Mit scharfem Blick: Die Pfeffermint-Methode
Brand story von pfeffermint
Schlieren-Zurich, Schweiz
26.12.24
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Der Pop-up-Store von Roost Optik, als Übergangslösung und Experimentierfeld, diente der Entwicklung innovativer Ideen für den neuen Store. Das von Pfeffermint geplante Konzept vereint nachhaltige Materialien, modernes Design und ein zukunftsweisendes Einkaufserlebnis.
Der Pop-up-Store von Roost Optik diente als Übergangslösung und Experimentierfeld für den neuen Roost Optik Store und wurde vollständig von Pfeffermint geplant
Der Pop-up-Store von Roost Optik diente als Übergangslösung und Experimentierfeld für den neuen Roost Optik Store und wurde vollständig von Pfeffermint geplant
×Unser ästhetisch verwöhntes Auge hat eine Vorliebe für inspirierend-lebendige Wohlfühlorte: Dort wo Pfeffermint aufschlagen, bekommt es sie gewiss. Denn nicht nur einen frischen Hauch, wie ihn der Firmenname andeuten mag, bringt die Agentur aus Schlieren vor den Toren von Zürich in ihre Projekte ein. Wenn Pfeffermint in die Arbeit starten, werden Markenerlebnisse, Innenarchitektur, Design, Szenografie, Kommunikation und Produktion zum konsequent durchdeklinierten Gesamtprogramm. Das gilt für gastronomische Konzepte, egal ob urbanes Bistro oder kontemporär interpretierte Fonduestube, im Shop-Design genauso wie bei der Raumgestaltung für eine Kanzlei.
Ein zentrales Brillenlager mit 3.000 Brillen in einem modularen System und eine multifunktionale Theke sind Hauptmerkmale des Pop-up-Stores und werden auch im neuen Store übernommen
Ein zentrales Brillenlager mit 3.000 Brillen in einem modularen System und eine multifunktionale Theke sind Hauptmerkmale des Pop-up-Stores und werden auch im neuen Store übernommen
×Ein Blick auf zwei ineinander greifende Projekte veranschaulicht die Methode Pfeffermint, wie sie seit mehr als 20 Jahren praktiziert und verfeinert wird. Ziemlich genauso lange ist Britta Hagen, Kreativdirektorin und Co-Inhaberin der Agentur, mit der Schaufenstergestaltung für das Schaffhauser Brillengeschäft Roost – einer Institution in der schweizerischen Stadt – betraut. So lag es nahe, als eine Neugestaltung von Ladengeschäft, Labor und Werkstatt anstand, dass auch diese Aufgabe dem Team von Pfeffermint anvertraut wurde. Ergebnis ist eine beeindruckende Verjüngungskur für den seit knapp hundert Jahren bestehenden Optiker im Herzen der Stadt.
Kompakte Ausstellungsflächen und intensive, persönliche Beratungsgespräche fördern den Store als Ort der Begegnung
Kompakte Ausstellungsflächen und intensive, persönliche Beratungsgespräche fördern den Store als Ort der Begegnung
×Temporär und doch auf Dauer
Zuallererst aber musste das Geschäft für den Zeitraum des auf ein halbes Jahr angesetzten Umbaus in ein Übergangsquartier ausweichen. Auch das inszenierte die Agentur. Einen Steinwurf vom Brillengeschäft entfernt, vis-a-vis des Bahnhofs, eröffnet der Pop Up Store Roost Optik in den Räumen der Schaffhauser Hauptpost. Das Team von Pfeffermint konzipierte den temporären Store als Experimentierfeld für neue Ideen und Arbeitsabläufe. Es galt darin neue Prozesse und innovative Beratungskonzepte zu erproben, denn der Raum im denkmalgeschützten, dreistöckigen Stammhaus ist knapp und verlangte nach Ideen, das riesige Angebot einladend und nicht überfordernd unterzubringen. Zudem sollten 30 Mitarbeitende auf den verfügbaren 350 Quadratmetern effizient und komfortabel arbeiten können.
„Im Zentrum des Ladens ist eine Theke als multifunktionaler Mittelpunkt gestaltet – als Empfang und Kasse, für Beratungen, Events, als Bar und Meetingpoint“
Der Ansatz: ein zentralisiertes Brillenlager mit 3.000 Brillen und kleinerer Ausstellungsfläche zugunsten einer intensiveren und persönlicheren Beratung. Realisiert wurde das anhand eines modularen Lagersystems aus flexibel einsetzbaren Regalen und Kisten. Berater:innen wählen daraus passende Modelle für die Kund:innen aus. Ihre Expertise steht dabei verstärkt im Vordergrund. „Im Zentrum des Ladens ist eine Theke als multifunktionaler Mittelpunkt gestaltet – als Empfang und Kasse, für Beratungen, Events, als Bar und Meetingpoint“, erklärt Britta Hagen. „Im neuen Store wurde dieses Konzept später übernommen, um die Beratung zu intensivieren und den Store als Begegnungsort zu etablieren.“ Entscheidend war, dass keine der für den Pop-up-Store eingesetzten Materialien hinterher vernichtet werden. Das Lagersystem zog daher mit in das neu gestaltete Ladengeschäft. Das für die temporären Untersuchungsräume eingesetzte Holz wurde später von einer städtischen Lerneinrichtung zweitverwertet. „Um auch im neuen Store Nachhaltigkeit und Qualität zu gewährleisten, wurden Materialien gewählt, die langlebig sind und gut altern“, sagt Britta Hagen.
