Es heisst, für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Die neuesten Bürofassaden haben diese auch gar nicht nötig.

In Düsseldorf haben ingenhoven architects mit dem Kö-Bogen II ein neues Bürogebäude mit der grössten begrünten Fassade Europas geschaffen. Foto: © ingenhoven architects / HGEsch

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In Düsseldorf haben ingenhoven architects mit dem Kö-Bogen II ein neues Bürogebäude mit der grössten begrünten Fassade Europas geschaffen. Foto: © ingenhoven architects / HGEsch

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Sie werden zwar oft als Gebäudehülle bezeichnet, doch die Gestaltung zeitgenössischer Fassaden ist alles andere als eine rein äusserliche Angelegenheit. Die besten Fassaden verbinden Ästhetik mit Umweltfreundlichkeit und Funktionalität und beweisen, dass ökologische und formale Belange Hand in Hand gehen können.

OMA hat das komplexe Büroprogramm des Pekinger Hauptsitzes von Tencent in ein ausserordentlich effizientes Fassadensystem gehüllt, das die verschiedenen Abteilungen des Unternehmens vereint. Photo: Ossip van Duivenbode

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OMA hat das komplexe Büroprogramm des Pekinger Hauptsitzes von Tencent in ein ausserordentlich effizientes Fassadensystem gehüllt, das die verschiedenen Abteilungen des Unternehmens vereint. Photo: Ossip van Duivenbode

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Der vom niederländischen Büro OMA entworfene Pekinger Hauptsitz von Tencent ist zwar nur sieben Stockwerke hoch, beruht jedoch auf einem Grundriss von 180 x 180 Metern, sodass hier täglich mehr als 10.000 Mitarbeiter und Besucher ein- und ausgehen können. Die Bodenplatten im Innern sind durch dreieckige Lichtschächte unterbrochen, die Büros als vertikale Stadt von neun unabhängigen Quadranten konzipiert, verbunden durch ein Netz von Innenstrassen. Die Aussenfassade mit ihrer raumhohen Verglasung und den tiefen Sprossen, die natürlichen Schatten spenden, bleibt jedoch ein repräsentativer Spiegel des Unternehmens. Die wenigen präzisen Einschnitte in das Gebäudevolumen lassen die komplexe Organisation im Inneren erahnen.

Mit dem Cube Berlin hat 3XN ein streng konzipiertes, flexibles Bürogebäude mit einer spektakulären, kristallinen Aussenfassade geschaffen. Photo: ©Adam Mørk

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Mit dem Cube Berlin hat 3XN ein streng konzipiertes, flexibles Bürogebäude mit einer spektakulären, kristallinen Aussenfassade geschaffen. Photo: ©Adam Mørk

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In Berlin stand das Kopenhagener Architektenbüro 3XN vor einer anderen Herausforderung. Seine Aufgabe bestand darin, ein spekulatives Büro auf dem grossen Platz südlich des Hauptbahnhofs der deutschen Hauptstadt zu entwerfen. Das als Cube Berlin bekannte Gebäude weist zwar eine einfache Form auf, seine Fassade wurde jedoch in grosse, triangulierte Flächen zerlegt. Diese Aussenhülle ist mit reflektierendem Glas verkleidet, das den Besuchern der Stadt unerwartete Spiegelbilder der Metropole und des Himmels bietet und gleichzeitig die Innenfassade vor übermässiger Aufheizung durch Sonneneinstrahlung schützt.

Für seine raffinierte Glasfassade erhielt der Leeza SOHO Tower von Zaha Hadid Architects eine LEED-Zertifizierung in Gold. Photo: ©Hufton + Crow

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Für seine raffinierte Glasfassade erhielt der Leeza SOHO Tower von Zaha Hadid Architects eine LEED-Zertifizierung in Gold. Photo: ©Hufton + Crow

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In Peking haben Zaha Hadid Architects den Leeza SOHO Tower fertiggestellt, einen 45-stöckigen Turm mit einem verdrehten Atrium, das sich über die gesamte Höhe des Gebäudes erstreckt; unterirdische Tunnel verbinden die beiden Gebäudeteile. Der Komplex ist in eine Glasfassade bestehend aus Hochleistungs-Isolierglas mit einem Verschattungskoeffizienten von 0,4 gehüllt. Das Atrium erzeugt einen eigenen Aufwind für die natürliche Belüftung, während die äussere Vorhangfassade aus leicht überlappenden Glaseinheiten mit Belüftungsöffnungen besteht, sodass jedes Stockwerk über eine effiziente Umweltkontrolle verfügt.

Die Fassade des Kö-Bogen II von ingenhoven architects bringt zusätzliches Grün in die Düsseldorfer Innenstadt. Photo: ©ingenhoven architects / HGEsch

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Die Fassade des Kö-Bogen II von ingenhoven architects bringt zusätzliches Grün in die Düsseldorfer Innenstadt. Photo: ©ingenhoven architects / HGEsch

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In einigen Fällen entwerfen Architekten buchstäblich grüne Fassaden. In Düsseldorf haben ingenhoven architects mit dem Kö-Bogen II ein neues Bürogebäude mit der grössten begrünten Fassade Europas geschaffen. Die Fassadenschrägen des Gebäudes mit ihren ca. 8 Kilometern Hainbuchenhecken – sie kompensieren so viel Kohlendioxid wie 80 ausgewachsene Laubbäume und sind ein passiver Sonnenschutz – sind mit speziell entwickelten Pflanzkästen versehen, die Wasser und Nährstoffe liefern und gleichzeitig die Wartung und den eventuellen Rückschnitt ermöglichen. Die Hecken setzen sich auf dem manchmal als „fünfte Fassade“ bezeichneten Dach fort, wo sie jedoch in konventionellere Beete gepflanzt sind.

© Architonic

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