Mit fast 70-jähriger Firmengeschichte und fortschrittlichem Denken verliert der japanische Hersteller OKAMURA, bekannt u. a. für seine technisch ausgereiften Büromöbel, nicht den Fokus für Innovation aus den Augen. Aufrecht sitzen, Leute!

Eine Ringstruktur, die auch auf den Rückseiten der Stühle der „Sabrina“-Serie sichtbar ist, sorgt für eine durchgängige, richtungsunabhängige Unterstützung des Benutzers und zugleich auch für eine unverwechselbare Ästhetik

Möbel, die bei der Arbeit helfen | Aktuelles

Eine Ringstruktur, die auch auf den Rückseiten der Stühle der „Sabrina“-Serie sichtbar ist, sorgt für eine durchgängige, richtungsunabhängige Unterstützung des Benutzers und zugleich auch für eine unverwechselbare Ästhetik

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„What Was Good Design?“ war die Frage der populären Ausstellung des Museum of Modern Art in New York im Jahre 2011. Die Verwendung von Versalien in diesem Falle - also „Good Design“ statt „good design“ - deutet in Verbindung mit der Präteritumform schon an, dass es sich hier um etwas anderes als einfach nur gutes Design handeln musste.

Tatsächlich behandelt das MoMA hier eine Bewegung, die bereits in den 30er Jahren aufkam, mehr Zuspruch aber in der Nachkriegszeit fand. Dabei veränderte sich die Auffassung der Materialität des Alltäglichen. Durch das Überdenken der Dinge, die wir zuhause, im Büro oder sonst wo nutzen, verbessert sich die Anwenderfreundlichkeit unter Beibehaltung des ästhetischen Wertes. Staatliche Design-Ausschüsse, Museen und Sammlungen verstanden sich als Botschafter des „Good Design“ und priesen diese gewagten und fortschrittlichen Güter einer neuen Konsumentengeneration an.

Die „Sabrina“-Bürostuhlserie, von Okamura und Giugiaro Design, verfügt über den innovativen fußgelenkgesteuerten Lehnmechanismus von Okamura, bei dem sich die Sitzfläche synchron zur Neigung der Rückenlehne nach hinten und unten bewegt

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Die „Sabrina“-Bürostuhlserie, von Okamura und Giugiaro Design, verfügt über den innovativen fußgelenkgesteuerten Lehnmechanismus von Okamura, bei dem sich die Sitzfläche synchron zur Neigung der Rückenlehne nach hinten und unten bewegt

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Direkt nach Ende des 2. Weltkrieges gegründet zählt der angesehene japanische Hersteller Okamura sowohl zu den historischen Akteuren der „Good Design“-Bewegung als auch zu den zeitgenössischen Design-Marken, deren Produkte als Musterbeispiele für gutes Design gelten können. Nach dem Verlust seines Arbeitsplatzes in der Flugzeugfertigung gründete Kenjiro Yoshihara 1945 die Firma Okamura. Sein Fachwissen über Stahl konnte er in die Herstellung von unterschiedlichsten großen und kleinen Produkten wie Flugzeuge, Autos, Außenmöbel oder Kochgeschirr umsetzen. Von Anbeginn war die Leidenschaft für Materialien und Handwerkskunst Mittelpunkt der Firmenphilosophie bei Okamura. (Falls Sie sich fragen: Die Firma ist nach dem Gründungsort in Yokohama benannt.)

Innovatoren ab der ersten Minute: Okamura zeichnete verantwortlich für das erste japanische Nachkriegs-Flugzeug, die N-52 aus dem Jahre 1953

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Innovatoren ab der ersten Minute: Okamura zeichnete verantwortlich für das erste japanische Nachkriegs-Flugzeug, die N-52 aus dem Jahre 1953

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Die 50er Jahre, das goldene Zeitalter des Designs, waren ein Jahrzehnt wegbereitender Neuheiten wie z. B. Japans erstem eigenen Nachkriegs-Flugzeug, der N-52, oder dem Mikasa, dem ersten japanischen Auto mit Frontantrieb und Automatik, das später mit den innovativen Drehmomentwandlern für Nutz- und Personenfahrzeuge des Unternehmens ausgestattet wurde. Parallel dazu nahm Okamura auch einige der Möbeltypologien unseres täglichen Lebens unter die Lupe. Vor dem Hintergrund der bemerkenswerten japanischen Nachkriegskonjunktur wurde 1955 der Bürotisch „Type-36“ vorgestellt, zwei Jahre später gefolgt vom Regal „LowBoy“, das eigentlich für die in Japan stationierte US-Armee entwickelt wurde.

