Superkleine Wohnarchitektur hat einen grossen Einfluss auf unsere Einstellung zu Bedürfnissen, Komfort und Nachhaltigkeit. Treten Sie näher!

OPod Tube House, Hongkong, James Law Cybertecture. Foto: James Law Cybertecture

Hautnah: Mikro-Wohnraum | Aktuelles

OPod Tube House, Hongkong, James Law Cybertecture. Foto: James Law Cybertecture

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Obwohl Architekten bei der Gestaltung von erschwinglichem Wohnraum schon immer nach Effizienz gestrebt haben, geht der aktuelle Trend zum „Micro Living“ über die Idee eines „Existenzminimums“ aus dem 20. Jahrhundert hinaus. Heute betonen Architekten auf der ganzen Welt Nachhaltigkeit, passen Mikrowohnungen an die Bedürfnisse der Nutzer an, integrieren diese in verschiedene Kontexte und machen „Micro Living“ so zu einem attraktiven Lebensstil.

Mikro-Wohneinheiten tauchen nicht nur in dichten und begehrten Stadtgebieten auf. Das Tiny Home von Maddison Architects ist eine kompakte, vorgefertigte Kabine, die für die Vorstädte und ländlichen Regionen Australiens entwickelt wurde. Das schlanke schwarze Volumen mit der vereinfachten Silhouette eines Hauses enthält ein kompaktes Badezimmer sowie ein Einzelzimmer mit einer kleinen Kochnische, einer eingebauten Schlafcouch und einer Zwischenetage. Ein grosses, raumhohes Fenster und eine geschützte, ausklappbare Veranda lenken den Blick nach draussen, um ein Gefühl von Geräumigkeit auf engstem Raum zu schaffen.

Wie viele Mikro-Häuser auf dem Land verfügt auch Tiny Home von Maddison Architects über Photovoltaikmodule sowie hochisolierte Aussenwände. Es kann mit einem Lastwagen transportiert werden und funktioniert netzunabhängig. Fotos: Beechworth Photographers

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Wie viele Mikro-Häuser auf dem Land verfügt auch Tiny Home von Maddison Architects über Photovoltaikmodule sowie hochisolierte Aussenwände. Es kann mit einem Lastwagen transportiert werden und funktioniert netzunabhängig. Fotos: Beechworth Photographers

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In Buenos Aires hat IR arquitectura einen Wohnraum im Miniaturformat – El Camarín – entworfen, der in eine fehlende Strassenecke passt, die durch die fragmentierte Entwicklung in den 1950er Jahren entstand. Der trapezförmige Grundriss ist in einen dreieckigen Wohnraum unterteilt, der durch offene Regale von einem rechteckigen Hochbett abgeschirmt ist. Eine in die Wand integrierte Kochnische mit eingebautem Stauraum ergänzt den Raum, während eine versteckte Tür zum Badezimmer führt. Ein durch Glas-Faltwände zugänglicher, abgeschirmter Balkon ermöglicht es den Bewohnern, ihren Wohnraum im Sommer zu erweitern; gleichzeitig ermöglicht er den Blick nach draussen und dient als Pufferzone für die Privatsphäre.

Eine Balance zwischen weiten Blicken und halb-offenen, privaten Räumen ist für das „Micro Living“ in städtischen Gebieten unerlässlich, wie das kompakte Eckstudio El Camarín von IR aquitectura zeigt. Fotos: Fernando Schapochnik

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Eine Balance zwischen weiten Blicken und halb-offenen, privaten Räumen ist für das „Micro Living“ in städtischen Gebieten unerlässlich, wie das kompakte Eckstudio El Camarín von IR aquitectura zeigt. Fotos: Fernando Schapochnik

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Auch bestehende Räume können zu Mikro-Wohneinheiten umgebaut werden, wie die 21 Quadratmeter grosse, zum Studio umgebaute Garage im litauischen Vilnius zeigt. Die von IM Interior angepasste Struktur wurde aussen mit Cortenstahl verkleidet, um ihren industriellen Charakter zu bewahren; das Innere ist dagegen mit Birkensperrholz verkleidet. Die Kochnische und eine Schlafcouch mit darunterliegendem Stauraum befinden sich an den gegenüberliegenden Enden des Raumes und lassen die Mitte dieses Mikrohauses frei. Ein kleiner, bewaldeter Hügel überragt einen Teil des Gebäudes und schafft einen angenehmen Abstand zwischen Eingang und Strasse.

Die zu einem Studio umgebaute Garage von IM Interior ist ein erfolgreich umgenutzter Mikro-Raum. Den Architekten gelang es, ein robustes, fast defensives Äusseres mit einem warmen und einladenden Innenbereich zu kombinieren. Fotos: Leonas Garbačauskas

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Die zu einem Studio umgebaute Garage von IM Interior ist ein erfolgreich umgenutzter Mikro-Raum. Den Architekten gelang es, ein robustes, fast defensives Äusseres mit einem warmen und einladenden Innenbereich zu kombinieren. Fotos: Leonas Garbačauskas

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James Law Cybertecture hat mit dem Prototyp des Opod Tube House in Hongkong die Möglichkeiten des „Micro Living“ noch weiter ausgereizt. Der Mikro-Wohnbereich ist hier eine handelsübliche 2,5 Meter lange Beton-Wasserleitung. Ausgestattet mit offenen Regalen, einer Bank, die sich in ein Bett verwandelt, einer Mikrowelle, einer Dusche und – wichtig für das tropische Klima Hongkongs – einer Klimaanlage, soll dieses Mikrohaus Menschen, die von der chronischen Wohnungsnot in Hongkong betroffen sind, vorübergehend Schutz bieten.

Das OPod Tube House von James Law Cybertecture lässt sich leicht bewegen und auf freistehendem Terrain stapeln, um Mikro-Lebensgemeinschaften zu schaffen. Fotos: James Law Cybertecture

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Das OPod Tube House von James Law Cybertecture lässt sich leicht bewegen und auf freistehendem Terrain stapeln, um Mikro-Lebensgemeinschaften zu schaffen. Fotos: James Law Cybertecture

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