Das preisgekrönte polnische Architekturbüro Medusagroup reitet auf einer Erfolgswelle. Vom kleinen Liebhaberprojekt bis zur ganz grossen Baustelle zeichnen sich ihre Arbeiten konsequent durch eine mutige Formensprache und den stimmigen Einsatz von Materialien aus.

Medusagroup, eines der erfolgreichsten polnischen Architekturbüros des Landes, arbeitet an grossen aber auch an kleinen Projekten, wie der Kapelle in Bronowice. Foto: Maciej Jeżyk

Wer hat die Schlangen auf den Plan gerufen? Medusagroup | Aktuelles

Medusagroup, eines der erfolgreichsten polnischen Architekturbüros des Landes, arbeitet an grossen aber auch an kleinen Projekten, wie der Kapelle in Bronowice. Foto: Maciej Jeżyk

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Medusagroup wurde 1997 von Łukasz Zagała und Przemo Łukasik gegründet und gilt inzwischen als eines der erfolgreichsten Architekturbüros Polens. Ihren Anfang machte die Firma im schlesischen Bytom, heute hat die Firma Büros in Warschau und London.

Den internationalen Durchbruch feierte das Studio 2004, als gleich zwei Projekte für den Mies van der Rohe Award nominiert wurden. Ihr Haus in Żernica, ein simpler, mit Holz verkleideter Quader mit zwei kleinen Terrassen ist auch im Inneren schlicht: Holz, Beton und Weissputz wechseln sich mit verglasten, lichtdurchfluteten U-förmigen Bereichen ab. Medusagroups Bolko Loft hat seine Heimat in einem alten Förderturm.

Das 2004 fertiggestellte Haus in Zernica wurde mit seiner reduzierten Form und Materialpalette für den Mies-van-der-Rohe-Preis der Europäischen Union nominiert. Fotos: Medusagroup

Wer hat die Schlangen auf den Plan gerufen? Medusagroup | Aktuelles

Das 2004 fertiggestellte Haus in Zernica wurde mit seiner reduzierten Form und Materialpalette für den Mies-van-der-Rohe-Preis der Europäischen Union nominiert. Fotos: Medusagroup

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Damals wie heute setzen die Gebäude der Firma, egal ob gross oder klein, auf eine mutige Formensprache und den achtsamen Umgang mit Rohstoffen. Das zeigt sich exemplarisch an der winzigen Kapelle am Strassenrand in Bronowice, deren Form an einen Tisch erinnert: Mitten in die hohlen Stahlstreben mit viel Patina ist ein gläsernes Kreuz eingelassen.

Die Strassenkapelle in Bronowice kombiniert verwitterte Stahlrohre und Verbundglas: eine einfache Materialkombination mit grosser Wirkung. Fotos: Maciej Jeżyk

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Die Strassenkapelle in Bronowice kombiniert verwitterte Stahlrohre und Verbundglas: eine einfache Materialkombination mit grosser Wirkung. Fotos: Maciej Jeżyk

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Die aktuellen Projekte des Büros übertreffen das deutlich an Grösse, so wie die Akademeia High School in Warschau. Die Fassade wirkt durch die verwendeten Holzblenden vielleicht zunächst etwas streng aber im Innenhof lockern Terrassen diese Strenge auf und führen über Stufen auf ein Gründach. Das abwechslungsreiche Interieur wurde zusammen mit Studio Rygalik entworfen und bietet helle Gemeinschaftsräume ebenso wie Rückzugsmöglichkeiten in Korridoren und Nischen.

Die Warschauer Akademeia High School verbindet eine strenge Front mit einer offeneren, zugänglicheren Rückseite und einer ganzen Reihe verschiedener Räume von langen Gängen bis hin zu intimen Ecken und Winkeln. Fotos: Juliusz und Jędrzej Sokołowscy

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Die Warschauer Akademeia High School verbindet eine strenge Front mit einer offeneren, zugänglicheren Rückseite und einer ganzen Reihe verschiedener Räume von langen Gängen bis hin zu intimen Ecken und Winkeln. Fotos: Juliusz und Jędrzej Sokołowscy

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In ganz Europa sind Themen wie Umnutzung oder Erhalt der Bausubstanz für zeitgenössische Architekten relevant und wenn die Medusagroup mit bereits vorhandenen Gebäuden arbeitet, zeigt sie echtes Fingerspitzengefühl und Respekt. Einen Grossteil des Eisengerüsts der historischen Warschauer Koszyki Markthalle aus der Vorkriegszeit erhielten die Architekten und fügten lediglich ein paar dezente Gewerbeeinheiten aus Glas und einen geschliffenen Betonboden hinzu, wodurch der Ort frisch und jung wirkt.

Bei der kürzlich restaurierten Koszyki Markthalle in Warschau entschieden sich die Architekten dafür, die historische Stahlkonstruktion zu betonen und gleichzeitig dezent verglaste Geschäftseinheiten hinzuzufügen. Fotos: Daniel Rumiancew

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Bei der kürzlich restaurierten Koszyki Markthalle in Warschau entschieden sich die Architekten dafür, die historische Stahlkonstruktion zu betonen und gleichzeitig dezent verglaste Geschäftseinheiten hinzuzufügen. Fotos: Daniel Rumiancew

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Ein etwas radikalerer Ansatz war gefragt, als aus einem alten Offizierskasino ein Bürokomplex für Kanlux, einen der innovativsten Lampenhersteller Polens, werden sollte. Eine zarte Hülle aus perforiertem Metall umhüllt das Gebäude, was elegant wirkt. Innen entschied man sich für einen derben Look: die original Betonsäulen wurden freigelegt während die anderen Oberflächen ein Update bekamen. Aus dem vorhandenen Gebäude am Stadtrand machten Medusagroup Architekten durch ihren kreativen Umgang mit Materialien einen stylischen Bürokomplex.

Das Büro von Zagala und Łukasik geht auch scheinbar banale Aufträge – wie den Umbau einer Offiziersmesse in zeitgemässe Büros für das Beleuchtungsunternehmen Kanlux – mit grossem Geschick an. Fotos: Tomasz Zakrzewski (oben, Mitte)

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Das Büro von Zagala und Łukasik geht auch scheinbar banale Aufträge – wie den Umbau einer Offiziersmesse in zeitgemässe Büros für das Beleuchtungsunternehmen Kanlux – mit grossem Geschick an. Fotos: Tomasz Zakrzewski (oben, Mitte)

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