Machen keine Welle: die neuen Strandhäuser
Text von Peter Smisek
23.07.19
Statt auf luxuriöse Opulenz setzen Architekten bei den aktuellen Strandhäusern auf Nachhaltigkeit und eine möglichst geschmeidige Integration in die umgebende Landschaft.
Durch den kreisförmigen Aufbau steigerten Austin Maynard Architects die passive Solarenergienutzung des St. Andrews Beach House und reduzierten gleichzeitig dessen Platzbedarf in den Dünen der Mornington Peninsula in Victoria. Foto: Derek Swalwell
Durch den kreisförmigen Aufbau steigerten Austin Maynard Architects die passive Solarenergienutzung des St. Andrews Beach House und reduzierten gleichzeitig dessen Platzbedarf in den Dünen der Mornington Peninsula in Victoria. Foto: Derek Swalwell
×Sie sind zwar oftmals grösser und komfortabler als ihre Vorgänger, doch auch heutige Strandhäuser stehen für einen ungezwungenen Lebensstil inmitten grossartiger Natur. Architektonisch akzentuieren die aktuellen Strandhäuser den Blick auf das Meer, sie liegen harmonisch eingebettet in die Landschaft und werden unter Einsatz nachhaltiger Materialien und Technologien gebaut.
The Suttons, ein Strandhaus von RX Architects in Sussex, England, wurde entwickelt, um das Beste aus seiner Umgebung herauszuholen. Der vollverglaste, offene Wohnbereich liegt in Richtung des Meeres, während das Gebäude – mit seinem kleinen Eingangsbereich und dem grossen Balkon im Obergeschoss – in seiner Form fragmentiert ist, um Schutz vor Wind zu bieten. Die Betonstruktur des Strandhauses ist an der Bezugslinie teils sichtbar und teils mit unbehandelter Zeder verkleidet, was dem Haus sowohl von innen als auch von aussen ein robustes, natürliches Erscheinungsbild verleiht.
Das in Sussex ansässige Architekturbüro RX Architects hat The Suttons mit einer Erdwärmepumpe ausgestattet, sodass die Bewohner sich sicher sein können, dass ihr Strandhaus nachhaltig und kostengünstig beheizt wird. Fotos: Richard Chivers
Das in Sussex ansässige Architekturbüro RX Architects hat The Suttons mit einer Erdwärmepumpe ausgestattet, sodass die Bewohner sich sicher sein können, dass ihr Strandhaus nachhaltig und kostengünstig beheizt wird. Fotos: Richard Chivers
×Weiter oben an der englischen Küste in Dungeness, Kent, gelegen hat das Architekturbüro Johnson Naylor ein altes Militärgebäude in das Strandhaus Pump Station umgewandelt. Das Gebäude besteht aus dicken, betonierten Wänden, die an der Aussenseite isoliert und – in Anlehnung an die lokalen Schindelflächen – mit Kieselstein verputzt wurden. Im Inneren wurden die Betonwände und -decken freigelegt, was im Sommer für eine angenehme Kühlung sorgt. Eine Reihe kleinerer Fenster bietet den Blick nach draussen, der grosse Reiz des Hauses liegt aber in seinem behaglichen Inneren, das im Gegensatz zu den herrlichen Weiten der Küstenebene steht.
In Dungeness hat Johnson-Naylor eine ehemalige Pumpstation um Photovoltaikzellen, Fussbodenheizung und eine Luftwärmepumpe erweitert und so ein komfortables und nachhaltiges Strandhaus geschaffen. Fotos: Guy Montagu Pollock
In Dungeness hat Johnson-Naylor eine ehemalige Pumpstation um Photovoltaikzellen, Fussbodenheizung und eine Luftwärmepumpe erweitert und so ein komfortables und nachhaltiges Strandhaus geschaffen. Fotos: Guy Montagu Pollock
×In Victoria im Südosten Australiens haben Austin Maynard Architects ein nachhaltiges Haus am Saint Andrews Beach realisiert. Das zweigeschossige runde St. Andrews Beach House befindet sich inmitten von Dünen und weist eine exponierte Holzstruktur auf. Der kompakte Grundriss vermeidet Korridore, und schafft einen informellen und fliessenden Innenraum, mit Rundumblick nach aussen sowie dem Zugang zu einer innen gelegenen Veranda mit doppelter Raumhöhe. Das Strandhaus verfügt ausserdem über Solarmodule, Doppelverglasung und einen Regenwassertank, um sicherzustellen, dass der unbeschwerte Lebensstil des Eigentümers genauso wenig beschwerend für seine Umwelt ist.
Im St. Andrews Beach House haben die Architekten von Austin Maynard einer entspannten Lebensweise eine kraftvolle, aber einfache und kompakte Form gegeben. Fotos: Derek Swalwell
Im St. Andrews Beach House haben die Architekten von Austin Maynard einer entspannten Lebensweise eine kraftvolle, aber einfache und kompakte Form gegeben. Fotos: Derek Swalwell
×Für die Gestaltung des Beach House in New Jersey liessen sich RAAD Studio von der Naturgeschichte der Ortes inspirieren. Zunächst stellten die Architekten die Düne, die sich einst auf dem Gelände befand, wieder her, und positionierten dann das zweistöckige Strandhaus – bestehend aus zwei unterschiedlichen, gestapelten Volumen – auf ihrem Gipfel, mit einem Eingang, der die Düne zum Meer hin durchschneidet. Das offene Untergeschoss bietet einen Panoramablick auf das Meer, im Obergeschoss befinden sich zwei grosszügige Schlafzimmer mit eigenem Bad.
RAAD Studio stellten für ihr Beach House in New Jersey die ursprüngliche Landschaft des Geländes wieder her und schützen das Haus durch die erhöhte Lage gleichzeitig vor Hochwasser. Fotos: Robert Wright
RAAD Studio stellten für ihr Beach House in New Jersey die ursprüngliche Landschaft des Geländes wieder her und schützen das Haus durch die erhöhte Lage gleichzeitig vor Hochwasser. Fotos: Robert Wright
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