Ein besonderes Material durchzieht das Werk des katalanischen Designers Eugeni Quitllet: Emotion. Auch seine neuen Stühle für PEDRALI, Remind und Soul, sind ausdrücklich in Verbindung mit ihren Gefühlen.

"Ich hauche Objekten, die aus statischem Material bestehen, gerne Leben ein", erklärt Quitllet. "Durch eine Bewegung, eine Idee, einen Effekt, eine Magie kann man das Material animieren und dem Objekt eine Seele geben. Das ist es, was heute wichtig ist"

Soul Man: Eugeni Quitllet fühlt es | Aktuelles

"Ich hauche Objekten, die aus statischem Material bestehen, gerne Leben ein", erklärt Quitllet. "Durch eine Bewegung, eine Idee, einen Effekt, eine Magie kann man das Material animieren und dem Objekt eine Seele geben. Das ist es, was heute wichtig ist"

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Sie haben ein Wort dafür.

Oder besser gesagt, Eugeni Quitllet hat eines: Disoñador. Ein neologistisches Kofferwort, gebildet aus den spanischen Begriffen für "Designer" und "Träumer". Der in Barcelona lebenden Designer ist auf der Mission, Objekte zu erschaffen, die jenseits bestehender Typologien und Trends leben. Dinge, die sowohl eine praktische als auch eine poetische Funktion erfüllen.

Als Absolvent der Wozu-wenn-es-das-Gleiche-schon-in-Grün-gibt-Schule ist Quitllet anspruchsvoll gegenüber den Firmen, mit denen er zusammenarbeitet. Seine Bedingungen sind Leidenschaft, Material- und Produktionskompetenz, Aufgeschlossenheit und nicht zuletzt Glaube. Die jüngste Zusammenarbeit – mit dem führenden italienischen Möbelhersteller Pedrali – hat denn auch attraktive kreative Früchte getragen: zwei explizit skulpturale Stühle, Soul und Remind, die über ihren Nutzen hinaus reich an Referenz und Wirkungskraft sind.

Architonic sprach mit Quitllet über süsse Design-Träume ...


Besuchen Sie Pedrali auf der imm cologne in Halle 2.2, Stand A-003 und auf der Maison&Objet Paris in Halle 6, Stand I2 J


Eugeni Quitllet und Pedrali inszenieren im neuen Soul Chair ein Treffen kontrastreicher Materialien. Ein ergonomischer Sitz aus Polycarbonat vereint sich mit einem leichten, sinnlich geschwungenen, massiven Eschenholzrahmen

Soul Man: Eugeni Quitllet fühlt es | Aktuelles

Eugeni Quitllet und Pedrali inszenieren im neuen Soul Chair ein Treffen kontrastreicher Materialien. Ein ergonomischer Sitz aus Polycarbonat vereint sich mit einem leichten, sinnlich geschwungenen, massiven Eschenholzrahmen

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Warum haben Sie sich für die Zusammenarbeit mit Pedrali entschieden?

Ich arbeite gerne mit begeisterungsfähigen Menschen zusammen. Pedrali hat die Energie, sich und sein Know-how für neue Dinge zu öffnen. Es ist fast ein emotionaler Zugang zur Arbeit. Darüber hinaus ist das Unternehmen in der Lage, mit verschiedenen Materialien gleichzeitig zu experimentieren. Sie arbeiten schon seit langem mit Holz und Kunststoffen. Sie verfügen über ausgezeichnetes Know-how in der Produktion und im Umgang mit Technologie, was für diese beiden neuen Stühle sehr wichtig war.

Mir gefiel, dass Pedrali sehr offen für einen Dialog über die Zukunft war. Auch über die Vergangenheit. So wurde der Soul Chair zu einer Hommage einerseits an das Handwerk vergangener Zeiten – Holzbeine und -armlehnen – und andererseits an neueste technologische Produktionsprozesse – das transparente Sitzelement des Stuhls. Beide Teile des Stuhls sind durch eine Beziehung der Zusammenarbeit miteinander verbunden. Für mich ist das die Seele.

"Der Soul Chair ist wie ein menschlicher Körper. Er hat eine opake Holzstruktur, die das Objekt zusammenhält, aber der funktionale Teil – nämlich die Sitzfläche – ist unsichtbar. Es ist wie die Seele"

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"Der Soul Chair ist wie ein menschlicher Körper. Er hat eine opake Holzstruktur, die das Objekt zusammenhält, aber der funktionale Teil – nämlich die Sitzfläche – ist unsichtbar. Es ist wie die Seele"

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Es hat also auch einen poetischen Aspekt?

Nun, wir werden sehen. Ich hoffe, dass etwas Magisches passiert. Für mich ergibt das erst den Sinn, auch heute noch Dinge zu tun – nicht nur unser Herz und unseren Verstand, sondern auch unsere Seele zusammenzubringen. Der Soul Chair ist wie ein menschlicher Körper. Er hat eine opake Holzstruktur, die das Objekt zusammenhält, aber der funktionale Teil – nämlich die Sitzfläche – ist unsichtbar. Es ist wie die Seele. Wenn man das Material nicht mit der Seele belebt, kann es nicht lebendig sein. Ich möchte Objekten, die im Allgemeinen aus statischem Material bestehen, Leben einhauchen und durch eine Bewegung, eine Idee, einen Effekt, eine Magie das Material animieren und dem Objekt eine Seele geben. Das ist es, was heute wichtig ist.

