À TABLE!: Fokus Horeca auf der Ambiente 2018

Von Architektur-Koryphäe Mies van der Rohe stammt der berühmte Ausspruch, Gott stecke im Detail. Oder vielleicht doch eher der Teufel? So oder so, in der artifiziellen, materiellen Welt, in der wir leben, sind Details oft entscheidend. Die traditionelle Architekturfotografie erhebt die immer gleichen, klinisch sauberen und menschenleeren Interieurs zum Ideal, während wir als deren Nutzer in der Begegnung und Erfahrung dieser Räume fast instinktiv mit den Dingen interagieren, und jenen Orten so erst Leben einhauchen.

Das wird vielleicht nirgends offensichtlicher als dort, wo Gäste bewirtet werden, also in Hotels, Restaurants und Cafés (kurz HoReCa), die zu perfekt durchdeklinierten Kulissen für das Wohlergehen werden - und das gilt für die dargereichten Speisen und Getränke genauso wie für die Räume, in denen sich das Ganze abspielt. Abgesehen vom reinen Nutzen ist ihr Produkt auch Gemütlichkeit, daher spielt die Materialauswahl gerade bei den Details - Geschirr, Besteck, etc. - eine entscheidende Rolle für die Gesamtwirkung.

In diesem Sinne hat sich die Ambiente, die führende internationale Messe für Konsumgüter, erfolgreich als Lieblingsplattform der HoReCa und des allgemeinen Objektgeschäfts positionieren können, indem sie eine Vielzahl von Marken unter einem Dach vereint, die dort Architekten, Innenarchitekten, Planer und andere Spezialisten beraten, durch welche Details sie das Gesamtkonzept ihrer Projekte besonders effektiv zum Ausdruck bringen können. Ungefähr 4.500 Aussteller aus mehr als 90 Ländern sind regelmäßig bei der Messe gesetzt.

Die nächste Ausgabe findet im Februar 2018 auf dem Gelände der Messe Frankfurt statt. Dort erleichtert der „Ambiente Contract Guide“ Besuchern die Navigation zwischen allen entsprechenden Contract Business beziehungsweise HoReCa Ausstellern, zu denen er ausserdem breitgefächerte Informationen bietet. Zudem sind es spezielle Markierungen an den Ständen, die Aussteller als Produzenten von Contract Business Artikeln ausweisen und es leicht machen, zu professionellen B2B-Lösungen, nicht nur im Gastgewerbe, ins Gespräch zu kommen.

Die deutsche Premium Porzellanmanufaktur Bauscher zum Beispiel, die schon seit dem späten 19. Jahrhundert besteht, hat ihren Fokus im Objektbereich: in Hotels und in der Gastronomie, im Gesundheitswesen und im professionellen Catering. Die Linie Purity ist, wie der Name schon sagt, aufs Wesentliche reduziert und wurde kürzlich speziell für das 20-stöckige Steigenberger Hotel im baden-württembergischen Lörrach entworfen, ein markantes Gebäude, designt von Külby+Külby Architekten. Das optisch leicht wirkende Geschirr dient als visueller Kontrapunkt zur restlichen Inneneinrichtung von Restaurant und Bar, wo dunkles Holz und Polstermöbel den Ton angeben.

Von pur zu shabby: dank klarem Unternehmensfokus auf Lösungen für Kunden aus dem Gastgewerbe wurde das feine Geschirr des bayerischen Porzellanherstellers Schönwald bereits für viele internationale Projekte ausgewählt. Die Shabby Chic Kollektion verleiht einigen kürzlich fertiggestellten Projekten durch ihre texturiert wirkenden Oberflächen einen besonderen Charakter, unter anderem auf dem neuen Meeting Campus des Hyatt Regency Köln, Treffpunkt für Gäste zur Strategieentwicklung und zum Brainstorming. Im Four Seasons in Kuwait, im Courtyard Marriott in Brüssel und im Silver Creek Valley Country Club in San Jose fiel die Wahl ebenfalls auf den shabby Look.

Währenddessen wird an der US-amerikanischen Ostküste die Besteckserie Riva der Premium-Produzenten Robbe & Berking im The Modern, dem Restaurant mit Michelin-Stern im MoMA New York, eingesetzt, einem Top-Ziel für kulturell Interessierte. Da trifft es sich gut, dass die von Wilfried Moll gestalteten Stücke, die zuvor auf der Ambiente vorgestellt wurden, in die Dauerausstellung einiger Museen aufgenommen wurden, so geschehen im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt und in der Neuen Sammlung München. Riva schmückt auch die Tische im wohl renommiertesten Hotel Zürichs, The Dolder Grand, das von Foster + Partners renoviert und erweitert wurde.

Manchmal hat man aber Appetit auf etwas, das nicht auf der Karte steht und Hans Haas, Chef des Michelin-Stern-Restaurants Tantris beauftragte aus genau diesem Grund Tafelstern, eine Porzellankollektion exklusiv für sein Restaurant zu kreieren. An diesem legendären Ort werden bereits seit 1971 anspruchsvolle Gaumen verwöhnt. Extrem minimalistisch, jedoch keineswegs nichtssagend, fügt sich nun das gleichnamige Tafelgeschirr in die elegante Innenausstattung des Tantris ein. Hier bleiben wirklich keine Wünsche offen.

HORECA GET-TOGETHER AUF DER AMBIENTE 2018
Für Details zum Horeca Get-Together für Fachbesucher und zur Teilnahme
kontaktieren Sie bitte horeca@messefrankfurt.com

Freitag, 9. Februar um 18 Uhr

Mit einer kurzen Rede von Daniel Anthes vom Zukunftsinstitut, mit dem Titel "How food trends shape tomorrow’s table culture"