Architonic hat mit Marco Ruffino, dem Gründer von lamatilde, über das Projekt Laqua Countryside des italienischen Büros gesprochen und warum Pedrali als exklusiver Einrichtungspartner ausgewählt wurde ...

Das Laqua Countryside Resort im Küstenhinterland von Sorrent, Italien, wurde neu entwickelt, um die vielseitigen und manchmal übersehenen Traditionen seines ländlichen Standorts zu beleuchten. Foto: Serena Eller

Eine perfekte Kombination: Pedrali x lamatilde | Aktuelles

Das Laqua Countryside Resort im Küstenhinterland von Sorrent, Italien, wurde neu entwickelt, um die vielseitigen und manchmal übersehenen Traditionen seines ländlichen Standorts zu beleuchten. Foto: Serena Eller

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Gesamtkunstwerk.

Es ist ein Wort, das ich in der deutschen Sprache immer besonders geliebt habe. Nicht nur wegen seiner klanglichen Schönheit (versuchen Sie mal, es auszusprechen, wenn Sie es auf Ihrer Zunge haben), sondern auch wegen seiner Bedeutung. Übersetzt ins Englische bedeutet es "total work of art" und beschwört Bilder von architektonischen Wahrzeichen des frühen 20. Jahrhunderts herauf, wie Josef Hoffmanns Stoclet-Palast in Brüssel und Charles Rennie Mackintoshs Glasgow School of Art oder Le Corbusiers später gleichnamigen Pavillon am Ufer des Zürichsees.

In jedem Fall war der Architekt für die Gesamtheit des Projekts verantwortlich, sowohl auf der Makro- als auch auf der Mikroebene – die Gesamtstruktur, die Innenräume, die Ausstattung, die Möbel. Die ultimative architektonische Autorenschaft, könnte man sagen.

Das Designteam hinter dem Gesamtkunstwerk des Laqua Countryside-Projekts, lamatilde, hat in der gesamten Anlage Kollektionen von Pedrali eingesetzt, darunter auch die Tribeca-Kollektion der italienischen Ikone. Fotos: Serena Eller

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Das Designteam hinter dem Gesamtkunstwerk des Laqua Countryside-Projekts, lamatilde, hat in der gesamten Anlage Kollektionen von Pedrali eingesetzt, darunter auch die Tribeca-Kollektion der italienischen Ikone. Fotos: Serena Eller

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Eine Gesamtinszenierung

Im Zeitalter der seriellen Produktion ist es natürlich üblich, dass zeitgenössische Architekt:innen für ihre Projekte bestehende Produkte vorgeben, anstatt alles von Grund auf selbst zu entwerfen. (An dieser Stelle kommt Architonic ins Spiel – das Onlineportal wurde nämlich entwickelt, um Designer:innen eine sinnvolle Orientierung auf dem Markt zu geben!) Es ist jedoch selten, dass ein einziger Hersteller ausgewählt wird, um ein ganzes Projekt sowohl innen als auch aussen auszustatten. Eine Gesamtinszenierung, wenn man so will.


Es ist selten, dass ein einziger Hersteller ausgewählt wird, um ein ganzes Projekt sowohl innen als auch aussen einzurichten. Dies war der Fall beim idyllischen Laqua Countryside Resort des italienischen Büros lamatilde in den Hügeln über Sorrent


Dies war der Fall beim idyllischen Laqua Countryside Resort des italienischen Büros lamatilde in den Hügeln oberhalb von Sorrent, wo sich die Architekt:innen für eine durchgängige Ausstattung mit Pedrali-Möbeln entschieden. Das Restaurant unter der Leitung des Sternekochs Antonino Cannavacciuolo ist mit vier Pedrali-Kollektionen ausgestattet: Ester-Sessl von Patrick Jouin, Jazz (eine Eigenentwicklung des Pedrali-Designteams), Tribeca von CMP Design und nicht zuletzt Blume, ein Entwurf von Sebastian Herkner.

Das Projekt umfasste den gesamten Gebäudekomplex und die Außenanlagen und wurde in Zusammenarbeit mit der Architektin Valentina Autiero und dem Landschaftsarchitekten Stefano Olivari realisiert. Fotos: Serena Eller

Eine perfekte Kombination: Pedrali x lamatilde | Aktuelles

Das Projekt umfasste den gesamten Gebäudekomplex und die Außenanlagen und wurde in Zusammenarbeit mit der Architektin Valentina Autiero und dem Landschaftsarchitekten Stefano Olivari realisiert. Fotos: Serena Eller

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Ich habe mich kürzlich mit Marco Ruffino, dem Gründer von lamatilde, über das Projekt unterhalten, insbesondere über die Wiederverwendung und das Storytelling in der Architektur und die Rolle, die Möbel bei der Gestaltung des Besucher:innenerlebnisses spielen können.

Architonic: Marco, was war der Auftrag für Laqua Countryside?

Marco Ruffino: Wenn wir an Kampanien und die Zusammenhänge von Gastgewerbe und Gastronomie in dieser Region denken, kommen uns als erstes die Küsten- und Meereslandschaften in den Sinn, wobei der landschaftliche und kulturelle Reichtum des Hinterlandes vernachlässigt wird. Der Kunde bat uns, ein Boutique-Hotel mit Restaurant zu entwerfen, das das ländliche Erbe der Region aufwertet und seine Traditionen und Erinnerungen in einem neuen Konzept der Gastfreundschaft wiederaufleben lässt – intimer und persönlicher.

