Eine andere Klasse: die neue Schularchitektur
Text von Peter Smisek
04.12.19
Wenn die Schularchitektur brilliant ist haben auch die Schulkinder eine grössere Chance zu brillieren. Unsere aktuelle Übersicht zu Schulprojekten aus aller Welt zeigt, wie es geht.
Die School of Dancing Arches in Bhadran, Indien, von Samira Rathod Design Associates nutzt die Vorteile von Terrakottaziegeln, die in einem lokalen Ofen gebrannt werden. Foto: Niveditaa Gupta
Die School of Dancing Arches in Bhadran, Indien, von Samira Rathod Design Associates nutzt die Vorteile von Terrakottaziegeln, die in einem lokalen Ofen gebrannt werden. Foto: Niveditaa Gupta
×Weit entfernt von den rigiden Strukturen und der Uniformität der Vergangenheit, adaptieren heutige Schulen die sich verändernde Bildungslandschaft, indem sie meisterlich entsprechende räumliche, sozialen und ökologische Lösungen schaffen. Architekten integrieren die neuen Lernräume behutsam in den physischen Kontext der Schulen.
IF_DOs St. Teresa's Sixth Form Centre beweist, dass Schulräume sowohl sehr attraktiv als auch nachhaltig sein können. Fotos: Oben © Charles Hosea; Mitte, unten: © Jo Underhill
IF_DOs St. Teresa's Sixth Form Centre beweist, dass Schulräume sowohl sehr attraktiv als auch nachhaltig sein können. Fotos: Oben © Charles Hosea; Mitte, unten: © Jo Underhill
×In Effingham, einem Stadtteil von Surrey ausserhalb Londons, hat IF_DO das St. Teresa's Sixth Form Centre gebaut, die Erweiterung einer bestehenden Schule. Ein leichter Stahlrahmen, Brettschichtholzträger, konstruktiv isolierte Paneele und Holzverkleidungen bilden die neuen Gebäude, die um die bestehende Konstruktion herum entworfen wurden, um einen geschlossenen Innenhof mit überdachten Kolonnaden zu bilden. Im Inneren wurden acht kompakte Klassenzimmer für einen individuelleren Unterricht konzipiert, während 320 Quadratmeter Solarzellen auf dem Dach genügend Energie für die Beleuchtung und Heizung des Gebäudes erzeugen.
Die von Samira Rathod Design Associates entworfene School of Dancing Arches zeigt, wie Bildungsräume Spass machen, und sich gleichzeitig von lokalen Materialien und Baumethoden inspirieren lassen können. Foto: Niveditaa Gupta
Die von Samira Rathod Design Associates entworfene School of Dancing Arches zeigt, wie Bildungsräume Spass machen, und sich gleichzeitig von lokalen Materialien und Baumethoden inspirieren lassen können. Foto: Niveditaa Gupta
×Architekten, die Räume für die Bildung entwerfen, bevorzugen oft eigenwillige Formen. Besonders deutlich wird das in der School of Dancing Arches in Bhadran, Indien, von Samira Rathod Design Associates. Unter Verwendung von Terrakottaziegeln aus einem lokalen Brennofen realisierten die Architekten ein Gebäude nach traditionellen Methoden, das aus mehreren robusten Volumen besteht, die durch eine externe Galerie verbunden sind. Eine Reihe von unregelmässigen, spielerisch konstruierten Bögen umrahmt den Raum und schafft eine einzigartige, einladende Atmosphäre für die Schüler.
Die helle und spektakuläre Landschaft der Cote D'Azur diente als Inspiration für Atelier Fernandes & Serres' Ecole Communal Jacqueline de Romilly und ihre sehr gemeinschaftliche Form der Bildung. Fotos: Stéphane Aboudaram | WE ARE CONTENT(S)
Die helle und spektakuläre Landschaft der Cote D'Azur diente als Inspiration für Atelier Fernandes & Serres' Ecole Communal Jacqueline de Romilly und ihre sehr gemeinschaftliche Form der Bildung. Fotos: Stéphane Aboudaram | WE ARE CONTENT(S)
×Ein weiteres Projekt, das sich von seiner Umgebung inspirieren lässt, ist die Ecole Communale Jacqueline de Romilly vom Atelier Fernandez & Serres. Die Architekten haben das Gebäude in Cannes an die umliegende südfranzösische Landschaft angepasst und die konstituierenden, mit Travertin verkleideten und zum hin Berg ausgerichteten Volumen mit vertieften Fenstern ausgestattet, die die Blendung der Sonne reduzieren. Hier gibt es Bildung mit Ausblick in einem klar detaillierten und dennoch robusten Ensemble von Innen- und Aussenräumen.
Montgomery Sisam Architects übernahmen für das Montcrest School Projekt viele Merkmale der ursprünglichen Gebäude – wie die Verwendung von Ziegeln und Holz – um den einzigartigen Stil der Schule zu erhalten. Fotos: Younes Bounhar
Montgomery Sisam Architects übernahmen für das Montcrest School Projekt viele Merkmale der ursprünglichen Gebäude – wie die Verwendung von Ziegeln und Holz – um den einzigartigen Stil der Schule zu erhalten. Fotos: Younes Bounhar
×In Toronto erweiterten Montgomery Sisam Architects für die Montcrest School Redevelopment eine bestehende Schule, die in einem Cluster grosser historischer Häuser gelegen ist. Da die Schule grösser wurde, benötigte man mehr Raum, und Lehrer und Eltern hatten den Wunsch, die Verbindung zwischen den Schülern zu verbessern, da der Unterricht in nach Klassenstufen getrennten Häusern stattfand – nicht besonders interaktiv. Die neue Struktur wurde zwischen zwei der Häuser eingefügt, bezieht sich auf Grösse und Dimension der ursprünglichen Gebäude und schafft gleichzeitig eine kohärentere, campusartige Atmosphäre in den ehemaligen Hintergärten.
© Architonic