Kleine Wunder: neue Kindergärten

Seit fast 200 Jahren gibt es die Kleinkindpädagogik, wie wir sie kennen. Die ersten Kindergärten wurden eingerichtet, um Eltern von kleinen Kindern die Weiterarbeit zu ermöglichen. Heute sind Kindergärten zu Orten geworden, an denen Kinder durch Spiel und Interaktion mit ihren Erziehern und untereinander eine solide Grundlage für ihre weitere Entwicklung erhalten.

Zeitgenössische Kindergärten sind standardmässig gut zugängliche, kinderfreundliche und spielerische Räume, sie können aber auch sehr kontextbezogen sein. Nehmen Sie zum Beispiel die YM Nursery in Yonago, einer kleinen Stadt in Zentraljapan. Diese von HIBINOSEKKEI + Youji no Shiro entworfene Einrichtung wurde aus Holz gebaut und eingerichtet, während der Garten mit Steinen aus der Umgebung gepflastert ist. Von aussen hat es die Form eines traditionellen, aber übergrossen japanischen Hauses, während es innen über zwei Etagen mit Klassenzimmern verfügt. Rutschen verbinden diese mit einem Gemeinschaftsbereich mit doppelter Deckenhöhe.

Ein weiterer Kindergarten von demselben Architekten-Team verfolgt einen ganz anderen Ansatz. Das Muronokids Satellite befindet sich in den Räumen eines renovierten Geschäfts in einem eher urbanen Umfeld in Yokohama, direkt neben einer Vorschule. Draussen haben die Architekten eine neue Fassade geschaffen, indem sie verspielte, hausförmige Fenster entworfen haben, während die Klassenzimmer im Inneren unregelmässig geformt und mit Sperrholz verkleidet sind. Sie verfügen über Faltwände, die grössere Spielräume schaffen.

Viele Kindergärten sind für eine bestimmte Bildungsphilosophie konzipiert. Zum Beispiel wurde der Beijing Peninsula Kindergarten von ArkA Design speziell für das Montessori-Erziehungsmodell geschaffen. Dieses unterstreicht die Bedeutung von Spiel, Selbstfindung und einer auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnittenen Umgebung. In einem Balanceakt zwischen Übersichtlichkeit und Verspieltheit, bietet das Gebäude ein lichtdurchflutetes Atrium und eine blaue Treppe, die die verschiedenen Etagen miteinander verbindet. Die Klassenzimmer sind als diskrete, hausähnliche Einheiten konzipiert und die Bibliothek als Marktplatz mit einem Baum in der Mitte.

Der IBOBI-Kindergarten in Shenzhen entspricht ebenfalls den Montessori-Grundsätzen. Der Kindergarten befindet sich in einem alten Gebäude, das von VMDPE Design umgestaltet wurde. Er verfügt über grosse Fenster, einen halboffenen Grundriss und holzverkleidete Wände, um eine einladende Atmosphäre zu schaffen. Darüber hinaus wurden die Merkmale des Gebäudes wie Treppen und Geländer verkleinert, während einige der Spielbereiche mit geneigten Wänden und sanft abfallenden, weichen Gummiböden ausgestattet sind, auf denen Kinder spielen und ihre Wahrnehmung und Gleichgewichtssinn erkunden können.

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