Hot stuff: Polens neue Restaurants

Die Tage der 0815-Gastronomie sind in Polen endgültig vorbei. Das Land erlebt eine neue Experimentierfreude, hat für jeden Geschmack etwas zu bieten und spornt innovative Innenarchitekten und Gastronomen zu neuen Spitzenleistungen an.

In Posen hat mode:lina architekci die neueste Filiale von ChiChi 4U, einer bekannten, lokalen Kette von Burger-Restaurants, kreiert und dabei industrielle Materialien zu einem spielerischen Interieur verwoben. Mit einer Bar aus schwarzem Wellblech, Raumteilern aus gelben Gittern, schwarzen Fliesen und 300 orangefarbenen PVC-Rohren, die die Wände und die Decke des kleinen Raumes bedecken, haben die Architekten ein einzigartig jugendliches Interieur geschaffen, das dennoch zu der urbanen, industriellen Atmosphäre der anderen Restaurants von ChiChi 4U passt.

Die polnische Gastro-Szene hat jedoch auch opulentere Innenräume zu bieten. Für Opasły Tom, ein Restaurant im Zentrum Warschaus mit 260 Plätzen, das sich auf die zeitgenössische polnische Küche spezialisiert, entwarf Buck.Studio ein luxuriöses Interieur auf zwei Etagen. Mit Samt überzogene wellenförmige Metallpaneele in Salbeigrün, Honiggelb, Korallenrosa und Tintenblau sowie unterschiedliche Deckenhöhen verleihen jedem Raum seine eigene Identität und Atmosphäre. Marmortische, Pappelmaserplatten, Polsterstühle sowie Terrazzo- und Parkettböden unterstreichen neben dramatischen, modernen Kronleuchtern den Eindruck von minimalistischem Luxus.

Buck.Studio entwarf auch das Interieur von Campo Modern Grill, einem südamerikanischen Steak-Restaurant in Breslau. Hier entschieden sich die Designer für ein offeneres Raumkonzept und verschiedene Sitzgruppen mit Ledersofas für intimere Cluster. Eine der Seitenwände des Restaurants ist mit einem grossen schwarzen Kiesmosaik überzogen; eine andere besteht aus einem grossen Holzregal, das als Bar, Weinlager und zugleich als Theke für Brot dient. Durch eine Durchreiche kann man sogar in die halb offene Küche schauen.

Zurück in Posen besticht Yeżyce Kuchnia durch ein insgesamt ungezwungenes, luftiges Interieur. Der helle, von wiercinski-studio entworfene Raum befindet sich im Erdgeschoss eines Gebäudes aus den 1960er Jahren. Die Architekten haben den Innenraum komplett offen gelassen, aber eine Reihe von Sitzzonen um den zentralen Barbereich herum gruppiert. Obwohl jeder Cluster über unterschiedliche Möbel verfügt, bilden schlanke, schlichte Sitzmöbel, grosszügige Tischflächen und individuelle Pflanzgefässe, die den Innenraum von der Strasse abschirmen, ein einladendes Ganzes.

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