Leuchtende Designstücke: Wie man den Garten kunstvoll beleuchtet
Text von Peter Smisek
21.07.23
Die Beleuchtungstrends von heute gehen weit über einfache Beleuchtungskörper hinaus – und schaffen eigenständige Skulpturen, die auf vielfältige Weise Licht in den Aussenbereich bringen.
Outdoor-Beleuchtung erweitert nicht nur die Nutzungsmöglichkeiten von Aussenbereichen in den wärmeren Monaten, sondern kann auch verschiedene Aspekte ihrer Gestaltung hervorheben und verändern. Wie bei der Innenbeleuchtung sollte auch bei der Aussenbeleuchtung ein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Leuchtenkategorien gefunden werden. Die Verbreitung von LEDs mit warmem Licht bedeutet heute, dass energieeffiziente Designs auch die sanften Farbtöne früherer Technologien bieten können. Im Gegensatz zu Büros oder Wohnungen müssen Aussenbereiche nicht durchgehend gleichmässig beleuchtet sein. Ob Parks oder private Gärten, dramatische Licht- und Schattenkontraste können das Design eines Projekts zumeist aufwerten.
Auf funktionaler Ebene ist es wichtig, die Wege zwischen den verschiedenen Bereichen zu planen, um ein angemessenes Beleuchtungsniveau zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die Räume begehbar sind. Eine gute, konstante Beleuchtung in den am stärksten frequentierten und genutzten Bereichen ist aus Sicherheitsgründen von entscheidender Bedeutung. Venexia von Panzeri, inspiriert von den Holzpfählen, die den venezianischen Seeverkehr leiten, bietet eine raffinierte Option aus Holz und Messing. Die SOLAR Wegeleuchte | TEE von LYX Luminaires unterstreicht Räume und architektonische oder landschaftliche Elemente mit einer ausdrucksstarken, modernen Form. Jede einzelne Leuchte ist mit einer Solarzelle ausgestattet, sodass diese Leuchten keine externe Stromquelle benötigen.
Einen robusteren, skulpturalen Ansatz verfolgt Break 4107 Outdoor von Vibia, eine Wegeleuchte, die in die Oberfläche des Weges eingebettet ist und auf kantige, minimalistische Weise eine intensive, gerichtete Beleuchtung bietet. Eine noch diskretere Lösung ist die Einbettung von Strahlern in die Pflasterung selbst, wie es etwa bei LEDS C4 von KAY der Fall ist. Die integrierten Leuchten erhellen nicht nur den Weg, sondern stellen auch keine Stolperfalle dar, sodass die Sicherheit für alle Nutzer gewährleistet ist.
Auch vertikale Flächen können von der Beleuchtung profitieren. Einzelne Leuchten können punktuelle Akzente setzen, während eine Gruppe für eine gleichmässige Beleuchtung über grosse Flächen sorgen kann. Nui, eine moderne Outdoor-Leuchtenfamilie von LUCEPLAN, bietet zylindrische Wandleuchten sowie Beleuchtungspoller, mit denen ein einheitliches, kohärentes Lichtkonzept geschaffen werden kann. Für einen dramatischeren Effekt verzichtet die fast 5 Meter hohe Origine von Davide Groppi auf herkömmliche Leuchten und setzt stattdessen einen freistehenden Mast ein, der ein starkes Umgebungslicht auf nahe gelegene architektonische Elemente wirft.
Zu den ungewöhnlicheren Beleuchtungsmethoden für den Aussenbereich gehören Statement-Leuchten. Einige, wie Vondoms Leuchtenserie Sabinas, verbinden Neuartigkeit mit Funktionalität und bestehen aus von innen beleuchteten Sesseln, Sofas und Tischen, die bei geselligen Veranstaltungen für Licht sorgen. Die Ex Moon von IN-ES.ARTDESIGN hingegen ist eine leuchtende Skulptur, die an eine Mondkugel erinnert. Etwas abstrakter ist die Kasvaa von Cameron Design House – eine eigenständige Metallskulptur, die durch die Beleuchtung ihre künstlerischen Eigenschaften noch verstärkt.
Eine weitere Möglichkeit, Akzente zu setzen, ist die Verwendung von überdimensionalen Versionen von Innenleuchten – diese können einen ungewöhnlichen, surrealen Touch in jedes Schema einbringen und gleichzeitig als Mittelpunkt für Gespräche und Treffpunkte dienen. Sutra | Horizontal Torch von EGO Paris zum Beispiel sieht aus wie eine abstrakte Tischleuchte in gigantischem Massstab. Tolomeo XXL von Artemide Architectural wiederum ist eine grossformatige Version der ursprünglichen Gelenkleuchte. Wie bei der ikonischen Tischleuchte lässt sich die Position der Leuchte je nach Anlass verstellen.
In den letzten Jahren hat die Miniaturisierung von Lichtquellen wie LEDs Designern und Herstellern die Möglichkeit gegeben, schlankere, organisch anmutende Leuchten zu entwerfen. Ein solches naturalistisches Design ist die Flia von LUCEPLAN, bei der ein Metallsockel ein bis drei Stiele aus Kohlefaser trägt. Ein kompakter Aluminiumkopf hält die Lichtquelle und schafft so eine zarte, schwankende Leuchte. Die REED von Dexter ist ein ähnliches, wenn auch noch abstrakteres Naturdesign. Hier sorgen einzelne faseroptische Stäbe mit leuchtenden Spitzen für ein sanftes, dimmbares Licht, das in Staudenrabatten, Blumenbeete und andere Vegetation integriert werden kann.
© Architonic
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