Designtrends im Bad: aussergewöhnliche Sanitärausstattungen

Das Design von Bädern und Sanitäranlagen bewegt sich heute weg vom zurückhaltenden Minimalismus und den verwaschenen Pastelltönen der Jahrtausendwende. Das Bad wird zunehmend mit kräftigeren Farben oder ausgeprägteren Texturen und Mustern gestaltet, die sich sowohl in der Keramik als auch in den Armaturen und Accessoires wiederfinden und ein vielschichtiges, multisensorisches Erlebnis bieten.

Das Bad soll nicht nur seine Grundfunktion erfüllen, sondern auch ein Ort des Wohlbefindens sein: ein Ort, an dem man sich etwas Luxus gönnen kann, sei es ein duftendes Bad oder eine lange Massagedusche. So hat Dornbracht mit AQUAMOON Rain eine Installation entwickelt, die eine Kopfbrause mit einem Mini-Wasserfall und einem Sprühnebel kombiniert und durch eine wechselnde Lichtinstallation ergänzt.

Aufwändige Duschinstallationen wie diese verdienen auch einen einfachen, bodengleichen Einstieg. Die emaillierte Stahlwanne Superplan ZERO von Kaldewei gibt es in verschiedenen Farben von Alpinweiss über Schwarz bis hin zu Beige- und Grautönen, die entweder kontrastieren oder mit dem Boden verschmelzen – ein wichtiger Trend der letzten Jahre. Duschkabinen in Spa-Qualität wie die Shower Experience von Carmenta vereinen alles in einem einzigen eleganten Paket, mit integrierten Aromatherapie-Optionen und individuell anpassbarer LED-Beleuchtung, und bringen so Funktionen, die in der Wellness-Branche zum Standard gehören, in die Wohnungen der Kunden.

Doch moderne Bäder sind nicht nur ein Wellnesstrend. Technologie und Nachhaltigkeit spielen bei Sanitärprodukten schon seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle, und nie war dies so wichtig wie heute. So sind Perlatoren mittlerweile Standard in allen neuen Armaturen und helfen, den Wasserverbrauch um bis zu zwei Drittel zu reduzieren. Die von Barber Osgerby entworfene Serie AXOR One beispielsweise integriert die EcoSmart-Technologie und bietet gleichzeitig einen eleganten, konisch zulaufenden Auslauf und flache Griffe in der typischen Ästhetik des Designers. Heute kann jeder stilvolle Wasserhähne geniessen und weiss, dass er dabei auch noch Wasser spart.

Ein ähnlicher Trick ist dem Schweizer Keramikhersteller Laufen mit der Entwicklung von SaphirKeramik gelungen. Das Sortiment umfasst bereits das Schalenwaschbecken Living SaphirKeramik oder die neuere Sonar-Badewanne, die vom spanischen Design-Schwergewicht Patricia Urquiola entworfen wurde.

Diese neue Keramikformel ermöglicht dem Hersteller, Waschbecken mit nur 2 mm dünnen Wänden herzustellen, was zu leichteren Produkten führt, die weniger Material verbrauchen, Transportkosten senken und gleichzeitig eine filigranere Ästhetik bieten.

Innovative neue Materialien halten auch im Badezimmer Einzug, vor allem bei den freistehenden Möbeln. So entstand aus der Zusammenarbeit zwischen Laufen und dem Kunststoffspezialisten Kartell die erfolgreiche Produktfamilie Kartell by Laufen, zu der unter anderem die transparenten, farbigen Regale Sound Rack und der von Ludovica und Roberto Palomba entworfene Hocker Max Beam gehören. Waschtischunterschränke mit integriertem Waschbecken gibt es ebenfalls in allen Formen und Grössen, vom organisch geschwungenen Plural Ceramic Counter von VitrA bis zum traditionellen New Classic Washbasin Frame von Laufen, der Keramik mit Holz kombiniert. Für einen luxuriösen Look bietet Artelinea mit der +Skin-Serie freitragende Schränke, ein weiterer aktueller Trend, die mit Türen aus Spiegel, farbigem Glas, Holzfurnier oder Opalit für einen naturalistischen Look ausgestattet werden können.

Fliesen bieten Designern zudem die Möglichkeit, Muster und Farben zu erforschen, nachdem sie in den letzten Jahren auch ausserhalb des Badezimmers einen grossen Einfluss hatten. Das türkische Unternehmen VitrA hat das Retromix-Sortiment entwickelt, das sowohl glänzende glasierte Fliesen in leuchtenden Farben als auch geometrische Schwarz-Weiss-Muster umfasst, die von der üppig dekorativen Kultur des Mittelmeerraums inspiriert sind. Für einen dezenteren Look hat Ornamenta die von Memphis inspirierte 80er-Kollektion entworfen, während FAP Ceramiche neben Bloom auch erdfarbene Mosaikmuster namens Blok kreiert hat. Mit dieser Linie grossformatiger Fliesen lassen sich nahezu nahtlose Wand- und Bodenflächen realisieren, ein weiterer bedeutender Trend im Bad.

Während Fussbodenheizungen heute in vielen neuen Bädern Standard sind, können beheizte Handtuchhalter und Wandheizkörper mehr Funktionalität bieten und grösseren Wandflächen einen dekorativen Touch verleihen. Marken wie Tubes bieten verschiedene Serien von Wandheizkörpern an: von den modularen, gemusterten Add-on-Heizkörpern über die schlichte Basics-Serie, die in einer Vielzahl von Formen, Grössen und Farben erhältlich ist, bis hin zu den eher skulpturalen Agorà - oder freistehenden Milano-Heizkörpern.

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