In der frühen Firmengeschichte Okamuras entwickelte das Unternehmen in verschiedensten Produktbereichen, z. B. auch Automobile. Der Mikasa, Japans erstes Auto mit Frontantrieb und Automatik, erschien 1957

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In der frühen Firmengeschichte Okamuras entwickelte das Unternehmen in verschiedensten Produktbereichen, z. B. auch Automobile. Der Mikasa, Japans erstes Auto mit Frontantrieb und Automatik, erschien 1957

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„Allen gemeinsam“, so erklärt Ayano Sando von Okamuras International Sales and Marketing Division, „ist die Verbundenheit mit dem Material Stahl und unsere Leidenschaft für bewegliche Details. Diese erfordern komplexe Technologien, und die Leidenschaft für eben diese Technologien war schon immer ein zentraler Punkt bei Okamura.“ Bei dem Thema Möbel denkt man nicht unbedingt sofort an „bewegliche Details“, doch ist Okamura nicht gerade ein gewöhnlicher Möbelhersteller. Mit dem Bekenntnis zur Forschung im Herzen hat die Marke schon in ihren frühen Jahren Ergonomie zur Grundlage ihres Designs gemacht. So wie der menschliche Körper ein zwingendes Maß in der technischen Planung insbesondere bei beweglichen Teilen ist, so basieren auch die Bürostuhl-Designs von Okamura auf dem Verständnis „der Beziehung zwischen Menschen und Stühlen“, wie das Unternehmen es nennt. So soll einerseits der Körper beim Sitzen in verschiedenen Positionen unterstützt und zugleich aktiv eine gute Haltung gefördert werden.

Die Stühle der „Leopard“-Serie unterstützen den Benutzer bei jeder einzelnen Setz- und Aufstehbewegung mit gleichbleibendem Komfort und ohne Anpassungsbedarf

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Die Stühle der „Leopard“-Serie unterstützen den Benutzer bei jeder einzelnen Setz- und Aufstehbewegung mit gleichbleibendem Komfort und ohne Anpassungsbedarf

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Mit Blick auf die Geschichte der Wissenschaft vom menschlichen Faktor in der Entwicklung hat Okamura den Startschuss gehört, als 1961 der „Type-22“-Stuhl veröffentlicht wurde, der in japanischen Büros weite Verbreitung fand und ein Longseller des Unternehmens geworden ist. In den folgenden Jahrzehnten wurde eine Menge Forschung betrieben, die letztendlich bestätigt, was wir im Grunde schon seit Langem wussten: dass unsere emotionale Verfassung - also wie wir uns fühlen und unsere Fähigkeiten wahrnehmen - in großem Maße an unsere physische Verfassung gebunden ist. Neueste Studien haben zudem nachgewiesen, dass durch bestimmte Haltungen Stoffe im Körper produziert werden, die uns selbstsicherer und aufmerksamer machen. Ungeachtet der Wissenschaft hat Okamura schon früh diese Zusammenhänge erkannt und sich so eine Führungsposition in der Entwicklung von Sitzmöbeln gesichert, die das Zusammenspiel von Körperbewegung, Komfort, Konzentration und Sicherheit optimieren.

Mehr als die Summe seiner Teile: Ein Stuhl von Okamura ist technisch ausgereift, um gleichermaßen unterstützend und flexibel zu sein. Umfangreiche Tests stellen sicher, dass er hält, was er verspricht

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Mehr als die Summe seiner Teile: Ein Stuhl von Okamura ist technisch ausgereift, um gleichermaßen unterstützend und flexibel zu sein. Umfangreiche Tests stellen sicher, dass er hält, was er verspricht

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1992 wurde der „FC-9“ als erster Stuhl mit dem revolutionären fußgelenkgesteuerten Lehnmechanismus von Okamura veröffentlicht. Hierbei neigt sich wie erwartet beim Zurücklehnen die Rückenlehne, doch senkt sich in tadelloser Synchronizität dazu auch die Sitzfläche nach hinten und unten. Dieses bahnbrechende Design, das sich intelligent in die Bewegungen des Benutzers einfügt, bietet nicht nur außergewöhnlichen Komfort durch effektive Gewichtsverteilung, sondern es erlaubt durch allmähliches Strecken von Fuß-, Knie- und Hüftgelenk auch ein Zurücklehnen, ohne die Position der Füße zu verändern. Die Vorteile sind sowohl physischer als auch mentaler Natur: erstens wird der gesamte Blutkreislauf gefördert und zweitens sind längere Konzentrationszeiten möglich, ohne dass ein Gefühl von Unbehagen oder ein Bewegungsdrang aufkommt. Schon nach kurzer Zeit fällt die Arbeit mit dieser Innovation von Okamura leichter.

„Wir achten ständig darauf, was die Menschen wollen“, sagt Ayano Sando von Okamura. Die Büroräume des Unternehmens in Tokyo...

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„Wir achten ständig darauf, was die Menschen wollen“, sagt Ayano Sando von Okamura. Die Büroräume des Unternehmens in Tokyo...

