Spass und Spiel: neue Sportzentren

Wir werden immer mehr zu Bewegungsmuffeln: Laut einem aktuellen Bericht der Europäischen Kommission betreiben 46 Prozent der Europäer nie Sport und nur 7 Prozent betätigen sich regelmässig körperlich. Dieser besorgniserregende Trend erfordert eindeutig kreative Lösungen von Vertretern der Zivilgesellschaft, und obwohl Architekten die Menschen nicht dazu zwingen können, aufzustehen und sich zu bewegen, können sie attraktive Sporthallen und andere Einrichtungen entwerfen, die den notwendigen Raum für Bewegung bieten.

In Viana do Castelo, einer kleinen Stadt im Norden Portugals, haben Valdemar Coutinho Arquitectos eine neue Sporthalle entworfen, deren Basketball- und Volleyballplätze nicht nur der örtlichen Schule, sondern der gesamten Gemeinde zur Verfügung stehen. Die neue Anlage mit dem Namen Atlantic Pavilion befindet sich auf einem Eckgrundstück und besteht aus skulpturalen Betonblöcken, die entfernt an den Brutalismus erinnern. Die robuste Betonfassade kontrastiert mit lichtdurchfluteten weissen und grauen Innenräumen; in der Eingangshalle mit doppelter Deckenhöhe befindet sich ein Kunstwerk des Künstlers Mário Rocha aus Keramikkacheln.

Eine grössere Sporthalle, der WIN4 Sportpark im schweizerischen Winterthur, vereint eine Vielzahl von Einrichtungen unter einem Dach, darunter eine Arena mit 2.000 Sitzplätzen, Tennishallen und eine Turnhalle, und verteilt sie auf drei separate Volumen. Das Projekt ist die Erweiterung eines bestehenden Komplexes, darunter einer Eishalle und Aussensportplätzen. Dank seiner verschiedenen Komponenten kann der Bau in mehreren Abschnitten erfolgen und jeder Trakt mehr oder weniger unabhängig agieren. Entworfen vom Architekturbüro EM2N, verknüpft der Park die verschiedenen Baukörper durch die Verwendung von Wellblech und Beton innen wie aussen.

In Antony südlich von Paris hat das Büro archi5 den Multisportkomplex La Fontaine entworfen, eine markante neue Sporthalle, die auf der einen Seite an einen Park und auf der anderen an ein Wohnviertel grenzt. Die ausdrucksstarke kristalline Form des Gebäudes ist in einen bronzefarbenen Metallmantel gehüllt und umfasst vier verschiedene Indoor-Plätze sowie eine Kletterwand. Grosse Öffnungen in der Fassade lassen viel Licht herein und bieten den Sportlern einen Blick auf die umliegende Parklandschaft.

Sporadical, die Architekten einer Sporthalle in Dolní Břežany, einem kleinen Dorf vor den Toren Prags, haben sich für einen einfacheren, aber dennoch formalen Ansatz entschieden. Das ovale Gebäude, das an eine renovierte Grundschule angrenzt, beherbergt einen grossen, multifunktionalen Sportplatz und eine Tribüne für 250 Zuschauer. Die reduzierten Innenräume bestehen aus Beton, Holzverkleidung und sichtbaren Stahlträgern, während die Aussenseite mit glatten, raumschiffartigen Aluminiumplatten verkleidet ist.

© Architonic