Nachhaltigkeit im Büro – PALMBERG Intelligence Series

Auf den ersten Blick mögen die bunt zusammengewürfelten Stühle, die uralten Arbeitsplätze einer bekannten skandinavischen Möbelmarke und die vielen Grünlilien in meiner Bürogemeinschaft für freiberufliche JournalistInnen nicht sonderlich modern erscheinen, doch könnten sie für die Welt der Arbeit eine Lehrstunde in Sachen Nachhaltigkeit bereithalten.

Die Stühle wären sonst auf dem Müll gelandet, die Schreibtische haben schon ein halbes Dutzend Büroumzüge hinter sich und die Pflanzen liegen ebenso sehr im Trend wie die Farbe Very Peri, Cluttercore-Maximalismus oder Y2K-Nostalgie. Sie werden verstehen, dass Nachhaltigkeit im Büro nicht als Trend angesehen werden sollte, sondern als sehr reales Bedürfnis, angesichts der Klimakrise Veränderungen in Gang zu setzen.

Und wie es aussieht, nimmt die Geschäftswelt davon endlich Notiz. Laut der jüngsten Sustainable Building Market Study, die die Einstellungen von fast 700 Akteuren der Immobilienbranche in Skandinavien, Grossbritannien und Deutschland abbildet, bezeichnen 90 % der Befragten Nachhaltigkeit als wichtig für ein erfolgreiches Geschäft, wobei über zwei Drittel der Befragten Gebäude ohne CO2-Ausstoss als strategischen Schwerpunkt betrachten.

Doch wie merkt man, ob es sich dabei nur um „Greenwashing“ handelt oder nicht? Wenn man einem Gebäude buchstäblich unter die Haut geht, kann man feststellen, wie ernst es um seine Nachhaltigkeit bestellt ist. Effektives Heizen, Kühlen und Lüften ist vielleicht nicht so offensichtlich sexy wie ein Fahrradständer oder Duschen im Keller oder die Reduzierung von Einwegplastik und die Einführung von veganem Kantinenessen; es kann jedoch eine der effektivsten Möglichkeiten sein, den CO2-Fussabdruck eines Gebäudes zu verringern. Bei Neubauten wie dem HOGENT kommen Elemente wie eine durchlässige Sonnenschutzmembran zum Einsatz, um auf intelligente Weise Energie zu sparen.

Ohne die bereits erwähnten Grünlilien schlechtreden zu wollen, haben Grünpflanzen im Büro inzwischen eine erstaunliche Karriere hingelegt, von gelegentlichen Topfpflanzen über Sukkulenten, die die Schreibtische abtrennen, bis hin zu grünen Wänden in Empfangsbereichen, die nicht nur die Ästhetik, sondern auch die Luftqualität verbessern. Manche behaupten sogar, eine üppige Begrünung erleichtere den Übergang vom Homeoffice ins Büro, da Büropflanzen optisch an die heimischen Zimmerpflanzen erinnere.

Der verstärkte Anbau von Pflanzen könnte zudem die Ernährung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessern. Vertikaler Anbau, bei dem Blattgemüse und Kräuter nicht nur bewundert, sondern auch geerntet werden können, erweist sich als kleiner, aber zunehmend beliebter Teil des Nachhaltigkeitsengagements von Blue-Chip-Firmen, die ihre Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele (ESG) erreichen wollen. Diese vertikalen Gärten befinden sich oft auf Dächern, die inzwischen so begehrt sind wie einst ein Eckbüro. Doch statt auf die C-Suite beschränkt zu sein, ist der Aussenbereich nun ein fester Bestandteil der Demokratisierung neuer Bürogebäude geworden und ein Raum, den KollegInnen, BesucherInnen und die Gemeinschaft gemeinsam nutzen können.

Was ist mit Gebäuden im Bestand? Von den befragten Entscheidungsträgern in Europa und Skandinavien gaben 80 % an, dass die Renovierung von Gebäuden für die Erreichung der CO2-Neutralität wichtiger sei als die Planung von Neubauten. Es gibt eine ganze Reihe von Nachrüstungsmassnahmen, vom Einbau einer neuen Treppe über die Öffnung von Eingängen zur Schaffung eines doppelstöckigen Atriums bis hin zum Ausbau bisher ungeliebter Elemente der Gebäudehülle, um alte Büros für die heutige und künftige Nutzung fit zu machen.

Und wie sieht es mit der Einrichtung aus? Diejenigen, die für die Auswahl der Beleuchtung, der Bodenbeläge und der Möbel verantwortlich sind, stellen sich zu Recht die Frage nach dem gesamten Lebenszyklus dieser Produkte, von der Produktion bis hin zu den zurückgelegten Kilometern. PALMBERG kann eine LEVEL-Zertifizierung vorweisen, um Bauträgern, Herstellern und KäuferInnen die Gewissheit zu geben, dass ökologische, soziale und ökonomische Standards über die gesamte Lieferkette eingehalten werden.

Je mehr sich all diejenigen, die an der Planung, dem Bau und der Nutzung eines Arbeitsplatzes beteiligt sind, sich bewusst machen, was ein Büro nachhaltig macht – von der Bausubstanz über den Bürostuhl bis hin zur Wahl des Arbeitsweges –, umso schneller können Netto-Nullenergiegebäude Wirklichkeit werden.

© Architonic