Das ursprüngliche Gebäude war ein zentraler Bestandteil der örtlichen Gemeinde, und seine Geschichte spielte ebenfalls eine entscheidende Rolle für den erzählerischen Ansatz des Designteams bei der Renovierung. Fotos: Serena Eller

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Das ursprüngliche Gebäude war ein zentraler Bestandteil der örtlichen Gemeinde, und seine Geschichte spielte ebenfalls eine entscheidende Rolle für den erzählerischen Ansatz des Designteams bei der Renovierung. Fotos: Serena Eller

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Wie gross war der Gesamtumfang des Projekts? Wofür waren Sie verantwortlich?

Das Projekt umfasste die komplette Renovierung des Gebäudes, die Einrichtung des Restaurants und die individuelle Gestaltung der sechs Zimmer sowie die Gestaltung der Aussenbereiche. Wir waren für alle Planungs- und Realisierungsphasen verantwortlich, von der Festlegung des Storytelling-Konzepts bis hin zur Bauleitung, in Zusammenarbeit mit der Architektin Valentina Autiero, die die architektonische Renovierung leitete, und Stefano Olivari, der sich um das Styling und die Gestaltung des Gartens kümmerte.


„Bei all unseren Projekten spielt das Storytelling eine grundlegende Rolle“


Welchem Zweck diente das Gebäude vorher und in welchem Zustand befand es sich?

Das Gebäude war ursprünglich ein Kirchengebäude mit Wohnfunktion. Es war jedoch ein offenes Haus für die örtliche Gemeinde, in dem verschiedene lokale Persönlichkeiten vorbeikamen und in dem die Kinder des Dorfes spielten, darunter in seiner Kindheit auch der Bauherr selbst. Das Gebäude war viele Jahre lang ungenutzt gewesen und wurde vom Bauherrn in einem völlig verfallenen Zustand erworben.

Die Auswahl der Möbel von Pedrali wurde bereits in der Konzeptphase berücksichtigt und ist ein zentraler Bestandteil des Gesamtdesigns. Fotos: Serena Eller

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Die Auswahl der Möbel von Pedrali wurde bereits in der Konzeptphase berücksichtigt und ist ein zentraler Bestandteil des Gesamtdesigns. Fotos: Serena Eller

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Welche Rolle spielen das Storytelling und die Erinnerung bei dem Projekt? Wie wird dies erreicht?

Bei all unseren Projekten spielt das Storytelling eine grundlegende Rolle. Als Studio versuchen wir immer, einen narrativen Ansatz zu wählen, der die Geschichte und die Kultur der Kontexte, in die wir eingreifen, hervorhebt und verdeutlicht, um die Umgebungen auf zeitgenössische Weise neu zu definieren. Bei diesem Projekt war das Konzept der Erinnerung bereits ein integraler Bestandteil des ursprünglichen Auftrags, da der Bauherr eine emotionale und persönliche Bindung an den Ort und das Gebäude hatte. So ist das gesamte Projekt durch die Wiederentdeckung des Gedächtnisses und der Traditionen des Ortes gekennzeichnet, wobei lokale Materialien und Techniken sowie persönliche Erinnerungen verwendet wurden.

„Die Möbel von Pedrali passten dank einer grossen Anzahl von möglichen Ausführungen, sorgfältigem Design und hochwertiger Verarbeitung perfekt in das Konzept“, so Ruffino. Fotos: Serena Eller

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„Die Möbel von Pedrali passten dank einer grossen Anzahl von möglichen Ausführungen, sorgfältigem Design und hochwertiger Verarbeitung perfekt in das Konzept“, so Ruffino. Fotos: Serena Eller

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Die Personen, die in der Kindheit des Bauherrn in dem Gebäude gelebt haben, erwecken nun die Geschichten der einzelnen Räume zum Leben, wie etwa das Zimmer der Grossmutter, das Zimmer des Pfarrers oder das Zimmer des Handwerkers, indem sie ihre Gefühle und Emotionen durch spezifische Objekte und Materialien in physische Umgebungen übersetzen.


Die Pedrali-Möbel passten perfekt in das Konzept, dank der grossen Anzahl an möglichen Ausführungen, dem sorgfältigen Design und der hochwertigen Verarbeitung


Warum haben Sie Pedrali-Produkte für die Projekte ausgewählt und wie haben Sie sie eingesetzt?

Die Pedrali-Möbel passten perfekt in das Konzept, dank der grossen Anzahl an möglichen Ausführungen, dem sorgfältigen Design und der hochwertigen Verarbeitung. Die vielfältigen Möglichkeiten der individuellen Gestaltung sind einer der Aspekte, die am besten zu unserem Konzept von Möbeln passen, kombiniert mit funktionaler Effizienz und Komfort, die die Zufriedenheit der Kund:innen gewährleisten.

Das lamatilde-Team von links nach rechts: Sandro Rizzo, Luca Macrì, Marco Ruffino, Silvio Tidu und Michele Cafarelli. Porträt: Pepe Fotografia

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Das lamatilde-Team von links nach rechts: Sandro Rizzo, Luca Macrì, Marco Ruffino, Silvio Tidu und Michele Cafarelli. Porträt: Pepe Fotografia

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Welche Rolle spielen Möbel im Allgemeinen bei der Gestaltung von architektonischen Innen- oder Aussenräumen, würden Sie sagen? Zu welchem Zeitpunkt in einem Projekt legen Sie die Möbel fest?

Die Wahl des Mobiliars ist von zentraler Bedeutung, um Räume zu schaffen, die die Botschaft von Gastfreundschaft und Fürsorge vermitteln, die in einer Einrichtung dieser Art von grundlegender Bedeutung ist.

Die Art der Möbel wird bereits beim Entwurf des Konzepts ausgewählt und dann nach und nach verfeinert, so dass die gewählten Elemente kompositorisch sowohl mit dem architektonischen als auch mit dem landschaftlichen Teil sowie mit der Liebe zum Detail harmonieren, die die Arbeitsweise unseres Studios auszeichnet.

© Architonic

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