Wie hält man die Massen in Bewegung und macht das Fahrerlebnis so effizient und angenehm wie möglich? Eine Reihe kürzlich fertiggestellter U-Bahn-Stationen zeigt, wie das geht. Bitte einsteigen, die Türen schliessen!

Eine facettierte Decke aus Cortenstahlplatten zieht sich durch alle Ebenen der Metrostation der Aalto University in Helsinki, die von ALA Architects und Esa Piironen Architects entworfen wurde. Foto: Tuomas Uusheimo

Going underground: die neuen U-Bahn-Stationen | Aktuelles

Eine facettierte Decke aus Cortenstahlplatten zieht sich durch alle Ebenen der Metrostation der Aalto University in Helsinki, die von ALA Architects und Esa Piironen Architects entworfen wurde. Foto: Tuomas Uusheimo

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Ob Sie es Metro oder U-Bahn nennen, daran dass diese meist unterirdischen Bahnlinien die effizientesten Verkehrsmittel im öffentlichen Nahverkehr sind besteht kein Zweifel. Und auch wenn es oft den Anschein hat, dass Statik, Sicherheit und Stadtplanung die Oberhand bei der Gestaltung von U-Bahn-Stationen haben, können erfahrene und kompetente Architekten dabei helfen, die alltägliche Pendeltour im überfüllten Waggon in eine angenehmere, inspirierendere Reise zu verwandeln.

Jede der U-Bahn-Stationen von Benthem Crouwel Architects verfügt über andere Grafiken und Wandverkleidungen und integriert zudem öffentliche Kunst, was die Fahrt für Touristen und Pendler gleichermassen interessanter macht. Fotos: Jannes Linders

Going underground: die neuen U-Bahn-Stationen | Aktuelles

Jede der U-Bahn-Stationen von Benthem Crouwel Architects verfügt über andere Grafiken und Wandverkleidungen und integriert zudem öffentliche Kunst, was die Fahrt für Touristen und Pendler gleichermassen interessanter macht. Fotos: Jannes Linders

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Alle U-Bahn-Stationen der neuen Amsterdamer Nord-Süd-Linie wurden von Benthem Crouwel Architects entworfen und sind geräumig, einfach in der Gestaltung und mit langlebigen, leicht zu reinigenden Materialien ausgestattet. Trotzdem hat jede Station eine eigene Identität. Die nördlichste Haltestelle befindet sich über dem Boden und verfügt über ein ausladendes Glasdach, während in der zentral gelegenen Metrostation Rokin eine Auswahl der 700.000 bei den Ausgrabungen entdeckten archäologischen Objekte in einem grossen Schaukastensystem gezeigt wird.

Die Metrostation Pioneer Village von aLL Design verfügt über LED-Beleuchtung und ein begrüntes Dach, um das Projekt umweltfreundlicher zu machen. Fotos: Wade Zimmerman

Going underground: die neuen U-Bahn-Stationen | Aktuelles

Die Metrostation Pioneer Village von aLL Design verfügt über LED-Beleuchtung und ein begrüntes Dach, um das Projekt umweltfreundlicher zu machen. Fotos: Wade Zimmerman

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Einen anderen Ansatz verfolgte Will Alsops aLL Design in Toronto. Das für seinen verspielten Stil bekannte Büro wurde beauftragt, zwei der sechs Metrostationen der York-Spadina Subway Extension zu entwerfen. Die Toronto Pioneer Village Station ist ein Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs und beherbergt auch einen grossen Busbahnhof, der das historische Freilichtmuseum Black Creek Pioneer Village bedient. Nebenbei soll die Station dazu beitragen, die Immobilienentwicklung in den angrenzenden Gebieten voranzutreiben. Die nüchterne Plattform der U-Bahn-Station ist mit Betonverkleidungen versehen, während das Eingangsgebäude eine grosse, mit Cortenstahl verkleidete zentrale Halle und einen Busbahnhof mit einem unregelmässigen, kristallartigen Vordach beherbergt.

Das Design der Metrostation Aalto University von ALA Architects und Esa Piironen Architects kombiniert eine schlichte Materialpalette aus Beton und verwittertem Stahl mit einer verspielt geformten Decke. Fotos: Tuomas Uusheimo

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Das Design der Metrostation Aalto University von ALA Architects und Esa Piironen Architects kombiniert eine schlichte Materialpalette aus Beton und verwittertem Stahl mit einer verspielt geformten Decke. Fotos: Tuomas Uusheimo

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Die Idee, dass verschiedene Architekten entlang einer neuen Metrolinie zusammenarbeiten und so Vielfalt und Konsistenz in ein ausgewogenes Gleichgewicht bringen, wurde auch auf Helsinkis neueste U-Bahn-Linie übertragen, deren erste Phase 2017 abgeschlossen wurde. ALA Architects und Esa Piironen Architects haben gemeinsam zwei Stationen geplant, darunter die Metrostation der Aalto Universität. Sie verfügt über eine grosszügige zentrale Plattform mit einer Deckenverkleidung aus dreieckigen Cortenstahlplatten, die den Weg zu den Ausgängen an der Oberfläche kennzeichnen. Die Verkleidung setzt sich an der Aussenseite der Eingangspavillons fort und bildet eine visuelle Verbindung zum Campusgebäude in rotem Ziegel.

Helin & Co Architects orientierten sich für die Metrostation Koivusaari am Themenbereich Wasser und Meer, und für eine weitere Station in Lauttasaari am Thema Schnee und Eis. Fotos: Kuvatoimisto Kuvio Oy

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Helin & Co Architects orientierten sich für die Metrostation Koivusaari am Themenbereich Wasser und Meer, und für eine weitere Station in Lauttasaari am Thema Schnee und Eis. Fotos: Kuvatoimisto Kuvio Oy

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Die Station Koivusaari, die sich auf derselben U-Bahn-Linie befindet und den gleichen Grundriss hat, wurde von Helin & Co Architects entworfen und ist reich an nautischen Referenzen, da sich der Bahnhof an der Strandpromenade befindet. Die Architekten schufen ein friesartiges Element aus hinterleuchteten Lamellen, das die Schienen rahmt, während die Rolltreppenschächte mit weissen und blauen Glasscheiben verkleidet sind, die an Wellen erinnern. Das wellenförmige Dach des Eingangsgebäudes verstärkt dieses Konzept und dient als markantes Wahrzeichen am Ufer.

© Architonic

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