Entscheidend war, dass keine der für den Pop-up-Store eingesetzten Materialien hinterher vernichtet werden. Das Lagersystem zog daher mit in das neu gestaltete Ladengeschäft. Das für die temporären Untersuchungsräume eingesetzte Holz wurde später von einer städtischen Lerneinrichtung zweitverwertet. „Um auch im neuen Store Nachhaltigkeit und Qualität zu gewährleisten, wurden Materialien gewählt, die langlebig sind und gut altern“, sagt Britta Hagen.
Das Erdgeschoss bietet grosszügige Beratungsbereiche und einen Verkaufsraum, gestaltet in modernen Farben wie Hellblau, Shaded White und Terrakottarot
Das Erdgeschoss bietet grosszügige Beratungsbereiche und einen Verkaufsraum, gestaltet in modernen Farben wie Hellblau, Shaded White und Terrakottarot
×Eingriff bis auf die Substanz
Im New Store Roost Optik blieb praktisch nichts wie gehabt. Zahlreiche zuvor durch Einbauten verdeckte Fragmente des Altbaus wurden wieder freigelegt, um die Geschichte des Hauses atmen und sich fortschreiben zu lassen. Das Erdgeschoss bietet heute mehr Platz für Beratungsbereiche und den Verkaufsraum, nachdem das erste Obergeschoss nun allein der Untersuchung gewidmet ist und das Atelier in das zweite Obergeschoss verlegt wurde. Neben dem Treppenaufgang ermöglicht ein neu installierter Lift das barrierefreie Erreichen der Räume im ersten Obergeschoss.
„Ein hell gefliester Tresen, weisse Wände und Decken bringen Klarheit in das Interieur“
Farben übernehmen im neuen Konzept eine wichtige Funktion: So schafft ein Hellblau auf der Verkaufsebene im Erdgeschoss einen modernen und aufgelockerten Akzent, während warmes Terrakottarot demgegenüber Ruhe für vertrauliche Beratungsgespräche transportiert. „Ein hell gefliester Tresen, weisse Wände und Decken bringen Klarheit in das Interieur“, so die Kreativdirektorin. Elemente aus Eichenholz verleihen dem Geschäft Wärme. „Das bewusst gewählte Shaded White als Hintergrund der Brillenauswahl rückt die Produkte in den Vordergrund.“ Die Farben in den oberen Stockwerken sind dagegen etwas wärmer und dunkler gewählt und erzeugen somit ein intimeres Ambiente. Damit dort trotz medizinischer Laborumgebung für die optometrischen Untersuchungen nicht der sterile Charakter einer Arztpraxis entsteht, setzte das Interior-Team von Pfeffermint daneben ebenso auf natürliche Materialien wie Eichenparkett.
Die Farben in den oberen Stockwerken sind dagegen etwas wärmer und dunkler gewählt und erzeugen somit ein intimeres Ambiente. Damit dort trotz medizinischer Laborumgebung für die optometrischen Untersuchungen nicht der sterile Charakter einer Arztpraxis entsteht, setzte das Interior-Team von Pfeffermint daneben ebenso auf natürliche Materialien wie Eichenparkett.
Im neuen Konzept spielt Farbe eine zentrale Rolle – in den oberen Stockwerken schaffen wärmere, dunklere Töne eine intimere Atmosphäre im Gegensatz zum helleren Erdgeschoss
Im neuen Konzept spielt Farbe eine zentrale Rolle – in den oberen Stockwerken schaffen wärmere, dunklere Töne eine intimere Atmosphäre im Gegensatz zum helleren Erdgeschoss
×Pfeffermint haben das inhabergeführte Traditionsgeschäft in eine moderne und inspirierende Umgebung verwandelt – mit neuen Arbeitsabläufen und cleveren Ideen, die sowohl das Stammpublikum als auch jüngere, am Zeitgeist orientierte Zielgruppen ansprechen. Der Pop-up-Store stellte sich in der Hinsicht als strategischer Coup heraus, um Aufmerksamkeit für den eigenen Fortschrittsgeist zu erzeugen. Roost Optik hat damit das Risiko überwunden, angestaubt zu wirken. Dafür hat Pfeffermint gesorgt – mit deutlich mehr als nur ein wenig frischem Wind.
© Architonic
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