Und der Stuhl Remind?

Mit Remind verhält es sich genauso. Die Übung war eine ähnliche, wurde aber auf ganz unterschiedliche Weise durchgeführt. Wir gaben dem Stuhl den Namen Remind, weil das lateinische Wort "recordor" soviel bedeutet wie, zurück zum Herzen gehen. Wenn man sich also an etwas oder jemanden erinnert, ist es nicht so, dass es einem in den Sinn kommt, sondern dass es zurückkehrt zum Herzen. Und diese Emotion fühlt man körperlich.

In Bezug auf seine Form erinnert uns Remind an die Tradition der Bugholzmöbel ...

Ja. Auf eine sehr organische Weise sind alle Teile miteinander verbunden und eins fliesst aus dem anderen. Der Stuhl ist zeitgenössisch, hat aber auch diese Reflektion der Vergangenheit. Ein historisches Stück. Er erinnert dich an etwas, das du vielleicht noch nie zuvor gesehen hast ...

In seiner Form erinnert Quitllets neuer Stuhl Remind an traditionelle Bugholzmöbel, ist tatsächlich aber ein komplexer Polypropylen-Monoblock, leicht und mit einer atmungsaktiven Struktur

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In seiner Form erinnert Quitllets neuer Stuhl Remind an traditionelle Bugholzmöbel, ist tatsächlich aber ein komplexer Polypropylen-Monoblock, leicht und mit einer atmungsaktiven Struktur

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Genau. Fast wie ein kollektives Gedächtnis oder eine kollektive Fantasie. Aber etwas, das dem Nutzer persönlich vielleicht noch nie zuvor begegnet ist.

Es sieht so aus, als hätte es schon immer existiert, hat es aber bis jetzt nicht.

Was haben Sie bei der Zusammenarbeit mit Pedrali an diesen Stühlen gelernt? Pedrali ist eines der führenden Unternehmen im Bereich der innovationsorientierten Produktionstechnologie …

Jedes Projekt mit einem Produzenten oder Partner bringt mir eine neue Erfahrung. Bei kreativen Prozessen muss man immer bei Null anfangen und neue Ideen und Fantasien entwickeln. Erfahrung ermöglicht es dir, einen Traum zu verwirklichen. Man braucht die gleiche Menge an Energie auf beiden Seiten, der des Designers und der des Herstellers – und beide müssen daran glauben – um dieses Niveau zu erreichen.

Das ist es, was ich an Pedrali liebe. Von Anfang an haben sie wirklich daran geglaubt, dass wir es schaffen würden. Soul ist der erste Stuhl seiner Art überhaupt. Und bei Remind war es für Pedrali das erste Mal, dass sie einen Spritzguss-Monoblock dieser Komplexität produzierten. Wir haben wirklich sehr hart dafür gearbeitet, dieses Niveau zu erreichen.

Es ist eine Partnerschaft. Jeder Partner bringt den anderen dazu, sein Bestes zu geben.

Wenn man nicht wirklich alles gibt, wenn man etwas erfindet, dann hat es keinen Sinn, das zu tun, was wir tun.

Quitllet über Remind: "Alle Teile sind miteinander verbunden, eins fliesst aus dem anderen. Der Stuhl ist zeitgenössisch, reflektiert aber auch die Vergangenheit. Ein historisches Stück, das dich an etwas erinnert, das du vielleicht noch nie gesehen hast"

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Quitllet über Remind: "Alle Teile sind miteinander verbunden, eins fliesst aus dem anderen. Der Stuhl ist zeitgenössisch, reflektiert aber auch die Vergangenheit. Ein historisches Stück, das dich an etwas erinnert, das du vielleicht noch nie gesehen hast"

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Ganz genau. Auch aus ökologischer Sicht gibt es keine Rechtfertigung, etwas zu tun, das den Status quo nur noch festigt. Bedeutet das, dass Ihr kreativer Prozess bei jedem Projekt anders ist?

Nun, er ist nicht komplett anders in dem Sinne, dass mein Markenzeichen eher eine Denkweise ist als eine Form, die sich wiederholt. Ich erfinde gerne etwas, das es vorher nicht gab. Ich mag es, Dinge zu erschaffen, die nicht offensichtlich sind und die diesen emotionalen und erfinderischen Aspekt haben. Aber schliesslich manifestiert sich die Handschrift in der Sensibilität und der Sinnlichkeit des Objekts, in einer bestimmten Schönheit, denn diese Magie muss schön sein. Für mich muss alles schön sein.


Der Soul Chair wurde beim German Design Award 2019 mit einer Special Mention in der Kategorie Excellent Product Design Furniture ausgezeichnet.


Besuchen Sie Pedrali auf der imm cologne in Halle 2.2, Stand A-003 und auf der Maison&Objet Paris in Halle 6, Stand I2 J1


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