Suite Dreams: Die neuen Hotelprojekte

In Chinas östlicher Provinz Jiangsu hat das Design- und Architekturduo Neri&Hu das Projekt The Walled – Tsingpu Yangzhou Retreat entworfen. Der grosse, flache Bau aus dunklem Backstein integriert die bereits vorhandenen, traditionellen Gebäude in einer Vielzahl ummauerter Höfe. Der dunkle Backstein, die Konzentration auf eine streng geometrische, horizontale Linienführung und der sorgfältig inszenierte Blick auf die umliegenden Seen verleihen der Anlage eine Atmosphäre von meditativer Ruhe. Sowohl die Gemeinschaftsräume wie auch die individuellen Zimmer lassen auch bei anspruchsvollsten Gästen keine Wünsche offen.

In einem wesentlich urbaneren Kontext wurde in Kettners Townhouse, einem neu eröffneten Hotel im Londoner Stadtteil Soho, Wert auf die spürbare Verbindung zur Geschichte des Ortes gelegt. An der Stelle erlffnete im 19. Jahrhundert eines der ersten französischen Restaurants der Stadt. Eine Steilvorlage für das In-House Design Team des Soho House & Co, das für das Interior Design aus dem reichhaltigen Fundus britischer Designklassiker schöpfte. In der Champagner-Bar, dem Restaurant und in den Suiten des Hotels beschwören nun Palisander- und Mahagoni-Möbel mit Art-Deco-Touch, William Morris Prints, Tapeten und Vertäfelungen, die aus der Zeit von Edward VII. zu stammen scheinen, die verspielte georgianische Opulenz vergangener, glorreicher Tage.

Aber in London gibt es nicht nur die liebevolle Weiterentwicklung glanzvoller Vergangenheit zu entdecken. In Shoreditch im ebenso geschichtsträchtigen wie kreativen Londoner East End gestaltete Ben Adams Architects (BAA) gerade das neue Nobu Hotel. Das minimalistische aber sehr elegante Äussere greift mit rohen Betonplatten und Stahlträgern den postindustriellen Charakter der Gegend auf. Im Inneren treffen Holz, Beton und Messing auf ein sehr zeitgemässes Mobiliar. Das Erdgeschoss öffnet sich zur Lobby und dem angeschlossenen Restaurant bei doppelter Raumhöhe. Das Ergebnis ist eine überraschende Weiträumigkeit, wie sie in solch einer urbanen Lage nur selten zu finden ist.

In Tokio beweist derweil das °C, auch bekannt als Do-C, dass selbst ein Kapselhotel keine langweilige, seelenlose Angelegenheit sein muss. Das Design des Hotels wurde von Schemata Architects von Grund auf überarbeitet und bietet seinen Businesskunden viel Charakter auf kleinstem Raum. Das minimalistische Interieur setzt ganz auf Sperrholz. Natürlich sind die Schlafkabinen selbst nach wie vor klein. Dafür bietet das Hotel eine authentische finnische Sauna, in der die Gäste ihren anstrengenden Arbeitstag hinter sich lassen können.

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