In diesem Jahr hat Richard Lampert gleich doppelt Grund zum Feiern. Zum einen begeht der Möbelhersteller sein 30-jähriges Firmenjubiläum, zum anderen hat ein legendäres Stück der Kollektion Geburtstag: Das Original Eiermann 1 Tischgestell wird stolze 70 Jahre alt.

Das Original Eiermann 1 Tischgestell wird seit Ende der 1990er-Jahre exklusiv von Richard Lampert produziert und ist mittlerweile in einer Vielzahl von Varianten erhältlich

Zeitgemässer Klassiker: Richard Lamperts Eiermann Tischgestell feiert Jubiläum | Aktuelles

Das Original Eiermann 1 Tischgestell wird seit Ende der 1990er-Jahre exklusiv von Richard Lampert produziert und ist mittlerweile in einer Vielzahl von Varianten erhältlich

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Als der Designliebhaber Richard Lampert 1993 sein gleichnamiges Unternehmen gründete, hatte er ein klares Ziel vor Augen: Möbel mit hohem gestalterischem Anspruch industriell zu fertigen. Anfang des Jahres in neue Hände übergeben, prägt diese Absicht auch weiterhin die Kollektion des Stuttgarter Herstellers, die sich aus einem Mix aus wiederentdeckten oder in der Vergangenheit nur als Prototypen realisierten Designklassikern und modernen, meist unkonventionellen Entwürfen internationaler Designer:innen zusammensetzt.


„So wenig wie möglich, so viel wie nötig“


Dabei folgen die Stücke seit 30 Jahren nicht nur der gestalterischen Maxime „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“, sondern auch der übergeordneten Idee, für die Gegenwart relevant zu sein. Und während dementsprechend die neueren Entwürfe im Programm oftmals zeitgenössische Interpretationen bekannter Archetypen darstellen, sind die Klassiker im Sortiment Objekte, deren Design weniger zeitlos, sondern vielmehr zeitgemäss erscheint.

Das legendäre Tischgestell ist seit Kurzem in neuen, frischen Farben zu haben, darunter ein ausdrucksstarkes Leuchtorange

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Das legendäre Tischgestell ist seit Kurzem in neuen, frischen Farben zu haben, darunter ein ausdrucksstarkes Leuchtorange

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Internationale Designikone

Ein solcher zeitgemässer Klassiker ist das Eiermann Tischgestell. Die auf ein Minimum reduzierte Konstruktion ist ein Entwurf von Egon Eiermann aus dem Jahr 1953. Eiermann, einer der bedeutendsten deutschen Architekten des 20. Jahrhunderts, entwarf das Möbelstück ursprünglich für sich selbst. Aufgrund seines genialen, Funktionalität und Ästhetik verbindenden Designs erfreute sich das Tischgestell jedoch schon bald grosser Beliebtheit bei seinen Student:innen, sodass eine Kleinserie und die Ausstattung der gesamten Hochschule Karlsruhe damit folgte. Ende der 1990er-Jahre wurden Richard Lampert von der Familie Eiermann die alleinigen Herstellerrechte übertragen und der über Jahrzehnte nicht produzierte Originalentwurf unter dem Namen „Eiermann 1 Tischgestell“ in die Kollektion aufgenommen. Mittlerweile ist der Entwurf 70 Jahre alt, international verbreitet und gilt als Designikone.

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des ikonischen Entwurfs präsentierte Richard Lampert 2023 eine limitierte Sonderedition des Gestells mit neuartiger, seidiger Pulverbeschichtung und hochwertigen Tischplatten

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Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des ikonischen Entwurfs präsentierte Richard Lampert 2023 eine limitierte Sonderedition des Gestells mit neuartiger, seidiger Pulverbeschichtung und hochwertigen Tischplatten

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Limitierte Jubiläumsedition

Ganz im Sinne des modern denkenden Pragmatikers Egon Eiermann hat Richard Lampert den originalen Entwurf über die Jahre weiterentwickelt. Das „Eiermann 1 Tischgestell“ ist heute zerlegbar, eine Esstischvariante befindet sich in der Kollektion – ebenso eine Kinderversion mit festverschraubter Tischplatte.


Insgesamt auf 200 Stück limitiert, stehen unter den Namen „Auster“ und „Leinen“ aktuell zwei zusätzliche Modellvarianten zur Wahl


Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums präsentierte Richard Lampert 2023 eine Sonderedition der Ikone – kombiniert mit Tischplatten in neuen Oberflächen: Insgesamt auf 200 Stück limitiert, stehen unter den Namen „Auster“ und „Leinen“ aktuell zwei zusätzliche Modellvarianten zur Wahl. Die Tischplatten werden von der Holzmanufaktur Schotten & Hansen aufwendig und mit natürlichem Look gefertigt, die Gestelle verfügen über eine neuartige Pulverbeschichtung, die ihren Oberflächen eine besonders seidige Haptik verleiht.

Harmonisches Ensemble: Der für die Sonderedition des Tischgestells entwickelte Metallton „Ancient Bronce“ steht auch für den „Hirche Barwagen“ und die Standgarderobe „Bazar“ zur Auswahl

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Harmonisches Ensemble: Der für die Sonderedition des Tischgestells entwickelte Metallton „Ancient Bronce“ steht auch für den „Hirche Barwagen“ und die Standgarderobe „Bazar“ zur Auswahl

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Neue Metalltöne und frische Farben

Das beliebte Tischgestell wurde für die Sondereditionen in die modernen Metalltöne „Graphite“ und „Ancient Bronce“ getaucht. Letztere Farbneuheit übertrug das Unternehmen zudem auf weitere Solitäre mit gestalterischem Eigensinn aus der Kollektion. Der von Herbert Hirche 1956 entworfene „Hirche Barwagen“ sowie die Standgarderobe „Bazar“, ein Entwurf des Designers Steffen Kehrle aus dem Jahr 2015, sind künftig ebenfalls in „Ancient Bronce“ erhältlich. Ausserdem gibt es weitere farbliche Neuigkeiten zu vermelden: Das „Eiermann 1 Tischgestell“ ist in neuen, frischen Farben zu haben. Richard Lampert bietet den Klassiker nun ebenfalls pulverbeschichtet in Leuchtorange und Olivgrün an.

Zeitgemässes Update: Der junge Designer Tim Schütze hat für ein Seminar an der Universität der Künste Berlin höhenverstellbare Versionen des Klassikers entworfen

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Zeitgemässes Update: Der junge Designer Tim Schütze hat für ein Seminar an der Universität der Künste Berlin höhenverstellbare Versionen des Klassikers entworfen

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Höhenverstellbare Weiterentwicklung

Darüber hinaus präsentierte der Hersteller vor Kurzem ein absolutes Novum: Im Rahmen eines Seminarprojekts an der Universität der Künste Berlin hat Tim Schütze ein mechanisch und ein elektrisch höhenverstellbares Modell des ikonischen Tischgestells von Egon Eiermann gestaltet. Inspiriert von der Funktionsweise von 3D-Druckern, die die Druckebene mithilfe von Spindeltrieben verstellen, versah der junge Designer das Gestell mit einer ähnlichen Mechanik und passte es so an zeitgenössische Ansprüche an. Egon Eiermann hätte bestimmt nichts dagegen gehabt, denn auch für ihn bildete stets die Gegenwart mit ihren Anforderungen den Rahmen für seine Entwürfe. Beide Modelle feierten im Rahmen der Milan Design Week 2023 und anlässlich der beiden Jubiläen im April in Mailand ihre Vorpremiere.

© Architonic

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