktuelles

Damit das Sofa nicht als massiver, geschlossener Block erscheint, setzen die Designer Jehs + Laub auf vertikale Einschnitte. Sie durchbrechen die Polstervolumina an der Schnittstelle von Rücken- und Armlehnen

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Details entzweien die Gemüter. Die einen sehen in ihnen Gott, die anderen schlichtweg den Teufel. Doch ganz gleich für welche Lesart man sich entscheidet: Es sind nun einmal die Feinheiten, die den Dingen Charakter verleihen und sie aus der breiten Masse herausstechen lassen. Dass es hierbei keineswegs "nur" auf die visuellen Qualitäten ankommt, zeigt das Polsterprogramm Moss von Cor.

Die niedrige Bauweise des Polstersystems betont die Weite des Raums. Für den nötigen Halt sorgen daunengefüllte Kissen, die über die Rückenlehne hinausragen und eine aufgelockerte Erscheinung erzeugen

Trotz Federn auf dem Boden geblieben: COR Moss | Aktuelles

Die niedrige Bauweise des Polstersystems betont die Weite des Raums. Für den nötigen Halt sorgen daunengefüllte Kissen, die über die Rückenlehne hinausragen und eine aufgelockerte Erscheinung erzeugen

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Mit einer Sitztiefe von 110 Zentimetern gibt sich der Entwurf von Jehs + Laub überaus grosszügig – eine Wirkung, die in weitläufigen Räumen umso mehr zur Geltung kommt. Gegenüber Conseta – seit den sechziger Jahren das meistverkaufte Sitzprogramm des Herstellers aus dem ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück – liegt darin ein spürbarer Zugewinn um 25 Zentimeter. Die Steigerung des Sitzkomforts ist jedoch keineswegs nur eine Frage der Proportionen. „Wer auf Moss Platz nimmt oder ruht, soll sich sofort entspannen, fast ‚schweben’ können“, definiert Leo Lübke, Geschäftsführender Gesellschafter von Cor, das Ziel.

Damit das gelingt, wartet das Programm mit einer echten Daunen-Füllung in unterschiedlichen Variationen auf. Während zum Beispiel die Rückenkissen mit Daunen gefüllt sind, lässt der Aufbau der Sitzkissen an ein Sandwich denken: Über einem Schaumstoffkern ruht eine Daunenmatte. Darüber liegt eine Abdeckung aus Watte, die dafür sorgt, dass die Polsterkissen eine ruhige, gleichmässige Oberfläche erhalten und nicht unfreundlich wirken.

„Materialfülle und eine zur direkten Sitzfläche hin immer weicher werdende Polsterung mit Daunen zum Abschluss sind funktional begründet, keine luxuriöse Spielerei“, sagt Cor-Geschäftsführer Leo Lübke

Trotz Federn auf dem Boden geblieben: COR Moss | Aktuelles

„Materialfülle und eine zur direkten Sitzfläche hin immer weicher werdende Polsterung mit Daunen zum Abschluss sind funktional begründet, keine luxuriöse Spielerei“, sagt Cor-Geschäftsführer Leo Lübke

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„Wenn man die Sitzkissen mit reinen Daunen füllen würde, wäre so wenig Halt darin, dass man sogleich auf dem Boden sässe“, sagt Christian Erpenbeck. Der Produktmanager von Cor hat den gesamten Entwicklungsprozess des Sofas betreut und ebenso die inneren Material-Kombinationen mitbestimmt. Bei der Komfort-Gewinnung spielt vor allem die Unterteilung in einzelne Zonen eine wichtige Rolle. Damit ein angenehmes Sitzgefühl entsteht, variiert die Schaumkerndichte. Die Sitzkissen sind vorne am festesten und werden nach hinten immer weicher. Auch wenn dieses Gefälle gegenüber den Augen verborgen bleibt, ist der Effekt beim Hinsetzen deutlich spürbar. Man sinkt regelrecht in das Möbel hinein, während die Rückenkissen für einen sanften Haft sorgen.

Eine Sonderrolle spielt die Vorderseite der Sitzkissen. „Es kommt häufig vor, dass man sich auf die Kante setzt. Darum haben wir einen sehr harten, keilförmigen Schaumstreifen eingebracht, damit man nicht gleich einsackt, sondern stets auf derselben Höhe sitzen bleibt“, erklärt Christian Erpenbeck. Ein weiterer Vorteil dieser harten Kante: Sie sorgt dafür, dass das Sofa auch optisch nicht aus der Form geht und seine ursprüngliche Gestalt selbst nach langjährigem Gebrauch behält.

Paspelnähte umrunden die Aussenkanten der Polstervolumina und bringen subtile, grafische Qualitäten ein. Auf Wunsch lassen sich sowohl Ton-in-Ton-Lösungen als auch farbliche Kontraste einbringen

Trotz Federn auf dem Boden geblieben: COR Moss | Aktuelles

Paspelnähte umrunden die Aussenkanten der Polstervolumina und bringen subtile, grafische Qualitäten ein. Auf Wunsch lassen sich sowohl Ton-in-Ton-Lösungen als auch farbliche Kontraste einbringen

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Details spielen ebenso beim äusseren Erscheinungsbild von Moss eine wichtige Rolle. Umlaufende Paspeln betonen die kubischen Konturen und können auf Wunsch in unterschiedlichen Farben Akzente setzen. An der Rückseite sowie an den Seiten einiger Eck-Elemente sind zudem vertikale Schlitze eingebracht. Ihre Aufgabe besteht darin, die Rückenlehne zu durchbrechen und somit das Erscheinungsbild aufzulockern. „Dieser Punkt ist wichtig, damit das Sofa nicht als massive, geschlossene Wand den ganzen Raum dominiert“, macht Christian Erpenbeck deutlich.

Wie ein Gegenmittel zu klobiger Schwere wirken die niedrigen Rückenlehnen, die direkt in die Armlehnen übergehen. Ihre Höhe ist im Grunde viel zu niedrig, um dem Rücken halt zu geben. Für einen Ausgleich sorgen die daunengefüllten Kissen, die deutlich über die Rückenlehne hinausragen und dem Sofa eine aufgelockerte und unregelmässige Erscheinung verleihen. Im Zusammenspiel mit der gesteigerten Sitztiefe wird die Horizontale betont. Das Sofa wirkt auf diese Weise nicht als Fremdkörper im Raum, sondern definiert eine über den Boden angehoben Ebene – die mit unsichtbarem, doch dafür umso spürbarerem Sitzkomfort aufwartet. In diesem Falle steckt ganz gewiss nicht der Teufel im Detail.

© Architonic

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