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... und das Okamura Chair Museum, das im Jahr 2009 eröffnet wurde

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... und das Okamura Chair Museum, das im Jahr 2009 eröffnet wurde

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Es überrascht nicht, dass der Hersteller diesen erfolgreichen Mechanismus auch in seine folgenden Stuhlmodelle integriert hat. Da macht die „Sabrina“-Serie keine Ausnahme. Dies ist das vierte Produkt, das aus der engen Zusammenarbeit des Unternehmens mit Giugiaro Design (geführt vom bekannten italienischen Automobildesigner Giorgetto Giugiaro - wieder diese beweglichen Teile!) herrührt. Laut Ayano Sando haben die Stühle dieser Serie ebenfalls eine enge Beziehung zueinander. Wie bei einer echten Familie. „Die ,Sabrina‘-Serie hat zwei Schwestern“, erklärt sie. „Die ältere Schwester ‚Sabrina Smart Operation‘, die 2012 auf der Orgatec vorgestellt wurde. Und dann die jüngere, preisgünstigere ‚Sabrina Standard‘, die 2013 auf der 100% Design in London folgte.“

Ein andauerndes Bekenntnis Okamuras zu Innovation und das Bewusstsein für die wechselnden Bedürfnisse der Arbeitenden ist die Grundlage dafür, dass die Produkte in den verschiedensten Büros weltweit zum Einsatz kommen

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Ein andauerndes Bekenntnis Okamuras zu Innovation und das Bewusstsein für die wechselnden Bedürfnisse der Arbeitenden ist die Grundlage dafür, dass die Produkte in den verschiedensten Büros weltweit zum Einsatz kommen

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Ihre gemeinsame DNS ist sowohl auf technischer als auch auf ästhetischer Ebene erkennbar. Beide Modelle bieten zugleich zwei Effekte - Fix und Flex. Der erste erlaubt die Einhaltung der korrekten S-Form der Wirbelsäule beim Sitzen, während der zweite Effekt Streckbewegungen des Benutzers beidseitig unterstützt. Ermöglicht wird dieser Doppeleffekt durch die ringförmige Struktur des Stuhls, die auch visuell die Rückseiten der Stühle bestimmt und so zu einer überzeugenden Ästhetik führt. Wie beim Centre Pompidou in Paris macht die „Sabrina“-Serie - wie alle Okamura-Stühle - eine visuelle Tugend aus ihrer Konstruktion, indem sie selbstbewusst zur Geltung gebracht wird. „In unseren Augen stehen Komfort, Ergonomie und Design nicht im Gegensatz zueinander, sondern sind miteinander verbunden“, sagt Sando. „Ist ein Produkt einfach in der Anwendung, ist es gutes Design. Und wenn ein Produkt ein gutes Design hat, dann bietet es ein hohes Maß an Komfort.“ Beide „Sabrina-Schwestern“ haben in beiderlei Hinsicht einiges zu bieten, wobei „Sabrina Standard“ auf Kunden mit etwas schmalerem Geldbeutel zugeschnitten ist. „Die Kreativität und Leistungsfähigkeit arbeitender Menschen aufs Spiel zu setzen, ist das Letzte, was wir wollen. Darum haben wir „Sabrina Standard“ entwickelt, der erschwinglicher ist und doch ein gutes Design und hohen Komfort bietet.“

Weiches Geflecht und „Smart Operation“-Ergonomie mit - dank intuitiv gestalteter Armlehnenbedienung - einfach im Sitzen zu bedienenden Verstellmöglichkeiten garantieren Benutzern des „Contessa“-Stuhls von Okamura höchsten Komfort

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Weiches Geflecht und „Smart Operation“-Ergonomie mit - dank intuitiv gestalteter Armlehnenbedienung - einfach im Sitzen zu bedienenden Verstellmöglichkeiten garantieren Benutzern des „Contessa“-Stuhls von Okamura höchsten Komfort

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Dieses ganzheitliche Denken ist ein wichtiges Merkmal der Marke Okamura - nicht allein mit Blick auf Forschung und Design, sondern auch hinsichtlich der Tauglichkeit in verschiedensten Umgebungen (das Unternehmen bietet hochwertige Produkte und Lösungen im öffentlichen Bereich wie Schulen, Theater und Museen ebenso an, wie im Verkaufsbereich, um nur einige Beispiele zu nennen). Mit der gleichen Aufmerksamkeit, mit der die Stühle ihre Benutzer „umsorgen“, beobachtet der japanische Hersteller die sich ständig ändernden Bedürfnisse der Arbeitenden. „Wir achten ständig darauf, was die Menschen wollen“, sagt Sando. „Und heutzutage wollen sie Wahlmöglichkeiten haben. Sie wollen selbst entscheiden, wie, wann und wo sie arbeiten, ausgehend davon, was sie zum jeweiligen Zeitpunkt zu tun haben. Als Hersteller müssen wir gerade darauf reagieren.“

Ayano Sando von Okamuras International Sales and Marketing Division: „Ist ein Produkt einfach in der Anwendung, ist es gutes Design. Und wenn ein Produkt ein gutes Design hat, dann bietet es ein hohes Maß an Komfort“

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Ayano Sando von Okamuras International Sales and Marketing Division: „Ist ein Produkt einfach in der Anwendung, ist es gutes Design. Und wenn ein Produkt ein gutes Design hat, dann bietet es ein hohes Maß an Komfort“

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