Schlafzimmer, die alles andere als ermüdend sind
Text von Peter Smisek
06.03.19
Die Schlafzimmer dieser kürzlich erbauten, abgelegenen Refugien sind der Stoff, aus dem die Träume sind.
Die Oberlichter in den Schlafzimmern der Boat Rooms am Fuchun River (entworfen vom Design Institute of Landscape and Architecture an der China Academy of Art) lassen Gäste noch tiefer in die Natur eintauchen. Foto: Aoguan Performance of Architecture
Die Oberlichter in den Schlafzimmern der Boat Rooms am Fuchun River (entworfen vom Design Institute of Landscape and Architecture an der China Academy of Art) lassen Gäste noch tiefer in die Natur eintauchen. Foto: Aoguan Performance of Architecture
×Obwohl sie häufig abgeschieden und von allen Sorgen des Alltags entfernt sind, bieten selbst die exklusivsten Retreats und Ferienorte zumeist umfangreiche Gemeinschaftseinrichtungen, in denen sich die Gäste entspannen und den ein oder anderen Drink in Gesellschaft geniessen können. Wenn es allerdings darum geht, sich wirklich zu erholen, kann in puncto Komfort, Kontemplation und purem Genuss nichts mit den Schlafzimmern dieser Retreats mithalten.
In den Zimmern des Shishi-Iwa-Hauses (Japan) verwendet Shigeru Ban das für ihn typische Material Holz. In einige der Möbel wie z.B. die Betten und Nachttischlampen integriert er sogar seine berühmten Pappröhren. Fotos: Hiroyuki Hirai
In den Zimmern des Shishi-Iwa-Hauses (Japan) verwendet Shigeru Ban das für ihn typische Material Holz. In einige der Möbel wie z.B. die Betten und Nachttischlampen integriert er sogar seine berühmten Pappröhren. Fotos: Hiroyuki Hirai
×Ein solches Refugium ist das Shishi-Iwa-Haus, das sich in Karuizawa, einem der beliebtesten japanischen Urlaubsorte in den Bergen, befindet und aus drei Pavillons mit insgesamt zehn Gästezimmern besteht. Ein sanft gewellter sozialer Raum umfasst die Gemeinschaftseinrichtungen, während die von hier abgehenden Räume vollständig separiert werden können. Die Schlafzimmer im Erdgeschoss liegen zu einem privaten Garten hin, während die Zimmer in der Dachschräge im Obergeschoss Zugang zu einer grosszügigen Terrasse mit Blick auf den Berg Asama haben.
Das graue Segeltuch, mit dem die tragende Struktur und die Kamine des Dômes Charlevoix (Kanada) von Bourgeois Lechasseur Architectes überzogen sind, schafft eine warme und gemütliche Atmosphäre. Fotos: Maxime Valsan
Das graue Segeltuch, mit dem die tragende Struktur und die Kamine des Dômes Charlevoix (Kanada) von Bourgeois Lechasseur Architectes überzogen sind, schafft eine warme und gemütliche Atmosphäre. Fotos: Maxime Valsan
×Das Dômes Charlevoix in der Nähe von Quebec City in Kanada ist ein ökologisches Luxus-Retreat von Bourgeois Lechasseur Architectes, dessen erste Phase aus drei frei stehenden geodätischen Kuppeln besteht. Jede Kuppel ist autark und verfügt über eine Küche und ein Badezimmer; den Ehrenplatz nimmt jedoch das Schlafzimmer mit seinem weiten Blick auf das bewaldete Tal des Sankt-Lorenz-Stroms ein. Als i-Tüpfelchen befindet sich auf dem Servicekern jeder Einheit ein zweites Doppelbett, was die Kuppeln zum perfekten Ort für einen abgelegenen Familienurlaub macht.
Die Boat Rooms auf dem Fluss Fuchun (China) sind eine Hommage an die Fischergemeinschaften, die seit Jahrhunderten in der Region leben. Bei Nacht sorgen die Lichter für eine romantische Atmosphäre. Fotos: Aoguan Performance of Architecture
Die Boat Rooms auf dem Fluss Fuchun (China) sind eine Hommage an die Fischergemeinschaften, die seit Jahrhunderten in der Region leben. Bei Nacht sorgen die Lichter für eine romantische Atmosphäre. Fotos: Aoguan Performance of Architecture
×Die Boat Rooms auf dem Fluss Fuchun im Osten Chinas sind auf Stelzen direkt über dem Wasser gebaut. Hier befinden sich fünf Einheiten – entworfen vom Design Institute of Landscape and Architecture der chinesischen Akademie der Künste – als Bootshäuser am Wasser. Die Struktur der Räume besteht aus vorgefertigten Holzbalken und Paneelen, die innen freiliegend und aussen mit Holzschindeln verkleidet sind, was dem Ensemble ein traditionelles Erscheinungsbild verleiht. Zu den reduzierten Innenräumen gehören auch Holzparavents, die die unterschiedlichen Funktionsbereiche der Räume trennen, sowie Oberlichter und ein Balkon, der zeitgenössische Inneneinrichtungstrends kühn mit chinesischen Architekturtraditionen verbindet.
Die Privaträume von Habitas Tulum, entworfen vom hauseigenen Team, verfügen alle über grosszügige Aussenterrassen, einige mit Blick auf das Meer, andere mit Blick auf friedliche Palmenhaine. Fotos: Adrian Gaut
Die Privaträume von Habitas Tulum, entworfen vom hauseigenen Team, verfügen alle über grosszügige Aussenterrassen, einige mit Blick auf das Meer, andere mit Blick auf friedliche Palmenhaine. Fotos: Adrian Gaut
×In Habitas Tulum, einem Retreat in Mexiko, liegt der Schwerpunkt erneut auf dem Gegensatz zwischen den von allen Gästen genutzten offenen Gemeinschaftsräumen und den intimeren Zimmern und privaten Apartments. Während sich die gemeinsamen Aktivitäten rund um den Aussenpool und die angrenzenden Restaurant- und Wellnessbereiche abspielen, sind die 32 Einheiten eine privatere Angelegenheit. Die zeltartigen Innenräume der Zimmer, die als Strandhütte oder Palapa – eine mit Palmblättern gedeckte offene Hütte – daherkommen, bieten dank der handgefertigten Teppiche und Einrichtungsgegenstände allen erdenklichen Komfort.
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